US-Wettbewerbshüter genehmigen Googles Kaufangebot für Nortel-Patente
15. Juni 2011
Google hat von den Wettbewerbshütern des Justizministeriums grünes Licht für das erste Gebot auf Nortels Patentpaket erhalten. Das Werbeunternehmen darf nun also offiziell 900 Millionen Dollar für 6.000 Patente aus dem Bereich der Telekommunikation bieten. Und damit möglicherweise eine ganze Welle weiterer Gebote auslösen. (WICHTIGSTER SATZ )
Laut Wall Street Journal sollen auch Apple und Research in Motion mit dem Justizministerium über eigene Gebote gesprochen haben. Außerdem zeigen sich einige Hedge Fonds sowie weitere Investoren an dem Paket interessiert. Gleichzeitig sollen mehrere Unternehmen Einspruch gegen den Verkauf der Patente erhoben haben, darunter AT&T, Hewlett-Packard, Microsoft, Nokia und Verizon. Ob Google bei diesem Reigen aus Mitbietern und Gegnern mit seinem Angebot zum Zuge kommt, ist noch absolut ungewiss. Allerdings scheint Google auch bereit, bei diesem Handel das eigene Interesse offen zur Schau zu tragen. Ein Patentpaket in dieser Größenordnung verspricht nicht nur als Angriffswaffe eine gute Wirkung, sondern auch als Schutz gegen die Patentklagen anderer Unternehmen. Einen solchen Schutzwall aus geistigem Eigentum lässt das Unternehmen bisher noch vermissen. Was sich in Zukunft als gefährlich erweisen könnte. Erst vor wenigen Tagen konnte beispielsweise Nokia in einer Pressemitteilung stolz bekanntgeben, dass ein seit zwei Jahren währender Streit mit Apple endlich beigelegt werden konnte. Nokias Patent-Fundus ist wohl so gut ausgestattet, dass Apple sich mit Lizenzzahlungen einverstanden erklären musste. Auch wenn Apple zuvor selbst wegen der Verletzung von Patenten gegen Nokia geklagt hat. Für die großen US-Unternehmen sind Patent-Schätze wie der von Nortel aufgehäufte mittlerweile eine unverzichtbare Notwendigkeit. Mit den Patent-Pools lässt sich die Zusammenarbeit mit der Konkurrenz harmonisieren und gleichzeitig die Entwicklung neuer Konkurrenz behindern. Zumindest solange, wie die jungen Wettbewerber nicht über genügend Geld verfügen, um sich in diese Welt des geistigen Adels einzukaufen. |