Wie die USA den Gaspreis verändern könnten veröffentlicht: 14.02.2012
Wie sehr sich der weltweite Gasmarkt innerhalb der vergangenen Jahre verändert hat, lässt sich derzeit wohl am besten anhand der Vereinigten Staaten von Amerika aufzeigen. Der Gaspreis ist in den USA seit 2008 stetig gefallen und liegt aktuell rund 80 Prozent unter dem damaligen Wert. Hinter diesem rapiden Preisverfall stehen neue Technologien, mit denen es möglich ist, bislang als nicht förderbar und daher als unwirtschaftlich geltende Gasvorkommen auszubeuten. Dazu wird horizontal gebohrt oder, was durchaus umstritten ist, unter Druck Chemie in das Erdreich eingebracht, um das Gas aus dem Gestein zu lösen (Fracking).
Die Folge: Die USA entwickeln sich nach und nach zu einem der größten Energieexporteure. Davon wäre vor drei Jahren niemand ausgegangen. Michael Economides, Professor an der Universität Houston, erklärte gegenüber „Zeit online“: „Der Erdgasmarkt der Zukunft wird ein ganz anderer sein als der der Vergangenheit.“ Der Experte geht davon aus, dass der Gaspreis ähnlich wie der Ölpreis über kurz oder lang weltweit überall gleich oder ähnlich sein wird. „Es gibt keinen Sinn, dass Europäer im Vergleich zu den USA für Gas den drei- oder vierfachen Preis zahlen“, so Economides. Dazu müssten die beiden Märkte verbunden werden. Möglich ist es, unter anderem dank „liquified natural gas“ (LNG), also verflüssigtem Erdgas, das per Schiff transportiert wird. |