Normale Kunden und der Einzelhandel werden gemäß der Aussage von Microsoft ab dem 30. Juni 2008 nicht mehr mit XP beliefert. Hinter den Kulissen sieht es jedoch ein Stück weit anders aus. Der Spiegel schreibt heute dazu:
…..Denn kaufende Kunden, ergo normale PC-Nutzer, geben nach wie vor Windows XP den Vorzug gegenüber Vista. So wird der PC-Versender Dell, eines der Schwergewichte in Einzelhandel wie Business-Markt, auch nach dem 30. Juni noch XP-Rechner anbieten.
Dell macht sich dabei eine kleine Trickserei zunutze, die Microsoft großen Händlern selbst ermöglicht. Weil auch im Business-Markt die Nachfrage nach XP nicht abreißt, bietet Microsoft großen Händlern an, XP-Systeme zu verkaufen, die als "Downgrade-Version" von Vista verbucht werden. Eine Mogelei, die die Verkaufsstatistiken von Vista schönen wird, ohne die Kunden zu frustrieren oder zu verlieren, die sich weigern, auf Vista umzusteigen. Man verkauft ihnen quasi XP in einem Vista-Karton.
Genau solche Systeme will Dell auch an Privatanwender verkaufen. Und anders als Microsoft geht der Versender offenbar davon aus, dass die Nachfrage nach XP nicht abreißen wird: Anbieten werde man diese Rechner, heißt es aus dem Hause Dell, so lange Microsoft Vista-Downgrades anbieten wird.
http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,549571,00.html
Heise.de nach Bekanntgabe der MSFT-Zahlen zu der Entwicklung des Microsoft-Kerngeschäfts:
Negativ entwickelte sich das Kerngeschäft. Der Umsatz der Windows-Sparte Client ging um 24 Prozent von 5,27 auf 4,02 Milliarden US-Dollar zurück. Ein überraschend starker PC-Markt konnte die wegen der Vista-Verspätung im Vergleichsquartal 2007 verbuchten Umsätze aus Gutscheinen von 1,6 Milliarden US-Dollar nicht kompensieren. Das operative Ergebnis der Sparte schrumpfte wegen des "Vista-Effekts" deutlich von 4,2 auf 3,1 Milliarden US-Dollar. Die Business-Sparte, in der das Office-Geschäft verbucht wird, verzeichnete einen Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 4,83 Milliarden Euro. Ein schwächelnder Absatz von Office an Endverbraucher sowie in Japan habe die Sparte negativ beeinflusst, erklärte Liddell.
Hoffnung setzt Microsoft auch auf das Online-Geschäft. Die noch kleinste Sparte des Konzerns konnte den Umsatz um 40 Prozent auf 843 Millionen US-Dollar steiger, weitete aber auch die Verluste auf 228 Millionen US-Dollar aus. Zur Stärkung des Online-Geschäfts, das unter anderem Suchmaschine und Anzeigen umfasst, soll künftig Yahoo beitragen – wenn die geplante Übernahme über die Bühne geht. Lidell wies in der Analystenkonferenz die Forderung nach einer höheren Offerte erneut zurück, sie beruhten auf "unrealistischen Erwartungen" seitens Yahoo. Sollte bis zu diesem Wochenende keine Einigung gelingen, werde sich Microsoft mit seinem Angebot direkt an die Yahoo-Aktionäre wenden oder die Offerte zurückziehen, sagte Liddell. Anfang nächster Woche soll es dazu Näheres geben.
Zulegen konnte die Server-Sparte, deren Umsatz von 2,75 auf 3,25 Milliarden US-Dollar zulegte. Das operative Ergebnis stieg von 911 Millionen auf 1,09 Milliarden US-Dollar. Die Unterhaltungs- und Gerätesparte legte dank reger Xbox-Nachfrage beim Umsatz deutlich von 936 Millionen auf 1,57 Milliarden US-Dollar zu und wies nach anhaltenden Verlusten (minus 324 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal) einen Gewinn von 89 Millionen US-Dollar aus. Für den weiteren Verlauf des Jahres rechnet Microsoft mit anhaltender Nachfrage nach der Spielkonsole. Im Februar erreichte der Onlinedienst Xbox Live die Zielmarke von 10 Millionen Nutzern.
Auch wenn Microsoft die Erwartungen der Wall Street weitgehend erfüllte, war es nicht das großartige Quartal, auf das die Analysten gehofft hatten. Microsofts Prognose war zudem nicht geeignet, die kritischen Finanzexperten milde zu stimmen. Der Softwarehersteller erwartet für das laufende letzte Quartal des Geschäftsjahrs einen Gewinn pro Aktie zwischen 0,45 und 0,48 US-Dollar bei Umsätzen von 15,5 bis 15,8 Milliarden und blieb damit hinter den Erwartungen zurück. Für das Gesamtjahr rechnet Microsoft mit einem Gewinn pro Aktie von 2,13 bis 2,19 US-Dollar bei Umsätzen von bis zu 68 Milliarden US-Dollar.
http://www.heise.de/newsticker/...schwund--/meldung/106994/from/rss09 ----------- Press Äniki Tukontinju |