möchte ich resümieren und erneut die Frage stellen, wie es denn nun um den Ruhm steht, ob er wirklich verblichenen ist oder ob sich die aberwitzige Erfolgstory nur eine Ruhepause gönnt. Schauen wir auf Chart; er ist unser Zeitzeuge der Ereignisse und nur er kann die Ant- wort geben - sofern wir unser Interesse als das begreifen, was man neudeutsch "Shareholder-Value" nennt. Aber auch andere Betrachtungswinkel dürften sich im Chart korrekt repräsentiert sehen. Dieser Chart -unser "Tagebuch"- also verrät uns folgendes:
1. Der Kurs zum Ende dieses Jahres steht ziemlich genau auf dem Niveau zu Jahresbeginn. Nominell stand er da zwar etwas höher, bei rund 54,-Euro, aber nur sehr kurzfristig. Anschließend tauchte der Kurs ab und suchte das Jahrestief im Februar auf. Insgesamt können wir eine Seitwärtsbewegung, die im Oktober 2008 begonnen hatte, konstatie- ren, also ein Nullsummenspiel. 2. Betrachten wir den Chart langfristig, über 10 Jahre, so stellen wir fest, dass wir mit den Kursen des Jahres 2009 in das Kursband der Jahre 2001 bis 2004 zurückgefallen sind. In den Jahren 2005 bis 2008 erlebten wir eine regelrechte Hype, die ihren Höhepunkt 2007 fand - dem Höhepunkt der von Wendelin Wiedeking inszenierten Übernahmestory um VW; wie überhaupt die Hype-Jahre ausschließlich der Personalie Wiedeking zu ver- danken sind. 3. Ich ziehe daraus den Schluss, dass die Wertanlage "Porsche-Aktie" über einen Zeitraum von 10 Jahren betrachtet ein Nullsummenspiel war, nur unterbrochen von den Hype- jahren 2005-2007. Nullsummenspiele aber bedeuten Verlust - wenn man die Rechnung inflationsbereinigt macht. Wer also z.B. 2001 1.000,-Euro in die Porsche-Aktie investiert hat, hat rund 20 Prozent verloren, hält also noch rund 800,-Euro in den Händen. Dass ein erfolgreiches Investment so nicht aussehen kann, liegt auf der Hand. Doch wie sieht das Umfeld aus? 4. Verglichen mit dem Dax hat sich die Porsche-Aktie über einen Zeitraum von 10 Jahren durchweg besser geschlagen. Bezogen auf einen angenommenen Ausgangswert 100 beträgt der Wert zum Ende dieses Jahres bei Porsche etwa 160 und beim Dax rund 90. Zum Vergleich jetzt noch die VW-Vorzüge: sie wurden seit 2001 von Porsche überholt. Seit Mitte 2008 fand eine Synchronisierung statt. 5. Uns sollte aber die jüngere Geschichte interessieren, denn sie verrät am ehesten, wie es wohl weitergeht. Hierzu habe ich einen Vergleichschart über die vergangenen 12 Monate eingestellt. Und da sieht es nun leider sehr düster aus für Porsche. Der Kurs wurde praktisch das ganze Jahr über sowohl vom Dax als auch von den VW-Vorzügen recht deutlich outperformt. 6. Mein Fazit: Die Porsche-Aktie war in den vergangenen 10 Jahren lediglich dann ein lohnendes In- vestment, wenn sie vor Beginn der Hype gekauft und vor deren Ende verkauft wurde. Alle anderen Konstellationen brachten Verlust. Damit kann ich der Aktie keine solide und nachhaltig wertsteigernde Entwicklung attestieren. Insofern muss ich leider sagen: der Ruhm ist verblichen. Ob neuer Ruhm winkt, steht in den Sternen. Eine Personalie wie Wiedeking, an der solcher Ruhm festzumachen wäre, ist weit und breit nicht in Sicht und wird wohl auch nie mehr kommen. Die Frage des Jahres 2010 wird sein: ist die Aktie auf dem derzeitigen Niveau ein Kauf, oder geht das Nullsummenspiel weiter? Abgesehen von meiner Prognose, die sich aber nur auf eine sehr kurze Sicht bezieht, nämlich dass der Kurs zu Anfang 2010 zulegen dürfte, weiß ich die Antwort nicht. Ich fürchte, das Dahindümpeln geht weiter.
Dieser eher düsteren Prognose zum Trotz, wünsche ich allen unseren Porschianern hier ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2010! Auf Eure weiteren Beiträge freut sich Euer Fuzzi |
Angehängte Grafik:
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