mal was von einer Universität ... weil ich den Trader-für-Trader-Mist nicht mag ...
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2.2. Die fünf Formen der Kontrolle Die hier beschriebenen Formen der Kontrolle sind bei Goldberg und von Nitzsch (2000, S. 142ff) ausführlich dargestellt. Als Erste wäre die Kontrolle durch Beeinflussung zu nennen, welche die stärkste Kontrollform darstellt. Sie liegt bei einem Menschen vor, der „...den Eindruck hat, den Lauf der Dinge maßgeblich beeinflussen zu können...“(S.142), sich also nicht auf andere Menschen verlässt. Anleger besitzen an den Finanzmärkten häufig keine Möglichkeit Kursverläufe zu beeinflussen. Nur ganz wenige institutionelle Anleger haben unter Umständen diese Möglichkeit, da sie sehr hohe Volumina bewegen. Diese hohen Volumina bzw. die höheren Kapitaleinsätze reichen aber oft auch nicht aus, um die Kurse langfristig in die von ihnen gewünschte Richtung zu bewegen. Schmerzhaft erfahren mussten dies schon einige Zentralbanken, als sie versuchten ihre Währung durch Interventionen zu beeinflussen. Dagegen können Analysten oder so genannte Börsengurus Kursverläufe, wenn überhaupt, nur sehr kurzfristig beein- 1 Der Artikel von Julian B. Rotter (1966) „Gerneralized Expectancies for Internal versus External Control of Reinforcement“, Psychological Monographs, 80, S. 1-28 war leider nicht verfügbar. 2 flussen und dann auch nur in illiquiden Märkten. Daher ist diese Form der Kontrolle in der Realität nicht möglich, worüber sich die meisten Anleger aber bewusst sind. Die zweite, etwas schwächere Kontrollform, ist die Kontrolle durch Vorhersage. Hierbei versucht man, sich auf Ereignisse, die nicht kontrollierbar sind, durch deren Vorhersage, einzustellen und somit aus ihnen den größtmöglichen Nutzen zu ziehen. Anleger sind aber kaum in der Lage die zukünftige Kursentwicklung zu prognostizieren. Allerdings bilden sie es sich ein. Durch ihre Prognose bekommen sie ein Gefühl der Kontrolle, das in der Realität nicht besteht. Daher wird dieses Phänomen als Kontrollillusion bezeichnet, welches an der Börse häufig vorkommt. Kontrolle durch Kenntnis der Einflussgrößen ist die dritte Kontrollform. Dabei müssen dem Anleger die Faktoren, die die Kursentwicklung beeinflussen und die er nicht kontrollieren kann, bewusst sein. Bei diesen Einflussfaktoren kann es sich um Wechselkurse, Bonitäten, Ölpreise, die politische und wirtschaftliche Stabilität eines Landes handeln. Durch die Kenntnis dieser Risikofaktoren und optimalerweise auch deren Ursachen kann er die Risiken versuchen abzusichern, wodurch er sein Kontrolldefizit reduziert und seinen Nutzen steigert. Die Wahrnehmung des Kon- trolldefizits ist umso geringer, desto besser ein Anleger informiert ist. Dadurch fühlt er sich kompetenter, glaubt die Eintrittswahrscheinlichkeiten berechnen zu können und so das Risiko einschätzen zu können. Das Kontrolldefizit verringert sich auch, wenn sich die abzuschätzende Situation in der Zukunft wahrscheinlich häufiger wiederholt. So kann der Investor, wenn er falsch lag, es beim nächsten Mal besser machen. Daher hat für ihn die Wahrscheinlichkeit, dass er am Ende mit einem Ge- winn abschließt, zugenommen. An den Finanzmärkten sind die einzelnen Wahr- scheinlichkeiten nur vage vorhanden und die Informationen sind eher unvollständig, was den Anlegern aber bewusst ist. Trotzdem geben z.B. Analysten häufig eine exakte Wahrscheinlichkeit in unsicheren Situationen ab. Dieses wird als Ambiguität bezeichnet. Die Zuverlässigkeit der Prognose ist bei Profis allerdings größer und damit ihre Ambiguität geringer als bei einem Privatanleger, der sich nur gelegentlich mit der Materie befasst. Häufig tritt sie auf, wenn sich ein Investor auf neue Märkte einlässt, in denen er sich nicht so gut auskennt wie auf seinem Heimatmarkt. Ein Bei- spiel wäre, wenn ein Anleger, der bisher nur in Werte seines Heimatlandes investiert, 3 nun auch in Werte eines für ihn bisher unbekannten Auslandsmarktes investieren will. Da er hier die Einflussgrößen nicht hinreichend bestimmen kann, fühlt er sich inkompetent und hat nicht das Gefühl die Situation kontrollieren zu können. Daher versuchen Anleger diesen Situationen auszuweichen und lieber in ihrem bekannten Heimatmarkt zu investieren. Dieses Verhalten wird als Home Bias bezeichnet. Eine weitere Kontrollvariante ist das nachträgliche Erklären von Ereignissen. Hier wird versucht Ereignisse durch Ursachenanalyse rückblickend zu erklären und so in der Zukunft zu verhindern. Wenn ein Anleger an den Börsen einen Crash erlebte, bei dem er schwere Verluste erlitten hat, versucht er, sich beim nächsten Mal davor zu schützen. Dabei besteht die Gefahr Erklärungen vorschnell heranzuziehen, um so das Kontrollbedürfnis möglichst schnell zu befriedigen. Der Monat Oktober hat z.B. einen Ruf als Crashmonat und wenn nun ein aktueller Crash im Oktober stattgefunden hat, wäre dieses alleine eine vorschnelle Erklärung. Die fünfte und schwächste Form der Kontrolle ist die Schönfärberei. Negative Fol- gen des Handelns werden bagatellisiert und möglichst schnell aus dem Gedächtnis gestrichen. Die Verluste werden als eine Art Lehrgeld angesehen. Es wird sich einge- redet, dass es sich nur um einen Buchverlust handelt. Solange er nicht realisiert wird hat man immer noch die Hoffnung das Engagement mit Gewinn abzuschließen. Hierbei verändert sich lediglich die Wahrnehmung, welche zu einer höheren Zufriedenheit führt. Die Realität allerdings bleibt dieselbe.
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----------- Trader OHNE Gespür für den Markt müssen sich an Trader-für-Trader-Regeln halten und suchen krampfhaft im Netz nach solchen Regeln, ohne ihren eigenes Hirn zu benutzen ... bedauernswert aber amüsant |