FRANKFURT (Dow Jones)--Der Euro dürfte seine Stärke zum Dollar zunächst behaupten oder gar ausbauen. Darin sind sich die meisten Beobachter einig. Die Gemeinschaftswährung profitiert dabei nicht zuletzt von der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank, die am Mittwoch im Anschluss an ihre Zinssitzung angekündigt hat, über den Kauf von Staatsanleihen im Volumen von 600 Mrd USD erneut Liquidität in den Markt zu pumpen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dagegen ihren Leitzins am Donnerstag unverändert belassen und keine geldpolitische Änderungen in Aussicht gestellt. Auch die Zinssitzungen der Bank of England und der Bank of Japan brachten keine Neuigkeiten. Die Analysten von Metzler Financial Markets sind darüber beunruhigt. Sie sehen "erheblichen Sprengstoff" an den internationalen Devisenmärkten, der sich aus den Divergenzen in den Geldpolitiken ergebe, die einander diametral gegenüberstünden. Entweder wisse die US-Notenbank etwas, was alle anderen nicht wüssten, oder sie handele "komplett verantwortungslos". Gefahr droht dem Euro nach Meinung von Analysten von der Peripherie der Eurozone und ihren Problemen. So äußert sich die Credit Suisse besorgt darüber, "dass der Markt derzeit die Ausweitung der Zinsdifferenz von portugiesischen und irischen Anleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen ignoriert". Ein weiterer Anstieg des Euro zum Dollar könnte schwierig werden, wenn sich nicht die Zinsen zugunsten des Euro veränderten. Das aber hält Credit Suisse in nächster Zeit für unwahrscheinlich. Insgesamt bleibt Credit Suisse bei ihrer positiven Einschätzung, die auf eine eher neutrale fundamentale Einschätzung und das positive charttechnische Bild zurückzuführen sei. Die Analysten sehen den Euro in einem Monat bei 1,43 USD mit dem Risiko, dass er über dieses Ziel hinaus steigen könnte. Optimistischer zeigt sich die Citigroup, die den Euro bis mindestens 1,45 USD aufwerten sieht. Die Notenbanken seien aufgrund des raschen Aufbaus von Devisenreserven gezwungen, ihre Bestände zu diversifizieren, sagt |