TA-Aktie: Zum ersten Jahrestag auf Rekordhoch Beflügelt wurde das Papier vor allem von Übernahmephantasien. Telekom-Austria-Aktie zum Jahrestag auf Hoch | (c) apa
WIEN (apa/reuter). Vor genau einem Jahr, am 21. November 2000, wurde die Telekom Austria(TA)-Aktie erstmals an der Börse gehandelt und zwar sowohl in Wien als auch in New York. Das Papier war im Zuge des bisher größten Börsengangs in Österreich zu neun Euro, am unteren Ende des Preisbandes, als Volksaktie auf den Markt gebracht worden.
Die Anleger erlebten mit ihren TA-Aktien zunächst eine herbe Enttäuschung. Sie stürzt bis unter sechs Euro ab. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Seit Jahresbeginn konnte das Papier knapp 50 Prozent zulegen, es ist damit heuer die beste Aktie an der Wiener Börse. Bereits in der Vorwoche kletterte die TA im Handelsverlauf erstmals wieder über neun Euro, gestern lag sie im Tagesverlauf sogar bereits bei 9,21 Euro, gab dann aber wieder leicht nach.
Heute, Mittwoch, wird die TA-Gruppe ihre Ergebnisse für die ersten drei Quartale 2001 vorlegen. Die Analysten erwarten einen Umsatz von 2,913 Mrd. Euro und ein Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen von 1,041 Mrd. Euro. Der Umsatz würde damit nur marginal, der Ertrag allerdings um fast 23 Prozent höher liegen als im Vergleichszeitraum 2000. Das US-Investmenthaus Merrill Lynch hob gestern das Kursziel für die TA auf zehn Euro an.
Neben der offensichtlich erfolgreich angegangenen Restrukturierung des Konzerns sorgten in den vergangenen Wochen vor allem Übernahmegerüchte für einen Kursanstieg. Die TA gehört derzeit zu 47,8 Prozent der ÖIAG, zu 29,8 Prozent der Telecom Italia, der Rest ist Streubesitz. Die Italiener haben kürzlich auch offiziell angekündigt, aus der TA und ihrer Tochter Mobilkom Austria aussteigen zu wollen. Die ÖIAG überlegt nun sowohl der Verkauf an Finanzinvestoren als auch an strategische Partner. Die Kleinaktionäre könnten in diesem Fall mit einem Übernahmeangebot rechnen, die Aktie könnte von der Börse verschwinden.
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