Deutsche Bank soll Politiker verklagen:

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neuester Beitrag: 28.12.06 13:32
eröffnet am: 10.02.05 09:30 von: WALDY Anzahl Beiträge: 92
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10.02.05 09:30
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14308 Postings, 7848 Tage WALDYDeutsche Bank soll Politiker verklagen:

Wirtschaftsexperte: Deutsche Bank
                soll Politiker verklagen

                Die hessische SPD-Chefin Andrea Ypsilanti hatte zum
                Boykott des Unternehmens aufgerufen

                                      Frankfurt a.M./Berlin - In der
                                      Kontroverse um den Stellenabbau
                                      bei der Deutschen Bank ist noch
                                      kein Ende abzusehen. Der
                                      Wirtschaftsprofessor Wolfgang
                                      Gerke hat der Bank empfohlen,
                                      Politiker wegen Ruf- und
                                      Geschäftsschädigung zu
                                      verklagen. „Die Politiker sollten
                                      dafür in Haftung genommen
                                      werden“, sagte Gerke der
                                      Tageszeitung „News“ in
                                      Frankfurt.

                Die hessische SPD-Chefin Andrea Ypsilanti hatte zum
                Boykott der Bank aufgerufen, andere Politiker schlossen sich
                dem Aufruf an. Sie würden damit nur von eigenen Fehlern
                ablenken wollen, sagte Börsenratsmitglied Gerke. Deutsche
                Bank-Chef Josef Ackermann biete ein ideales Ziel, da sein
                Ansehen durch den Mannesmann-Prozeß bereits beschädigt
                sei. Außerdem schade die Debatte dem Bankenstandort
                Frankfurt.

                Er sei Ausdruck politischer Hilflosigkeit und kontraproduktiv,
                weil er zu einem noch größeren Arbeitsplatzabbau führen
                könnte, erklärte der Generalsekretär der hessischen CDU,
                Michael Boddenberg, am Mittwoch in Wiesbaden. Der
                FDP-Landtagsabgeordnete Michael Denzin betonte, Politik
                dürfe sich nicht anmaßen, direkt oder indirekt auf die
                Geschäftspolitik von Unternehmen einzuwirken.

                Die politische Moraldebatte sei „verlogen und völlig
                unberechtigt“, sagte der frühere Präsident des Bundesverbands
                der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, am
                Mittwoch dem „DeutschlandRadio Berlin“.
                Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann versuche, über eine
                Steigerung des Börsenwerts das Finanzhaus vor einer
                Übernahme aus dem Ausland zu schützen.

                Der Grünen-Vorsitzende Reinhard Bütikofer warf Ackermann
                hingegen Verantwortungslosigkeit und Arroganz vor.
                Ackermann tue so, als könne er von der Gesellschaft nur
                fordern, sagte Bütikofer am Mittwoch in der ARD. Es sei
                zynisch, nach einem Riesengewinn anzukündigen, man werde
                die Arbeitslosigkeit noch etwas erhöhen, um noch mehr Profit
                zu machen, sagte der Grünen-Chef.

                Die Deutsche Bundesbank nahm das Kreditinstitut gegen
                Kritik in Schutz. „Die Diskussion sollte rasch beendet
                werden“, sagte Vorstandsmitglied Edgar Meister am Mittwoch
                der „Financial Times Deutschland“. Es dürfe nicht verpönt
                sein, wenn einzelne Banken Gewinne erzielten, die es ihnen
                erlaubten, international wieder zur ersten Liga aufzuschließen.
                Deutsche Kreditinstitute erzielten im internationalen Vergleich
                immer noch unterdurchschnittliche Erträge.

                Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter,
                sagte in Frankfurt, die Debatte sei „etwas unglücklich“
                gelaufen. Es werde so diskutiert, als ob es vor allem um einen
                Abbau von Stellen in Deutschland ginge. Dabei entfielen zwei
                Drittel der Jobkürzungen aufs Ausland. Der Personalabbau in
                Deutschland sei „etwas, was uns wehtut“. Aber die Nachricht
                könne man erklären. So seien viele der Arbeitsplätze, die bei
                der Bank gestrichen worden seien, in andere Unternehmen
                verlagert worden.

                Bütikofer betonte, die Gesellschaft habe einen Anspruch an die
                Unternehmen, daß sie am Gemeinwesen mitwirkten. Sie
                könnten nicht so tun, als seien sie „selbstversorgende
                Einheiten, die nur für die Steigerung des Shareholder-Value
                arbeiten“. Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im
                Bundestag, Rainer Wend (SPD), sagte „NDR Info“, in dem
                Aufruf seiner Parteigenossin Ypsilanti komme „ein Zorn zum
                Ausdruck, den ich gut nachvollziehen kann“, in der Realität sei
                ein Boykott aber abwegig. WELT.de


                Artikel erschienen am Mi, 9. Februar 2005

http://www.welt.de/data/2005/02/09/461386.html


 

 

 

10.02.05 09:34

2176 Postings, 7821 Tage HEBILeistung aus Leidenschaft

Dieser Deutsche Bank Slogan sollte umbenannt werden in:

"Leistung die Leiden schafft."

 

...be happy and smile

 

10.02.05 09:40

13436 Postings, 8715 Tage blindfishwas für ne "geile" idee...

und wenn die DB gewinnt, zahlt der steuerzahler auch noch eine entschädigung an diese DB-sozialschmarotzer - perverser geht es fast nicht mehr...

gier und schwachsinn von vorne bis hinten - aber auf ein paar sozial schwachen herumprügeln... es ist nur noch ekelhaft!!!

bf  

10.02.05 09:40

14308 Postings, 7848 Tage WALDYJa Ja oder:

"Die hessische SPD-Chefin Andrea Ypsilanti hatte zum
Boykott des Unternehmens aufgerufen!"

&

Der Grünen-Vorsitzende Reinhard Bütikofer warf Ackermann
hingegen Verantwortungslosigkeit und Arroganz vor.
Ackermann tue so, als könne er von der Gesellschaft nur
fordern, sagte Bütikofer am Mittwoch in der ARD. Es sei
zynisch, nach einem Riesengewinn anzukündigen, man werde
die Arbeitslosigkeit noch etwas erhöhen, um noch mehr Profit
zu machen, sagte der Grünen-Chef.


----------------------------------


zynisch?

Ah!
Frau Ypsilanti & Bütikofer

Fahren sicherlich ein Deutsches Auto!
Hören Musik aus einen Deutschen Radio!
Sehen TV auf einen Deutschen Fernseher!


.........und haben ihr Konto bei einer rein Deutschen Bank!





Hurra das Rot / Grün nur an Deutschland denken.


zynisch?
Ja das ist Zynisch!!!

 

10.02.05 09:46

5698 Postings, 7960 Tage bilanzNa ja


Die Politik hat schon immer die
teuersten Arbeitsplätze geschaffen!

Was hat die Politik in der Wirtschaft zu suchen?

Die soll für gute Ramenbedingugnen sorgen und dann hat sichs.

 

10.02.05 09:46
1

34698 Postings, 8640 Tage DarkKnightDer Stellenabbau ist okay

Es gibt keine Existenzberechtigung für Bänker.

Das sind Leute, die noch nie eine Wand gemauert haben, eine Wohnung gestrichen oder ein Essen gekocht haben. Sie haben noch nie Schwielen an den Händen gehabt, aber sie entscheiden über Schicksale:

Sie teilen die Welt ein in zwei Gruppen:

- dem würde ich einen Kredit geben
- dem nicht

Es ist endlich an der Zeit, daß den Bänkerschweinen auch mal das süße Gefühl des unverschuldeten Untergangs nahegelegt wird.

Ich bitte hiermit die Deutsche Bank offizziell um Entlassunf ALLER Mitarbeiter.  

10.02.05 09:56
1

51345 Postings, 8711 Tage eckiWaldy:Stoiber wirft Deutscher Bank Unfähigkeit vor

Stoiber wirft Deutscher Bank Unfähigkeit vor

Auch die Grünen nehmen Ackermann unter Beschuß - Wirtschaft gibt Rückendeckung für Stellenstreichungen

Berlin - Im Streit um den Stellenabbau bei der Deutschen Bank haben führende Politiker von CSU und Grünen dem Management des größten deutschen Geldinstituts Unfähigkeit und Instinktlosigkeit vorgeworfen. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) kritisierte das Vorgehen von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann scharf: "Wenn man Milliardengewinne macht und gleichzeitig verkündet, man stellt 6000 Leute aus, dann ist das eine Geschmacklosigkeit und Unfähigkeit", sagte er auf der CSU-Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch in Passau. Grünen-Parteichef Reinhard Bütikofer warf Ackermann Verantwortungslosigkeit und Arroganz vor. Es sei zynisch, nach einem Riesengewinn anzukündigen, man werde die Arbeitslosigkeit noch etwas erhöhen, um noch mehr Gewinn zu machen, sagte er in der ARD. Die Deutsche Bank hatte trotz einer kräftigen Gewinnsteigerung erklärt, sie werde weltweit 6400 Stellen abbauen, davon etwa 1900 in Deutschland. Statt dessen sollten in Niedriglohnländern 1200 neue Stellen geschaffen werden.

....

http://www.welt.de/data/2005/02/10/461285.html

Grüße
ecki  

10.02.05 10:07

19279 Postings, 8894 Tage ruhrpottzockerKehrt doch endlich Einsicht ein ?


Stellt man jetzt doch endlich parteiübergreifend fest, dass die Groß-"Unternehmen" und ganz besonders die Banken die Bremser sind, die sich ihrer Verantwortung konsequent entziehen, aber alle Vorteile aus den Gemeinwesen grenzüberschreitend ziehen ?

Für mich sind diese Banken Nachfolger der kommunistischen Parteien, die ebenso nur auf den eigenen Vorteil bedacht andere dirigieren wollten. Wenn das Politbüro der Deutschen Bank mit seinem Genossen Ackermann an der Spitze beschließt, Arbeitsplätze woanders zu schaffen und hier abzubauen, dann ist das NOCH Gesetz ! Das V - Zeichen war das sichtbare Zeichen für diese Selbsteinschätzung mitsamt dem dazugehörenden Anspruch.  

10.02.05 10:12

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndWaldy steht halt nicht auf dem Boden des GG

Artikel 14 Abs. 2 GG:
Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.


Art. 14 GG schützt daher nicht nur das Eigentum, sondern unterstellt es auch der Sozialpflicht.

Gruß
Happy End
 

10.02.05 10:18

14308 Postings, 7848 Tage WALDY@ecki


Na und?

Wer Regiert?

Ah!!!

Rot / Grün!!!!!
Was anderen sagen....................


FAKT:

Erst unter Rot / Grün geht es so mega steil Bergab mit
Deutschland.....und da sollten sich Ypsilanti & Bütikofer
erstmal an ihre eigenen Nasen fassen bevor aus dieser Regierung ein Wort wie


---------Zynisch------------

kommt.


Ps.

Zynisch ist was diese Regierung aus Deutschland macht & machte!

 

10.02.05 10:21

14308 Postings, 7848 Tage WALDYUnd wann kommt Kalle? *lach* o. T.

10.02.05 10:24
1

2176 Postings, 7821 Tage HEBILöschung

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben dieses Posting wegen Verstoßes gegen die Forumrichtlinien aus dem ARIVA.DE-Diskussionsforum gelöscht.

Ihr ARIVA.DE-Team  

10.02.05 10:24

51345 Postings, 8711 Tage eckiFakt ist, was schert dich deinGeschwätz von vorhin o. T.

10.02.05 10:27

95441 Postings, 8511 Tage Happy End*lach*

"FAKT: Erst unter Rot / Grün geht es so mega steil Bergab mit Deutschland"

Hat Dir das der Edmund zugeflüstert?
 

10.02.05 10:30

14308 Postings, 7848 Tage WALDY*lach*



"Hat Dir das der Edmund zugeflüstert?"


*gggggggggg*


Ich habe Augen...........ich sehe!!!
 

10.02.05 10:34

21799 Postings, 8914 Tage Karlchen_IWenn Du mich schon rufst.

Happy - Du bist ein unverbesserlicher Moralist. Der Deutschen Bank geht es - wie jedem anderen Unternehmen auch - um seinen Profit. Das ist nun mal das Grundprinzip der Wirtschaft in unserer Gesellschaft. Da kann man vielleicht mit dem Grundgesetz wedeln, dass da etwas von Sozialverpflichtung drinsteht - letztlich ist das aber nur albern.

Also: Natürlich hat die Deutsche Bank das Recht, Leute zu entlassen. Eine moralische Verpflichtung, Personal zu halten, hat sie nicht. Gleichwohl gibt es Möglichkeiten, gegen den Stellenabbau anzugehen. Das sollten die Beschäftigten aber selbst tun - leider sind dsich die Banker aber für einen Streik zu schade.

Aber natürlich kann man ihr ankreiden, dass

1. die DB jegliche längerfristige Strategie vermissen lässt und ihr Vorstand nur kurzfristig denkt.

2. die DB mit ihrem Investmentengagement hoch hinauswollte und nun eine Bauchlandung gemacht hat. Vernachlässigt wurde das Privat- und Firmenkundengeschäft. Das wollen sie jetzt wieder aufpäppeln. Aber welcher Privatkunde und Handwerker ist so blöde, gerade mit der arrogantesten Bank des Landes Geschäfte zu machen - zumal bei deren Gebühren?  

10.02.05 10:37

14308 Postings, 7848 Tage WALDYTausch George Bush gegen Gerd Schröder :

5. Man kann ja über Rot-Grün denken, was man will Clubmitglied, 31771 Postings, 1495 Tage Happy End  03.11.04 09:05 zum nächsten Beitrag springenzum vorherigen Beitrag springen

...und unterschiedlicher Meinung sein, aber um mit vollem Herzen für George Bush zu sein, gehört schon eine gehörige Portion unterirdische Intelligenz dazu.

 


 

ariva.de

So what!

 

10.02.05 10:41

2176 Postings, 7821 Tage HEBIDer Fall Deutsche Bank

Wahrscheinlich sitzt Josef Ackermann jetzt in seinem Vorstandsbüro, in Turm A der Zwillingshochhäuser der Deutschen Bank in Frankfurt, und kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Wieso empören sich die Deutschen, wenn er die Bank, die ihren Namen trägt, noch profitabler machen will? Soll es in einer Marktwirtschaft auf einmal nicht mehr erlaubt sein, Gewinne zu machen? Und wenn dafür jetzt 6400 Jobs wegfallen müssen: Dienen Stellenabbau und Kostenkürzen nicht zuallererst einem großen unternehmerischen Ziel – das langfristige Überleben der Bank zu sichern?

Das Problem ist nur, dass es gar nicht ums Überleben geht.

Anders als so mancher Mittelständler ist die Deutsche Bank eben kein Unternehmen, das Verluste schreibt und nun alles dafür tut, wieder in die Gewinnzone zu kommen. Anders als so manche große Aktiengesellschaft ist sie auch kein Unternehmen, das so unwirtschaftlich arbeitet, dass es nicht in der Lage wäre, das Geld seiner Aktionäre angemessen zu verzinsen. Nein, die Deutsche Bank ist ein Unternehmen, dessen Gewinne so hoch sind wie seit vier Jahren nicht mehr, dem es aber seit ebenso langer Zeit an einer plausiblen unternehmerischen Strategie fehlt. Unter Josef Ackermann hat das Institut inzwischen zwar so viele eigene Aktien gekauft, dass man für das gleiche Geld die ganze Commerzbank hätte übernehmen können. Eine unternehmerische Vision aber ist der Vorstandschef bis heute schuldig geblieben.

Deshalb sieht Ackermann seine einzige Chance darin, an den niedersten Instinkt der Investoren zu appellieren: an die Gier. Er verheißt ihnen eine Vorsteuerrendite von 25 Prozent; er verspricht, das Geld der Aktionäre so hoch zu verzinsen, wie es in Deutschland noch nie eine Bank geschafft hat. Koste es, was es wolle.

»Der Markt« verlange von der Bank eine Rendite von 25 Prozent, sagt Ackermann. Wirklich? »Der Markt« sieht das offenbar anders. Bisher nämlich springen die Investoren auf Ackermanns Versprechen gar nicht an. Die Aktie der Deutschen Bank entwickelt sich schlechter als die der Konkurrenten – obwohl der Kapitalmarkt doch die Zukunft spiegelt. Aber offenbar ahnen die Investoren, dass Ackermanns Renditeziel überzogen ist. Zudem geht es nicht allein darum, was die Anleger verlangen. Ein Unternehmen ist nicht nur Teil eines Marktes. Es ist auch Teil der Gesellschaft. Und je mehr sich diese Gesellschaft verändert, desto mehr wird deutlich, dass Unternehmenslenker sehr wohl eine gesellschaftliche Verantwortung haben.

In den vergangenen Jahren hat der Staat immer mehr Risiken auf den einzelnen Bürger verlagert: die finanzielle Vorsorge fürs Alter, die Eigenbeteiligung bei Krankheit, die Absicherung beim Verlust des Jobs. 40 Jahre lang bei ein und demselben Unternehmen arbeiten? Die klassische Erwerbsbiografie aus der Zeit des Wirtschaftswunders gibt es nicht mehr. Deshalb gibt es auch weniger Sicherheit.

Vor allem die Mittelschicht erlebt seit Jahren, dass der Traum vom selbst geschaffenen Wohlstand – mein Haus, mein Auto, meine Weltreise – nur noch im Werbespot der Sparkasse funktioniert.

So wirkt es wie Hohn, wenn im Fall der Deutschen Bank jetzt betont wird, die meisten Stellen würden doch im Ausland abgebaut, ganz nach dem Motto: Was regt ihr euch in Deutschland so auf? Oder wenn es heißt, die meisten Jobs fielen ja im Investmentbanking weg: Habt ihr euch nicht immer über die gierigen Investmentbanker aufgeregt? Als ob die Öffentlichkeit nach einem Bauernopfer verlange, als ob sich die Menschen in Deutschland beruhigt zurücklehnen könnten, weil es diesmal ja »nur« die anderen trifft. Wer heute davonkommt, steht morgen womöglich selbst auf der Straße.

Und während die Bürger immer mehr Verantwortung übernehmen sollen, kommen die Unternehmen ihrer Verantwortung nicht mehr nach. Das fängt im Kleinen an: Zur gesellschaftlichen Verantwortung der Unternehmen gehört es, die Vorstandsgehälter individuell offen zu legen – gerade in einer Zeit, in der sich die finanziell schwächsten Bürger vom Staat fragen lassen müssen, ob sie verdienen, was sie bekommen. Zur Verantwortung der Unternehmen gehört auch, sich dafür einzusetzen, dass Manager privat haften müssen, wenn sie die Öffentlichkeit mit bewussten Fehlinformationen täuschen – heute wird jeder Schwarzfahrer in der U-Bahn schärfer von der Justiz verfolgt.

Und im Großen? Ein Unternehmen nach dem anderen wird in den kommenden Wochen neue Rekordzahlen präsentieren. Die Geschäfte liefen 2004 für viele Firmen so gut wie lange nicht, und auch für das laufende Jahr rechnen die Experten mit steigenden Gewinnen. Doch meist werden sie im Ausland erwirtschaftet. Für den heimischen Markt fehlt vielen Unternehmen eine Wachstumsstrategie. Stattdessen wird gekürzt, gestrichen, rationalisiert. Es herrscht das Diktat der Kostenrechner. Als ob es nur darauf ankomme, möglichst billig zu sein. Als ob es nicht auch darum gehe, durch Qualität und Innovationen neue Nachfrage zu schaffen. Insofern unterscheiden sich die Manager nicht von den Politikern, die schlicht darauf vertrauen, dass Deutschlands Exportindustrie es schon richten wird. Wie man aber mit der durchs Sparen geschwächten Binnennachfrage umgeht, darauf fehlt ihnen die Antwort.

So hat die Reaktion im Fall Deutsche Bank in vielen Fällen auch etwas Verlogenes: Warum kümmern sich Minister und andere Mächtige nicht darum, das Konjunkturklima zu verbessern, statt öffentlichkeitswirksam zu beklagen, dass ein Großkonzern Stellen streicht? Jeden Tag gehen hierzulande Hunderte Arbeitsplätze verloren – unbemerkt von der meist auf schnelle Statements fixierten Politik.

»Leistung aus Leidenschaft« lautet der Werbespruch der Deutschen Bank. Vielleicht sollten die Marketingstrategen noch einmal in sich gehen. Derzeit zeigt die Bank nur eine Leistung, die Leiden schafft.

(c) DIE ZEIT 10.02.2005 Nr.7

 

...be happy and smile

 

10.02.05 10:43

129861 Postings, 7466 Tage kiiwiiHeute mal volle Zustimmung, Karlchen!

Genau so isses.

Im übrigen:
Die vielen hochbezahlten Investmentbanker sind zumeist auch noch mit sehr ordentlichen Abfindungen gegangen ("worden"). Da hält sich mein Mitleid immer in Grenzen.
Außerdem:
Ein großer Teil des Arbeitsplatzabbaus in der Vergangenheit bestand in der Auslagerung ganzer Bereiche, z.B. IT; (wurde an IBM verkauft).

Und nochmal: Wer mit der Deutschen Bank keine Geschäfte machen will, muß es auch nicht.
Ich persönlich würde immer zu `ner Privatbank gehen.

MfG
kiiwii  

10.02.05 10:43

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndWaldy, irgendeine Nibelungentreue zu Schröder

besteht bei mir ganz sicher nicht (ganz im Gegensatz zu Deinem kritiklosen Vertrauen in Bush&Merkel).  

10.02.05 10:44

14308 Postings, 7848 Tage WALDYTHX hebi für:




So hat die Reaktion im Fall Deutsche Bank in vielen Fällen auch etwas Verlogenes: Warum kümmern sich Minister und andere Mächtige nicht darum, das Konjunkturklima zu verbessern, statt öffentlichkeitswirksam zu beklagen, dass ein Großkonzern Stellen streicht? Jeden Tag gehen hierzulande Hunderte Arbeitsplätze verloren – unbemerkt von der meist auf schnelle Statements fixierten Politik



: )


MfG
  Waldy  

10.02.05 10:46

95441 Postings, 8511 Tage Happy End@Karlchen

Reines Profitdenken zeugt aber eher von unternehmerischer Kurz- statt Weitsicht...  

10.02.05 10:52

14308 Postings, 7848 Tage WALDYWas für die Zunge!





"Reines Profitdenken zeugt aber eher von
unternehmerischer Kurz- statt Weitsicht..."


fehlt nur noch:

eat the rich!
Eigentum ist Raub!





 

10.02.05 10:58

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndEher was für´s Gehirn

...aber es ist bezeichnend, dass Du selbst diese Aussage kritisierst.  

10.02.05 11:00

21799 Postings, 8914 Tage Karlchen_IReines Profitdenken kann

auch langfristig ausgerichtet sein. Sollte es eigentlich. Dazu bedarf es, dass man sich Gedanken macht über künftige Marktentwicklungen und über mögliche Innovationen. Das heißt, dass eine Leitlinie her muss, die natürlich kein fester Plan sein kann. Sondern die Leitlinie muss immer wieder an der tatsächlichen Entwicklung überprüft und gegebenenfalls revidiert werden.

So eine langfristige Strategie kann man natürlich nur durchziehen, wenn man das Vertrauen und das Engagement der Mitarbeiter hat. Sie erfordert eine koooerative und korporatistische Personalpolitik - d. h. Einbindung aller Akteuere bei möglichst flacher Hierarchie.

Aber was haben wir bei der DB? Keine Strategie, strenge Hierarchie und Patronate sowie die Tatsache, das "verbrannte" Personen, mit denen sich gewiss kein Vertrauen aufbauen lässt, noch im Aufsichtsrat hocken. Dem Ackermann würde ich noch ein Jahr Zeit geben. Wenn dann immer noch nichts Substantielles kommt, zähle ich ihn auch zu den "Verbrannten".  

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