Ich habe im Bären-Thread schon öfter gepostet (bereits bei EUR/USD 1,50), dass ich bei forcierter Dollar-Carrytrade-Rückabwicklung mit EUR/USD-Kursen bis unter 1,30 rechne.
Falls diese Erwartung zutrifft, dürften auch die Welt-Aktien-Indizes entsprechend weiter fallen. Fundamental schwächt der starke Dollar Öl- und Rohstoffaktien in USA, außerdem sinken dann die US-Exportgewinne. Für den DAX ist eine schwächerer Euro eigentlich positiv, aber er äfft doch stark die US-Indizes nach. Das liegt auch daran, dass viele Amis den DAX gekauft haben und ihn "in Dollar" sehen, wo er noch stärker fällt als "in Euro". Die leichte relative Outperformance des DAX gegenüber dem DOW verdankt sich aber wohl dieser Tatsache.
Der Euro hat, von 1,51 kommend, bereits knapp Dreiviertel der von mir anvisierten Fallstrecke hinter sich gebracht. Aktuell steht er bei 1,36. Bis 1,30 fehlt noch gut ein weiteres Wegviertel.
Der DAX hat bislang von 6090 auf 5430 korrigiert. Das sind 660 Punkte Differenz. Wenn auch dies 3/4 des "Sollweges" ist, liegt die "Gesamtfallstrecke" bei 880 Punkten. Es fehlen demnach noch 220 Punkte bis zum "Ziel", das dann bei knapp über 5200 läge.(Alles wie gesagt nur Grobabschätzung "Pi mal Daumen").
Gemäß Lindsay-Pattern, das ich letzte Woche gepostet hatte, läge das minimale DAX-Korrekturziel bei 5350. Das ist aber nur das Mindest-Korrekturziel und würde die 5200 nicht ausschließen.
Alles in diesem Posting gilt nur unter Kurzfrist-Aspekten, bis zum Herbst könnte ich mir noch deutlich tiefere DAX-Stände vorstellen.
Es ist bei aufkommender Verkaufspanik an der Devisen-Front auch nicht auszuschließen, dass der Euro noch bis 1,20 fällt. Das wäre mMn übertrieben, da ja auch USA große Verschuldungsprobleme hat (z. B. in Kalifornien). Aber wenn die Märkte eine Chance zur Übertreibung haben, nutzen sie diese meist auch. Trendfolger versteigen sich oft in Extreme. |