Portrait
Schwerpunktmäßig entwickelt und produziert die STRATEC Biomedical Systems AG Geräte und Systeme zur Analyse von Blut oder anderen Flüssigkeiten, wobei die analytischen Prozesse automatisiert werden. Abnehmer sind Unternehmen aus den Bereichen Human- und Veterinärdiagnostik, Bio- und Pharmaforschung sowie Hygiene und Umweltanalytik. Als besonders wichtig bezeichnet das Unternehmen ihre Systeme für die Analyse von Hormonen und Tumormarkern. Hier gehört das Unternehmen nach eigenen Angaben weltweit zu den ersten Firmen, die über ein Analysesystem verfügen, mit dem ohne Einsatz radioaktiven Materials eine vollautomatische Analytik vorgenommen werden kann. Weitere vollautomatische Analyseautomaten wurden für die Blutgerinnungsanalyse, die Analyse von Virus-Antikörpern und Auto-lmmun-Erkrankungen entwickelt. In der Entwicklungsphase befinden sich Systeme zur vollautomatischen Blutgruppenanalyse und für die Identifikation und Resistenz von bakteriellen Krankheitserregern.
Weltweit habe sich die STRATEC Biomedical Systems AG einen Namen für Spezialaufgaben in der Automatisierung der Probenvorbereitung und -verteilung für Systeme in der Analytik und Diagnostik gemacht, heißt es. Hier bestünden Kooperationsverträge mit namhaften Unternehmen. Die Gesellschaft könne dabei auf umfangreiches technisches Know-how für die zentralen Meßmethoden der Analytik wie Photometrie, Colorimetrie, Fluoreszenz, Flash- und Glow-Lumineszenz, Biosensorik, Roboting-Systeme sowie Fluidig-Elemente zugreifen.
Ferner habe das Unternehmen erfolgreiche In-Prozess-Kontrollen in den Analyse-Systemen entwickelt, heißt es weiter. Dies bedeute eindeutige Identifikation der Proben und eine Überwachung mittels Sensoren während des gesamten Analysevorgangs bis hin zum Ergebnis. Automatische Bildverarbeitungs- und Archivierungssysteme sowie Kommunikation mit den Rechnern der Labors oder Krankenhäuser unterstützen den Prozeß. Trotz der Komplexheit der Systeme haben einfache Bedienung und Minimierung von Bedienungsfehlern oberste Priorität bei der Entwicklung anwendungsorientierter Analysesysteme; dazu gehört auch der modulare Aufbau, der Reparaturen erleichtert.
Weltweit sieht sich STRATEC Biomedical Systems mit etwa 20 Wettbewerbern konfrontiert. Zu den bekanntesten gehört die Schweizerische TECAN AG (auf Großlabors spezialisiert), die zur amerikanischen Gesellschaft Perkin-Elmer gehört. Die ebenfalls in der Schweiz ansässige Rosys AG (Pipettier-Anlagen) wurde 1998 von der Qiagen N.V. gekauft. Die US-Firma DYNEX Technologies Inc. hat eine sehr breite Produktpalette.
Im Geschäftsjahr 2001 erhöhte sich der Konzernumsatz von STRATEC Biomedical auf 27,4 (i.V. 11,2) Mill. Euro. Dieser Erfolg wird auf eine deutliche Belebung im angestammten Geschäft sowie auf die hohe Marktakzeptanz der neuen Analysensysteme zurückgeführt. Die Investitionen der vergangenen Jahre begännen, Früchte zu tragen, wird betont. Bereits in 2000 war laut dem Unternehmen der Return on Investment sichtbar geworden; eines in der Entwicklung befindlichen Großprojekte habe in die Vermarktungsphase gebracht werden können, was insbesondere in den letzten Monaten 2000 zu einem deutlichen Umsatzanstieg geführt habe. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und Jahresüberschuss konnten deutlich gesteigert werden.
Die Faktoren, die in 2001 zum Durchbruch führten, sollen im Geschäftsjahr 2002 weiter vorangetrieben werden, schreibt der Vorstand mit Blick auf das neue Jahr. Die Vorschaurechnungen der STRATEC-Kunden ließen insbesondere in der zweiten Jahreshälfte weiteres Wachstum in den Erfolgskennzahlen möglich erscheinen, so heißt es.
Die Gesellschaft hat ihren Ursprung in der STRATEC Elektronik GmbH, die im Jahre 1979 von Hermann Leistner und Hans Schiessl gegründet worden war. Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 13. März 1998 wurde die Firma formwechselnd in STRATEC Biomedical Systems AG umgewandelt. Das Grundkapital betrug damals 300.000 DM. Die ao. HV vom 25. Mai 1998 beschloss eine Erhöhung gegen Bareinlagen um 4,2 Mill. sowie um weitere 0,5 Mill. auf letztlich 5,0 Mill. DM. Die Kapitalerhöhung um 4,2 Mill. DM wurde zum Teil im Wege des Schütt-aus-hol-zurück-Verfahrens aus der Gewinnausschüttung des Geschäftsjahres 1997 bezahlt. Die 100.000 Aktien aus der zweiten Kapitalerhöhung wurden zur Zeichnung angeboten. Seit Ende August 1998 ist das gesamte Grundkapital zum Geregelten Markt der Stuttgarter Börse zugelassen. |