Wann kommen bei all dem Aktienboom die Markleraktien, z.B. Berliner Effektengeselschaft? Obwohl es inzwischen gar keine Markleraktie mehr ist (siehe unten) !!!
Es war doch schon immer so, zuerst wird alles mögliche gekauft und dann stürzen alle auf die Markler. Ich vermute das wird im Januar bis März der Fall sein (wie vor 2 Jahren). Dann müßten aber auch die Kurse um mehr als 100% steigen. Also jetzt einsteigen? Vorallem die Div.Renditen von z.B. Berl.Effekten. ca. 5 % stimmen mich positiv.
siehe unten:
1. Umsätze im November stark angezogen 2. Interview mit Holger Timm (Berl. Effekteng.)
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1. Umsätze Berliner Wertpapierbörse
Aktienumsätze zogen im November um über 90% an
Aktien waren im November an der Berliner Börse sehr begehrt. Mit einem Umsatz im November von 8,07 Mrd. EUR hat sich das Vormonatsniveau (4,21 Mrd. EUR) fast verdoppelt. Die Gesamtumsätze von 14,41 Mrd. EUR glänzten mit einem Plus gegenüber dem Oktober (10,07 Mrd. EUR) von über 43% Die Umsätze des gesamten Vorjahres sind bereits Ende November übertroffen.
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Für Dezember erwarte ich noch grössere Umsätze, geschweige vom Januar
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2. Interview Börse2000 mit Holger Timm (ende November)
BOERSE 2000: Sehr geehrter Herr Timm, Sie haben vor kurzem bekanntgegeben, daß Sie über Ihre Tochtergesellschaft Berliner Effektenbank gemeinsam mit der US-amerikanischen E*Trade die E*Trade Germany AG gegründet haben. Wie weit sind denn hier die Planungen, wann wird der operative Start erfolgen und was werden die Vorteile gegenüber den bisherigen Discount- bzw. Online-Brokern sein?
H. Timm: Das ist ein JointVenture zwischen E*Trade America und der Berliner Effektenbank. Hintergrund ist, daß die E*Trade-Gruppe ein weltweites Netz aufbauen will und nationale Märkte über JointVentures besetzt. Für Deutschland bedeutet das, daß die E*Trade Germany AG eine Vollbanklizenz beantragen wird; insoweit kann man jetzt noch nicht exakt sagen, wann das operative Geschäft aufgenommen wird. Beim Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen eine Lizenz zu beantragen, ist ein aufwendiger Prozeß und man muß hier ein halbes Jahr veranschlagen, wobei währenddessen parallel Rechenzentrum usw. aufgebaut werden.
BOERSE 2000: Kann man davon ausgehen, daß der Start noch im Jahr 2000 erfolgen wird?
H. Timm: Ja, das ist auf jeden Fall geplant. Ich glaube, daß E*Trade Germany eine gute Chance hat, in den Markt einzudringen, der ja heißumkämpft ist. Ich sehe im wesentlichen zwei Vorteile: E*Trade wird nach derzeitigem Stand derjenige sein, der einen weltweiten Verbund anbietet, dies haben die anderen Direktbanken derzeit natürlich nicht. Zum anderen ist E*Trade nicht ganz unbekannt, so daß der Markteintritt nicht sonderlich schwierig fallen würde. E*Trade hat ja bereits enorme Marketingausgaben im amerikanischen Raum getätigt, um schnell Marktanteile zu generieren.
BOERSE 2000: Ist denn für diese Gesellschaft eventuell auch ein Börsengang geplant?
H. Timm: Davon kann man in jedem Fall ausgehen.
BOERSE 2000: Kommen wir zu einer anderen Tochtergesellschaft, zur Berliner Freiverkehr. Sie betreiben dort ja seit kurzem die Internet-Handelsplattform Tradegate. Was soll daraus werden und wie war denn jetzt die bisherige Resonanz bei den Kunden?
H. Timm: Tradegate ist im eigentlichen Sinne keine eigenständige Handelsplattform; wir benutzen das Internet, um außerbörsliche Preise, wie wir sie hier stellen, im Internet jedermann kenntlich zu machen. Eingeführt haben wir das Ganze, weil wir seit Jahren darauf drängen, längere Handelszeiten hier an den Börsen zu bekommen. Leider sind die Börsen aufgrund verschiedener Gründe nicht in der Lage gewesen, das umzusetzen, und wir wollten damit die Entwicklung in Deutschland zu längeren Handelszeiten beschleunigen. D.h., wir hatten in der 1.Stufe angefangen, abends über das Internet Kurse aufzustellen. Die Resonanz von der Kundenseite ist durchaus groß, mit der Bankenseite tun wir uns noch ein bißchen schwer, das hängt mit dem Jahr 2000-Problem zusammen. Denn vernünftig kann das Ganze nur funktionieren, wenn Sie ein Orderrouting zu den Banken haben, die einen Großteil des Marktes ausmachen, das sind Direktanlagebanken und Onlinebroker; bis jetzt muß die Orderübergabe ja noch telefonisch erfolgen, und daran ist diesen Banken natürlich nicht gelegen. Aber vor dem Jahr 2000 lassen die Banken eigentlich auch niemand mehr an die Systeme, so daß man kein Routing mehr bekommt. Es nehmen einige Banken teil, andere Banken haben gesagt, warten wir bitte den Januar ab. Aber Tradegate hat für uns nicht die Perspektive, also wir präferieren den börslichen Handel; das ist das, wo wir stark sind, wir sind hier MarketMaker in über 5.000 Titeln, und wenn wir lange Handelszeiten an den Börsen bekommen, dann benötigen wir keinen außerbörslichen Handel.
BOERSE 2000: Sie halten ja außerdem direkt über die Berliner Effektengesellschaft 30% an der Online Securities Inc. . Gibt es hier Überschneidungen mit E*Trade oder Tradegate?
H. Timm: Nein, das sind vollkommen unterschiedliche Geschäftsbereiche. E*Trade wird ein OnlineBroker sein, der sich nur an Privatkunden richtet. Online Securities bietet ein Orderrouting über das Internet nach Amerika an für institutionelle Kunden, z.B. auch uns selbst. Wir sind ja ein großer Nutzer außerbörslicher Plattformen und wir brauchen ein schnelles Orderrouting.
BOERSE 2000: Sie sind ja auch an FirstQuote beteiligt, einem Online-Börsenkurs-Anbieter. Ist das als eine strategische Beteiligung oder mehr als eine Art TradingBuy zu sehen?
H. Timm: Das kann man jetzt noch nicht sagen; es ist sicherlich als strategische Beteiligung gedacht gewesen, weil wir es bisher mit sich sehr schnell wandelnden Märkten zu tun hatten und wir müssen überall dabei sein. FirstQuote ist kein reiner Kursanbieter sondern stellt letztlich auch eine Software für den Handel zur Verfügung. Die Firma schien uns sehr interessant zu sein und wir wollten eine weitere Option haben, um uns strategisch positionieren zu können.
BOERSE 2000: Sie haben sich ja auch an der amerikanischen Broking- und Investmentbankinggesellschaft Ladenburg, Thalmann & Co. beteiligt. Ist dies nun Ihr nächstes Ziel, die Expansion im Ausland?
H. Timm: Wir haben zunächst einmal gesagt, daß die USA für uns ein Kernmarkt sind und auch langfristig bleiben werden. Wir sind der Überzeugung, daß dort die Musik spielt und daß wir speziell im Investmentbanking, und da rede ich vom Neuemissionsgeschäft, unseren Kunden, den Emittenten, alles anbieten können. Es kann für das einzelne Unternehmen sinnvoll sein, an den Neuen Markt zu gehen, für ein anderes Unternehmen an die Nasdaq zu gehen oder ein Parallel-Listing zu machen. Wir sind zu der Auffassung gekommen, daß wir in den USA präsent sein müssen und da hat man nun zwei Möglichkeiten: entweder man baut eine eigene Niederlassung auf, was sicher nicht ganz einfach ist, oder Sie suchen sich einen vernünftigen Partner, an dem Sie sich beteiligen können; und einen solchen glauben wir in Ladenburg Thalmann gefunden zu haben. Die sind in der Größenordnung im Investmentbanking vergleichbar sind mit unserer Berliner Effektenbank, dort wird es eine Menge Synergieeffekte geben. LTC hat eine Kernkompetenz, z.B. Internettitel im Researchbereich, Research, den wir hier soweit noch nicht abgedeckt hatten. Wir sind dann zu dem Ergebnis gekommen, daß die gut zu uns passen.
BOERSE 2000: Sprechen wir einmal über Ihr Neuemissionsgeschäft; da muß man ja sagen, daß es da in letzter Zeit etwas ruhiger um die Berliner Effektenbank geworden ist. Was sind denn Ihre nächsten Börsengangskandidaten und wird sich der Schwerpunkt weiter in Richtung Neuer Markt verlagern?
H. Timm: Der Schwerpunkt hat sich ja bereits eindeutig verlagert; von unseren letzten fünf Emissionen sind vier an den Neuen Markt gegangen und nur einer in den Freiverkehr. Das ist einfach so, daß wir dieses Jahr eine Schwemme an Neuemissionen gesehen haben und dabei ist der Fokus der Anleger verloren gegangen; ich sage mal, daß im Moment Freiverkehrsemissionen einfach nicht interessant für die Anleger sind. Ich persönlich bedauere das, weil ich glaube, daß manche Firmen im ersten Schritt im Freiverkehr besser aufgehoben wären und sich im Neuen Markt selbst vielleicht gar keinen Gefallen tun, weil sie da an einen ganz anderen Erfolgsdruck geraten und die Erwartungshaltung zu groß ist. Wir denken für die Zukunft sehr an Parallel-Listings Nasdaq-Neuer Markt und ein Schwerpunkt wird im nächsten Jahr vor allem auf Osteuropa-Titeln liegen.
BOERSE 2000: Haben Sie denn derzeit konkrete Emissionen für den Neuen Markt in der Pipeline und werden Sie noch in diesem Jahr etwas bringen?
H. Timm: Wir haben natürlich immer laufende Projekte, werden in diesem Jahr aber nichts mehr bringen.
BOERSE 2000: Wie sind denn diesbezüglich die Aussichten für’s nächste Jahr?
H. Timm: Wir werden uns bemühen, im ersten Quartal 2000 ein, zwei Emissionen zu bringen, wobei das Zeitfenster aufgrund der Jahresabschlüsse sehr knapp ist. Der Schwerpunkt wird im zweiten und dritten Quartal 2000 liegen.
BOERSE 2000: Kommen wir zu Ihrer Aktie. Hier muß man ja vorab sagen, daß Makler- und Finanzwerte seit längerem bereits einfach nicht mehr en Vogue sind, daß sich die Anleger mehr für Hightech- und Internettitel interessieren. Ihre Aktie befindet sich nahe der Jahrestiefstkurse, sie lag vorhin bei 21,80 Euro. Glauben Sie, daß dieses Niveau angemessen ist?
H. Timm: Ich halte das für ein sehr attraktives Niveau und bin mit der Kursentwicklung keinesfalls zufrieden. Den Höchstkurs hatten wir Mitte letzten Jahres, und die Gesellschaft steht heute einfach ganz anders da, sie hat sich erheblich weiterentwickelt. Wir haben positive News gebracht, sind neue Beteiligungen eingegangen und mit einem gleichzeitigen Kurseinbruch von 80\\% kann man da nicht zufrieden sein. Nun kann man sagen, der Kurs war übertrieben hoch, aber genauso sehe ich die Übertreibung auch nach unten. Das Hauptproblem sehe ich darin, daß wir immer noch in die Kategorie Makleraktien fallen, und das ist sehr undifferenziert. Denn mit den ganzen Beteiligungen kann man nicht mehr sagen, daß die Effektengesellschaft eine Maklergesellschaft ist.
BOERSE 2000: Ich komme zu meiner letzten Frage: haben Sie sich denn selbst von größeren Aktienpaketen getrennt oder haben Sie vor, dies zu tun?
H. Timm: Nein, ich habe noch nie eine Aktie im Markt verkauft. Auch nicht zu den Höchstkursen. Wenn ich mich von Aktien getrennt habe, dann nur an Mitarbeiter.
BOERSE 2000: Herr Timm, vielen Dank für das Gespräch.
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ps: bei www.wallstreet-online.de wurde dieser Wert ausführlich diskutiert, vorallem vom Speed-Star.
Bitte um statements!
cu yaha |