MME aussichtsreich 03.08.2005 16:20:14 Die Analysten von "TradeCentre.de" halten die MME-Aktie (ISIN DE0005761159/ WKN 576115) für aussichtsreich. Sarah Connor und ihr Ehegatte Marc Terenzi würden mit der Show "Sarah & Marc in Love" für den Sender ProSieben überzeugende Quoten erzielen. Auch Aktionäre der MME Moviement könnten sich über den Erfolg freuen. Das Format werde von der Tochtergesellschaft MME Entertainment GmbH produziert. "Wir sind bei unseren programmlichen Inhalten sehr gut unterwegs", habe CFO Christian Franckenstein im Gespräch mit "TradeCentre" gesagt. Besonders erfreut zeige sich der Finanzchef über den Erfolg von "Einsatz in 4 Wänden". Das Format laufe gut auf dem täglichen Sendeplatz um 17:00 Uhr und sei bei RTL nunmehr als "Einsatz in 4 Wänden - Extrem" auch erfolgreich in der Prime Time, wo es im Herbst wöchentlich zur Ausstrahlung kommen solle.
Vorfreude und berechtigte Erwartungen mache das Format "Bauer sucht Frau", das derzeit ebenfalls für RTL produziert und im Herbst ausgestrahlt werden solle. In der Show könne sich ein Landwirt eine Frau aussuchen, die ihr zukünftiges Leben auf dem Bauernhof verbringen wolle. An Bewerbungen von Mädels, die verrückt nach einem Landwirt seien, mangele es jedenfalls nicht. Wermutstropfen aus dem Neuprogramm im Frühjahr sei sicherlich "Peking-Express". Die Sendung werde mangels überzeugender Quoten keine Fortsetzung erleben.
Wegen der insgesamt zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung habe Franckenstein auch keinen Anlass an der Prognose für das Gesamtjahr etwas zu verändern. "In 2005 wollen wir den Umsatz gegenüber dem Vorjahr im einstelligen Prozentbereich steigern". Nach früheren Aussagen des CFO werde eine EBITDA-Marge von circa zehn Prozent angestrebt. Unterstelle man einen Umsatz von knapp 90 Millionen Euro, werde sich das EBITDA auf fast neun Millionen Euro belaufen. Die Abschreibungen würden sich auf 2,2 Millionen Euro belaufen und letztmalig bereits bekannte akquisitionsbedingte Positionen in Höhe von 1,6 Millionen Euro enthalten. Abzüglich Zinsaufwendungen und Abgaben an Hans Eichel dürfte unterm Strich ein Profit zwischen vier und 4,5 Millionen Euro in den Büchern stehen.
Der Vorstand habe sich zum Ziel gesetzt, das Wachstum trotz stagnierender Branchenlage weiter voranzutreiben. Mit zunehmender Größe gehe auch eine Diversifikation des Programmportfolios und damit eine Reduzierung in der Abhängigkeit von einzelnen Programmen einher. Die zu erreichende Umsatzmarke liege bei 100 Millionen Euro. Nach Wegfall der akquisitionsbedingten Abschreibungen würden sich EBITDA und EBIT sukzessive angleichen, so dass die EBIT-Marge ab 2006 bei circa zehn Prozent liegen sollte.
Der CFO betone aber auch, dass die Preise für Produktionsausgaben der Sender sicherlich nicht steigen werden. "Wir sehen aktuell eine Stabilisierung. Ein weiteres Drehen an der Scheibe nach unten erwarte ich nicht, da sonst irgendwann die Qualität leiden wird".
MME wolle nicht nur organisch wachsen. "Akquisitionen sind ein zentraler Baustein unserer Strategie", habe Franckenstein gesagt. "Wir wollen Marktanteile durch Zukäufe gewinnen". Franckenstein erwarte in der Zukunft unter den TV-Produzenten in Deutschland eine weitere Konsolidierung. "Der Prozess wird sich in den nächsten Jahren verstärken. Hinzu kommt, dass die Beteiligungen der öffentlich rechtlichen Sender im Produktionsbereich nach Aussagen einiger Intendanten zumindest nicht mehr ausnahmslos zum Kerngeschäft zählen."
Eine Privatisierung sei somit mittelfristig nicht ausgeschlossen. "Nach unserer eigenen Sicht auf die TV-Produktionsbranche wird sich auch unter den größeren wohl etwas verändern." Unternehmen wie die Ufa-Gruppe und Endemol würden zu Großkonzernen gehören. Constantin Entertainment gehöre zur Highlight-Gruppe. Zur Disposition stünden vermutlich die Bavaria-Tochter Odeon Film oder Brainpool, die zum Musikkonzern MTV gehöre. Die Branche werde nicht nur selbst Spannung produzieren, sondern auch spannend bleiben.
Fraglich sei natürlich, was aus MME längerfristig werde. Nicht auszuschließen, dass das Management früher oder später auch einen größeren Fisch angele oder fusioniere. Die weiterhin anhaltende Internationalisierung der Senderlandschaft werde mittelfristig wohl auch zu grenzübergreifenden Beteiligungen in der Produktionsbranche führen.
Auf aktuellem Kursniveau werde das Unternehmen mit 60 Millionen Euro bewertet. Das KGV liege bei 14. Die Aktie sei damit alles andere als teuer. Allerdings würden Börsianer auf Neuigkeiten aus dem Unternehmen warten. Speziell mit einer Akquisition. Sollte dies unter Dach und Fach sein, dürfte der Kurs wieder Fahrt aufnehmen.
Nach Ansicht der Experten von "TradeCentre.de" ist die MME-Aktie weiter aussichtsreich. Analyse-Datum: 03.08.2005 |