ist zur Zeit vom Markt aus allen Berechnungsmodellen und Zeitebenen herausgerechnet worden. Der vormalige Kurs zu allen Erwartungen sowohl für 2019 als auch 2020 und erst recht danach ist aus dem jetzigen Kurs ausgepreist worden. Normalerwise handelt der Markt die Zukunft, momentan handelt er bei der Post nicht eimal die Gegenwart. Nach der letzten Verlautbarung des Vorstandes ist ein Abschlag von über 3% zum Dax eingepreist worden. In Verbindung mit der allgemeinen Schwäche der Aktienmärkte ergibt sich jetzt für die Post ein klares Signal zum Untergewichten.
Am 31.10. kommen die Zahlen für Zalando heraus und die Schätzungen liegen bei über 20% im Umsatzplus. Hieraus lässt sich für die Post ein lineares Umsatzwachstum von genau soviel ableiten, weil bei der Umsatzgröße das Wachstum über die Anzahl der Pakete läuft (nicht über den Wert der einzelnen Pakete). Noch nicht enthalten sind Marktanteile, die die Post hinzugewinnen wird. Alle anderen Sparten der Post wachsen natürlich nicht so schnell, werden aber auch ihren Beitrag zum erwarteten Umsatz und Gewinn beitragen, insbesondere seit dem fast alle Sparten ihre Preise jetzt im abgelaufenen Quartal angehoben haben.
Damit ist faktisch der Boden für die Strategie 2020 bestellt. Das Wachstum der Post mit den gestiegenen Preisen und der verbesserten Marge steigt jetzt schon auf das dann Ende 2020 vorgegebene Ziel von über 5 Milliarden im EBIT. Nur der Kurs macht das nicht mit. Er hat vollends seine Ausrichtung verloren, weil er mit der Erwähnung von "mindestens 5,3 Milliarden " zum Ende 2022 sowohl "vergessen" hat, dass er weder die 4,3 Milliarden für 2019 und erst recht nicht die dann 5,0 Milliardem in 2020 eingepreist hat, noch dass mindestens nicht höchstens heisst. Von der Tatsache, dass eigentlich der Markt die Zukunft handelt ganz abgesehen, denn jetzt wird nicht einmal wie gesagt die Gegenwart gehandelt. Man kann getrost davon sprechen, dass bei der Post weder eine Kursfantasie noch Realität vorhanden ist.
Gebrochen werden kann dieses Szenario durch zwei Faktoren, die unabhängig voneinander auftreten können. Zum einen ist das die Dividendenentwicklung, die völlig unabhängig von der Strategie 2020 oder später beibehalten wird. Sie kann und wird dafür sorgen, dass bei der erwarteten Steigerung der Finanzdaten auch die Dividende deutlich schneller als der jetzt laufende Kursanstieg erfolgt, was den Kurs nachträglich zur Dividende anheben wird. Zum anderen ist es eine Konkretisierung was mit "mindestens" 5,3 Milliarden gemeint ist. Sobald da nähere Daten vorliegen wird der Kurs dorthin anspringen, was auch einen großen Kurssprung beinhalten kann. Geht man den Ausagen des Vorstandes nach und nimmt die angepeilte Vergrößerung des free-cash-flows als gegeben an, so lässt sich eine steigende Marge feststellen, zu der aber auch noch die weiter steigende Paketflut kommt, die eben nicht nur nominal 3,6% wächst. Geht man von vorsichtigen 7%, was aber schon für Asien unterirdisch wenig ist, so erreicht die Post schon in 2021 mehr als 5,4 Milliarden (5,6 ?) im EBIT und für 2022 weit mehr als 6 Milliarden (6,2?).
Natürlich ist das jetzt Fantasie, aber für später muss diese Fantasie eben bei 5 Milliarden in 2020 beginnen, aber dazu muss man erst einmal dorthin kommen. Aber alles das ist Schnee von gestern, wenn es zu der geplanten Entwicklung von Streetscooter mit weiteren Fabriken kommt. In den jetzt vorgestellten Berechnungen sind außer den deutschen Fabriken keine weiteren enthalten. Daher gibt es nur zwei mögliche Varianten wie sich das auf die Entwicklung der Post auswirkt. Entweder positiv oder negativ aber nicht indifferent. Negativ, wenn keine Nachfrage in China vorhanden ist, was wegen der staatlichen Zulassungszwänge für Verbrennungsmotoren und Fördermittel für Elektromobilität unwahrscheinlich ist. Positv, wenn die Works beim Verbraucher und Kunden ankommen. Dabei ist zu beachten, dass ein chinesisches Vorbild gut auf andere Gebiete übertragen werden kann. Insbesondere wenn man jetzt schon eine weitere Exspansion nach Nordamerika plant. Indifferent nicht, weil China ein zu großes Land ist und die Kapazität der einen Fabrik schon bei "kleiner" Nachfrage recht hoch ausgelastet ist.
Noch ein Hinweis zu Zalando: Entgegen den ursprünglichen Annahmen in vergangenen Jahren wird das Wachstum von Zalando nicht langsam nachlassen und auch in 2020 und 2021 jeweils weiter über 20% liegen. Das ist bei einer Firma dieser Größenordnung ein echter Wahnsinn. Und für die Post bedeutet das auch weiterhin prozentuales Wachstum der Paketmenge dieses Kunden. Bei über 20% ist der Zinseszinsfaktor riesig. Entsprechend wächst auch der Bedarf der Post nach Works europaweit. Geht man von einem durchschnittlichen Paketwert von 100,- aus, so sind das bei erwarteten 6,4 Milliarden Umsatz von Zalando in 2019 satte 64 Mio. Pakete also fast 13 Mio. mehr als 2018.
Das wird der Markt alles einpreisen müssen, da das alles Werte ohne Beeinflussung von Brexit und Handelskrieg USA-China sind.
Für 2019 sind bei erwarteten 4,3 Milliarden EBIT der Post mindestens 33,40 Kurs bei Dax 12 250. Für 2020 bei 5,0 Milliarden EBIT mindestens 38,10 Kurs bei Dax 12 250. Wohlgemerkt immer jeweils die faire Bewertung ohne Ausblick auf die Zukunft.
Alles Gute
Der Chartlord |