(DowJones)......"Wir sind jetzt dort, wo wir im Juli bereits waren. Dies sollte in Erinnerung rufen, wie widerstandsfähig der Markt letztlich ist. Unternehmen und auch die Politik beweisen die Fähigkeit, die Sache am Laufen zu halten", sagte Marktstrategin Kate Warne von Edward Jones. Am Markt wurde auf Meldungen verwiesen, wonach die Gespräche zwischen Griechenland und den privaten Gläubigern über einen Schuldenschnitt bis zum Wochenende abgeschlossen werden könnten. Damit sinke die Wahrscheinlichkeit einer ungeordenten Staatspleite der Hellenen, hieß es.
Hinzu kam die Nachricht, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Ressourcen zur Eindämmung der europäischen Staatsschuldenkrise um 500 Milliarden Dollar erhöhen will. Das US-Schatzamt machte jedoch deutlich, dass die Vereinigten Staaten nicht an einer Aufstockung der Mittel interessiert sind. "Die Dinge in Europa scheinen zumindest kurzfristig etwas stabilisiert zu sein. Dass der IWF nun um zusätzliche Mittel bittet, kann man positiv oder auch negativ werten. Vielleicht ist dies nur eine Maßnahme zur Steigerung der Feuerkraft. Allerdings könnte es auch bedeuten, dass mehr Geld gebraucht wird und die Probleme größer als befüchtet sind", sagte Analyst Brad Sorensen von Charles Schwab. Immerhin gingen an den europäischen Anleiheihemärkten portugiesische und deutsche Auktionen gut über die Bühne.
Neben der Hoffnung auf eine Entspannung in der europäischen Schuldenkrise sorgten vor allem die Daten aus dem Bausektor für gute Laune. Das Vertrauen der US-Bauunternehmen war im Januar überraschend auf den höchsten Stand seit viereinhalb Jahren geklettert und hatte zudem die Erwartungen klar übertroffen. Der starke Anstieg des HAHB-Indexes festigte die Hoffnung auf eine Bodenbildung am US-Immobilienmarkt.
Im Fokus des Marktes stand jedoch der Finanzsektor, nachdem Goldman Sachs überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Der Gewinn je Aktie liege mit 1,84 Dollar nicht nur über der Konenserwartung von 1,24 Dollar, sondern auch über der Flüsterschätzung von 1,67 Dollar, hieß es im Handel. Die Aktie lief um 6,8 Prozent auf 104,31 Dollar nach oben und riss auch andere Sektorwerte mit. Im DJIA standen Bank of America mit plus 4,9 Prozent auf 6,80 Dollar und J.P. Morgan mit plus 4,7 Prozent auf 36,54 Dollar einsam an der Spitze.
Allerdings lieferte der Sektor auch Enttäuschungen: Bank of New York Mellon fielen um 4,6 Prozent auf 20,30 Dollar, nachdem die Bank die Prognosen im vierten Quartal verfehlt hatte. Nach schwachen Zahlen ging es auch für die Wettbewerbertitel von State Street um 6,5 Prozent auf 39,95 Dollar talwärts.
Beflügelt von den guten Baudaten zogen die entsprechenden Branchenwerte deutlich an: Hovnanian Enterprises gewannen 12,2 Prozent, KB Home 7,5 Prozent und Beazer Homes USA 6,4 Prozent. Majesco Entertainment brachen um 27,2 Prozent auf 2,17 Dollar ein. Der Videospieleanbieter verschreckte Anleger mit einem Quartalsverlust, Analysten hatten dagegen einen Überschuss vorhergesagt. Die Aktie von Cree, einem LED-Hersteller, stieg nach Zahlenausweis um 4,8 Prozent auf 24,45 Dollar. |