Hallo Tina,
ich hatte mir drei Stunden Zeit genommen, um Dein gelöschtes Posting zu lesen und bin zu dem Schluß gekommen, daß es gar nicht so kompliziert ist, das zu verstehen, wobei die meisten Deiner Argumente und Rechnungslegungen/Abschätzungen bereits verstreut in anderen Postings des Nachbarthreads stehen. Meiner Meinung nach liegen genügend Hinweise auf gezielte Manipulationen vor, die von den Organen der Gesellschaft vorgenommen wurden mit dem Ziel, die Investoren und Aktionäre zu täuschen. Die Cross Capital AG und der Vorfall mit GE-Financial-Services lassen es letztlich zur Gewissheit werden. Warum wird in strafrechtlicher Hinsicht nichts unternommen? Das ist eine sehr interessante Frage. Oftmals sind solche Leute wie die Organe der Gesellschaft bestens verdrahtet in "höhere" Kreise. Das wird z.B. auch von Uwe T. Schmidt in den USA gesagt, wie man seinerzeit aus Zeitungsartikeln entnehmen konnte. Solche Leute haben in gewisser Weise Narrenfreiheit. Außerdem gibt es bei Solarmillennium für die Exekutive nichts mehr zu holen. Im Falle von Ferrostaal war das anders. Da drohte die Justiz mit einem Strafgeld von 270 Millionen Euro und bekommen haben sie 170 Millionen. Dafür wurde das Verfahren gegen die Gesellschaft eingestellt. Verurteilt wurden glaube ich nur zwei/drei Angestellte, zur Beruhigung des Gewissens (vgl. auch Siemens und andere). Indes war es jeweils mit relativ wenig Aufwand verbunden, das Geld für die Staatskasse zu vereinnahmen. Im Falle von Solarmillennium gab es aber nichts mehr zu holen. Der Aufwand, der getrieben werden muß steht also in keinem Verhältnis mehr zum "Ertrag" oder zum Nutzen. Außerdem haben es die Unternehmensgründer ja "gut" gemeint, als sie das Unternehmen gründeten. Es gab aber mindestens einen, der von Anfang an einen klaren Plan zur Vermögensmehrung hatte. Auf der HV 2004 hat er den Aktionären die Zeichnung der 6,67 Millionen Aktien zum Preis von 1 Euro wärmstens ans Herz gelegt mit dem Hinweis, das er selbst so viele Aktien zeichnen würde wie nur irgend möglich. In seinem Falle bedeutete dies die Bereitstellung von Millionen von Euro. Sein Plan ist aus heutiger Sicht voll und ganz aufgegangen, zumal er dananch auch noch das Heft in der Hand halten konnte und alles steuerte. Um zu verstehen, was da passiert ist, muß man eigentlich nur danach schauen, wo sich Geld durch den Abverkauf von Aktien angehäuft hat, und wohin das Geld der Anleger und Aktionäre geflossen ist. Und da landet man wiederum bei dem Vorstandsmitglied der Cross Capital AG und der Stahlschmidt-Connection. Mit der Notierung der Aktien an der Börse, die übrigens ein Herr mit Fliege überhaupt erst möglich gemacht hat, indem er an der Münchner Börse seinerzeit das Mittelstandssegment Maccess gründete, standen die großen Gewinner des "Börsengangs" auf jeden Fall fest. Außerdem hat der Herr mit Fliege auf der Hauptversammlung noch einen großen Vortrag gehalten. Wenn denn zusätzlich aus dem Unternehmen noch was geworden wäre, es wäre einfach zu schön gewesen. Aber der Herr mit Fliege hatte den Altaktionären in weiser Voraussicht auch gesagt: "Es kann alles gut gehen, muß aber nicht." Er wünschte allen Anwesenden auf jeden Fall viel Erfolg. Für den wirtschaftlichen Erfolg der Clique war das aber nicht unbedingt erforderlich. Ich will mich mal im Bezug auf unsere Justiz und die Exekutive vorsichtig ausdrücken. Man hat weggeschaut, denn es hätte ja aus dem Unternehmen auch etwas Großes werden können. Den Eindruck haben zumindest die Unternehmensgründer geweckt. Mit dem Versuch Utz Claassen zu verpflichten, hat diese Vorgehensweise dann ihren Höhepunkt gefunden. Daß es dann doch nicht geklappt hat....., tja, das ist eben unternehmerisches Risiko. Aber warum regen wir uns überhaupt auf?
Angesichts der "Euro"-Krise mit den weitreichenden Ermächtigungsverfügungen für die EZB, der mißglückten "Energiewende" mit dem verfassungswidrigen EEG und seinen sich zementierenden Folgen (nicht planbarer Ökostrom im Übermaß = Futter für die Ökotonne = Kapitalvernichtung), der Selbsttäuschung und der Lügen der Politiker (nach dem Motto, es wird irgendwie schon alles gut gehen), der nicht mehr abzuwendenden, mittelfristigen Kapitalvernichtung der gesamten Spareinlagen des deutschen Volkes, tja, dagegen ist Solarmillennium nur Kleinkinderkram. Wir leben zur Zeit in einer Republik des Namens Absurdistan.
Liebe Grüße
Rhapsodie |