Wenn ich interessanterweise Meinungen von Analysten, Usern von Foren, Marktforschern, Unternehmern und Vermögensverwaltern, die die zukünftige Entwicklung einer Sw oder ihrer Branche benennen, zu einem großen Bild zusammentrage, ergibt sich folgendes: Einigkeit darüber, dass - Konsolidierung kommt - Preise weiter fallen - der Markt langfristig stark wächst - sinkende Preise zu höherer Nachfrage führt - SW mengenmäßig mit Chinesen nicht mithalten kann - Sw qualitativ umso mehr - Sw Vorreiter in einigen Schlüsseldetails wie Marketingaktivitäten (Werbespots, Sponsoring), Energiespeicherung, Vollintegration der Produktion vom Silizium zum Modul bis Bausätze und Projektierung, USA Präsenz (seit 2006), Maschinenpark z.T. aus eigener Produktion, Versicherungspaket für Module, lineare Leistungsgarantie, konsequente Ausrichtung auf ökologische, qualitative und soziale Standards, Nachhaltigkeitsberichte, einer der besten Arbeitgeber, Vorstand für Personal und Marke eingeführt, kontinuierlich steigende Dividende. - vieles davon wurde von der Konkurrenz adaptiert. - SW hat hohes Vertrauen aufgebaut bei Gläubigern, Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern (kurz shakeholdern) dank Einhaltung der vorgegebenen kommunizierten Ziele. - Sw prognostiziert stets konservativ und zurückhaltend - Sw strotzt vor selbstvertrauen (insbes. Firmenchef Asbeck, genannt der Sonnenkönig, Aktie beste der Dekade, jede Menge Auszeichnungen für Produkte, Produktion und Berichte, kurzum sehr erfolgreich) - höhere Bewertung im peer group Bereich zumindest nicht aus der Luft gegriffen auch für die Zukunft, da mehr Wertschöpfung im Unternehmen pro Umsatzeinheit, höhere Preise durchsetzbar, mehr Cash, langfristiger und solider finanziert, vertrauenswürdiger wegen der erfolgreichen Vergangenheit, weniger abhängig von großen einzelnen Aufträgen, weniger abhängig von Kunden, die davon abhängig sind Großprojekte fremdzufinanzieren (Bankenlastig siehe 2009), näher am Kunden und keine strategische Umorientierung notwendig gewesen, die mit hohen Kosten für die Aktionäre verbunden wäre (Einmaleffekte wie bei Suntech und co.) d.h. Weitsichtigkeit des Managements könnte als erwiesen angesehen werden. Uneinigkeit darüber, ob - oder besser wann Staaten wie die USA, China, Indien, Brasilien, der Orient, Südeuropa, Afrika also kurz Staaten, die optimale Bedingungen für Solarenergie hätten in ganz großem Stil Nachfrage erzeugen (ohne bürokratische Hürden, unregelmäßige Förderbedingungen oder nur regionale Investitionsanreize) zumal auch diese Länder hohe Wachstumsraten zu verzeichnen haben und damit auch der Energiebedarf rasant steigt. - tatsächlich chinesische Markenhersteller den gleichen langlebigen, funktionalen, sicheren qualitativ hochwertigen Nutzen bieten wie SW Module oder anders ausgedrückt die Kostenführerschaft der Chinesen nicht zulasten von Sicherheit, Qualität oder Langlebigkeit geht. - die Margen der Hersteller noch weiter sinken oder der Boden bald erreicht ist. - Technologische Neuerungen und Effizienzsprünge bald der Solarenergie zum Durchbruch verhelfen werden - weitere Staaten nach Fukushima der Atomkraft den Rücken kehren oder zumindest keine neuen Reaktoren bauen lassen. - Sw gut aufgestellt ist (Produktion in Hochlohnländer vs Nahe am Kunden) - Sw hoch Verschuldet ist? ( steigende Nettoschulden bei negativem Cash Flow vs nur 3 mal Ebita) - Sw nicht doch negativ überrascht oder Abschreibungen auf working capital nötig hat? (Angst/Panik negative Gesamtmarktsituation könnte nicht spurlos an Sw vorbeigehen) - regulatorische Einschnitte in der EU mangels Geld in der Schuldenkrise zu erwarten sind - Sw zu sehr auf ein Mann wie Frank Asbeck zugeschnitten ist - eine Investition in chinesische Solaraktien nicht besser wäre, da günstiger bewertet, bessere Chancen auf ihrem Heimatmarkt und billigerer Produktion bei in etwa gleicher(?) Qualität. Zukunft entsteht nicht von heute auf morgen, sondern von gestern bis heute Ich glaube, dass alles was in Zukunft passiert seine Wurzeln in der vergangenen Leistung begründet. Sw ist seit Jahren einen konstanten Weg gegangen, der auf eine Markenbildung, Zuverlässigkeit von Produkten und Kapitalanlage setzt. Aktionäre sind Anteilseigner am Eigenkapital, das wiederrum langfristiges Kapital ist. D.h. also Aktionäre haben keine Legitimation vom Unternehmen zu verlangen kurz- bis mittelfristig hohe Gewinne erzielen zu müssen. Nur Langfristig haben sie die Berechtigung dies zu erwarten, den was jeder Börsenneuling weiß ist: Lege nur das Geld an der Börse an, was du gegenwertig für mindestens 3-5 Jahre besser 10 übrig hast und spekuliere nie auf Kredit. All diejenigen also, die Sw verkaufen oder gar Leerverkaufen gehen entweder 1) von einer langfristig schlechten Entwicklung der Sw bzw. der Branche aus und erwarten damit keine angemessene Rendite auf ihr eingesetztes Kapital, 2) sind daytrader und setzen auf den Trend bis dieser dreht um selbst auch zu drehen, oder 3) sind zu ungeduldig Sw macht sehr vieles richtig, dass bestätigt die Adaption einiger Schlüsselfaktoren bei der Konkurrenz siehe oben einiges lässt auf Differenzierung schließen, was bis es als erfolgreich bewertet wird von Wettbewerbern noch nicht kopiert wird. Auch das ist ein Erfolgsmerkmal erfolgreicher Unternehmen, einiges anders zu machen als die Branche. Dank einer Konsolidierung mit Wegfall einiger Kapazitäten, werden auch die Marktanteile verschoben. Q-cells hat die Kapazitäten z.B. halbiert. Einige Hersteller haben den vorher begangenen Weg von Sw nachgeahmt und ebenfalls vertikal in Produktionskapazitäten investiert, so dass besonders bei Wafern Überkapazitäten entstanden sind. Die Gefahr von Abschreibungen auf Forderungen, die gegenüber Kunden bestehen, die in Zahlungsschwierigkeiten kommen könnte, ist stark erhöht. Je günstiger Solarenergie wird, desto weniger Förderung wird benötigt um wirtschaftlich zu sein und desto wahrscheinlicher wird damit eine Förderung in Ländern wie china, Indien, Afrika, USA, südamerika, Südeuropa, da die meisten keinen Anreiz haben, zuviel für Solarenergie auszugeben. China, Japan, Deutschland, USA sind da eher die Ausnahme, da die Solarunternehmen aus diesen Ländern stammen und somit Arbeitsplätze, Steuern und eine Industrie dahintersteht von der man profitieren kann. Für die Käufer der Produkte geht es nur um den Nutzen im Verhältnis zu den Kosten. Sw ist führend wenn man die Beziehungen in Afrika zugrundelegt. Wenn der Preis stimmt dann gibt es auch Nachfrage aus Afrika. Sich jetzt schon auf diesem gigantischen Markt zu positionieren, ist einfach sehr weitsichtig. Hohe Verschuldung ? Sw hat 1,1 Mrd € Finanzverbindlichkeiten, die zu knapp 90% langfristig im Unternehmen verbleiben. Eigenkapitalquote liegt bei gesunden 35% Hohe Liquiditätsreserven machen flexibel und zahlungsfähig. Fremdkapital ist billiger als Eigenkapital Wettbewerbsintensität steigt, wird aber gebremst durch Markteintrittsbarrieren, die eine immer größere Rolle spielen die da wären bankability also Bankfähigkeit bzw. Finanzierbarkeit der Module, Marken werden wichtiger, Erfahrungen und Kapitalmarktzugang sind weitere Faktoren. Die Sparpakete von Italien und Frankreich haben schon gezeigt, dass nicht am falschen Ende sprich bei Solar gespart wird. SW setzt auf 5 Vorstände neuer Schwerpunkt Personal und Marke, dies heißt auch Asbeck hat weniger Gewicht, gut so. Damit macht sich Sw unabhängig von einzelnen Leuten und baut auf eine gesunde Führungsmentalität Was spricht dafür, dass der Boden bei den Margen bald erreicht wird? - Anzahl der Pleiten - Gewinnmargen der Wettbewerber insbesondere Bruttomargen (je niedriger desto weniger Spielraum für Preissenkungen) - Markteintrittsbarrieren (s.o.) - Anzahl erfolgreicher Markteintritte - Nachfragesituation 2. Hj (kürzungen der Einspeisevergütungen führen zu Vorzieheffekten) Chinesische Qualitätsaktien sind nicht die bessere Wahl nur die volatilere Die Yinglis, Trinas und Suntechs dieser Welt sind deutlich riskanter aufgestellt als Sw, da - Großabnehmer häufig fürs Projektgeschäft für das Mengenwachstum verantwortlich sind Wegfall oder Verschiebung eines Projekts hat hohen Einfluß auf die GuV - eine hohe Finanzierbarkeit nötig, meist fremdfinanziert über Banken oder alternativ über Fonds. - meist eine geringere Wertschöpfung als Sw die viel intern machen und relativ wenig outsourcen, d.h damit verbunden schlechtere Gewinnqualität, teuer, tendenziell niedrigere Margen, unsichere Versorgung der vorgelagerten Produkte und Rohstoffe, aber auch weniger Flexibilität, da oft 10 % Anzahlung verloren auch bei Stornierungen von Lieferungen (Take or leave Verträge) bei Sw ca. 1000 Mitarbeiter in Zeitarbeit, die flexibel arbeiten können und bei gefallen übernommen werden. - der Nettogewinn beeinflusst ist von der Steuerquote,die bei 15-20% liegt gegenüber Sw ca. 40%( wobei Verlustvortäge noch die zukünftige Steuerlast mindern wird). - höhere Währungsrisiken sowohl für Anleger als auch für die Unternehmen, die den großteil des Umsatzes im Asuland machen wo sie aber nicht produzieren. Hedgegeschäfte sind auch Ursache für volatile Ergebnisse. - Rendite entscheidendes Merkmal für die Kunden im Anlagengeschäft vs Design, Qualität, Zuverlässigkeit, Sicherheit etc. im Dachgeschäft - höhere Stückzahlen sorgen für höheren Preisdruck (Mengenrabatte) als bei Sw Geschäft mit Dachanlagen - Risiko des Geschäftsmodells wegen nicht mal 10 % Ersparnis durch Personal- und Energiekosten, sperrige Module mit hohem Co2 Aufwand und immer höher werdenden Kosten um die halbe Welt zu transportieren, ganz zu schweigen von langen Lieferzeiten und teils fehlendem Know how vor Ort. Der Anteil der Transportkosten ist höher als der der Forschung und Entwicklung Warum steigt dann Sw nicht durch die Decke
Sw agiert in dieser Branche in diesem Umfeld und hat auch zu leiden. Gewinnentwicklung nicht mehr konstant nach oben, sondern in Wellen abhängig vom Fahrwasser der Branche. Umsatz und Absatz allerdings konstant höher von Jahr zu Jahr. Eigenkapital steigt von Jahr zu Jahr. Margen sinken von Jahr zu Jahr, teils jedoch eine gewisse Stagnation zu erkennen The Trend is your friend, denkste Die Schere zwischen interner Unternehmensentwicklung, die nach oben zeigt und fallenden Margen und Aktien wird sich schließen Auf gute Geschäfte |