Brüssel/ Athen (BoerseGo.de) - Nach Auffassung der Troika aus EZB, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds ist die Rettung Griechenlands weiterhin fragil. Es sei immer noch möglich, dass das Mittelmeerland seinen Verpflichtungen nicht nachkomme, urteilten die Gläubiger Griechenlands in ihrem am Montagabend vorgestellten Troika-Bericht. Die Veröffentlichung der Analyse war immer wieder verschoben worden.
In dem Troika-Papier heißt es nun: Probleme bei der Umsetzung der geplanten Reformen könnten durch die Brüchigkeit der Koalition, den politischen Widerstand gegen bestimmte Vorhaben sowie mögliche juristische Auseinandersetzungen entstehen. Auch bei den Privatisierungen sei Athen noch nicht richtig vorangekommen. Dessen ungeachtet verdiene das Land weitere Hilfsgelder.
Die Gläubiger warnten zudem davor, dass die vorgesehenen Sparanstrengungen im kommenden Jahr in der schwachen Wirtschaft stärkere (negative) Auswirkungen haben könnten als derzeit abzusehen ist. Griechenland ist bisher bereits zweimal von EU und IWF gerettet worden. Nach dem vollzogenen Schuldenrückkauf-Programm hatte der IWF wieder angenommen, dass Griechenland seine Schulden zurückzahlen kann und war bereit, Griechenland weiterhin Geld zu geben.
Ohne eine zügige Zusage über internationale Finanzhilfen droht derweil dem Euro-Land Zypern laut eigener Anschauung noch in diesem Jahr die Zahlungsunfähigkeit. Sollte das Land nicht „in den kommenden Tagen“ 250 bis 300 Millionen Euro erhalten, könne die Regierung unmittelbar anstehende Schuldrückzahlungen nicht leisten, sagte Christos Patsalides, ein Verantwortlicher des Finanzministeriums, am Montag vor dem Parlament in Nikosia. |