einen schwächeren Nimbus als Porsche hat, kann nicht verwundern. Beide Konkurren- ten sprechen auch verschiedene Zielgruppen an. Dennoch hat Audi eine überragende Erfolgsstory hinter sich: vom Nischenauto der Sech- ziger Jahre (2-Takter DKW) zum absoluten Hightechprodukt der Premiumklasse. Das hat weltweit kein anderer geschafft. Bemerkenswert ist, dass diese Entwicklung maßgeblich unter der Ägide von Volkswagen stattgefunden hat. Zumindest für Audi war VW ein Glücksfall, egal, wie man nun die Verschmelzung definiert.
Im Fall Porsche dürfte weitgehend alles beim Alten bleiben. Was sich durch den Merger ändert, dürfte sich vornehmlich unter der Oberfläche abspielen; es wird einen Gewinn- abführungs- und Beherrschungsvertrag geben, die Eigentumsverhältnisse der Porsche AG werden sich (Optisch) etwas ändern und die gemeinsamen Plattformen und Syner- gien werden noch intensiviert. Ansonsten bleibt Porsche Porsche, eine Sportwagen-schmiede im schwäbischen Zuffenhausen. Die Eigentumsverhältnisse bei der AG dürften für uns Vorzugsaktionäre ohne Belang sein: mitzureden hatten wir bis jetzt ohnehin nichts. Wir haben uns mit Dividenden bescheiden müssen und das wird weiterhin so bleiben. Was die Höhe selbiger anbe- trifft, sind wir bisher nie verwöhnt worden; da gibt es in Zukunft wohl kaum etwas zu verschlechtern. Ich glaube sogar eher, dass sich die Dividendenpolitik der neuen Herren positiv von der pietistisch-knausrigen der früheren Machthaber für uns auswirken wird. |