ACG will "den Blick nach vorn richten"
Wiesbaden (vwd) - Die ACG AG, Wiesbaden, will nun "den Blick nach vorn richten", sagte ein Sprecher des Unternehmens am Freitag zu vwd. Zu dem Ausscheiden des Vorstandsvorsitzenden Peter Bohn wolle man sich nicht weiter äußern, hieß es. Die Investoren sollten aber ihr Augenmerk darauf lenken, dass nun die Unternehmensführung wieder vollständig in die Hände der Gründer zurückfalle, die für den bisherigen Erfolg des gut aufgestellten Unternehmes und das intakte Businessmodell maßgeblich verantwortlich seien, so der Sprecher.
Und schließlich seien die Firmengründer wegen ihrer Aktienpakete, die sie noch vollständig hielten, hoch motiviert, zum Erfolg des Unternehmens und damit auch zu Kurssteigerungen beizutragen. Man wolle eine "offene und ehrliche" Informationspolitik betreiben. Es seien natürlich schwierige Zeiten im Technologiesektor, sagte er. Der Vorstand sei jedoch zuversichtlich, den unternehmerischen Erfolg von ACG auszubauen, hieß es. Der Kurs von ACG war nach einer am 9. Juli veröffentlichten, überraschenden Gewinn- und Umsatzwarnung unter Druck geraten.
In Analystenkreisen wurde die Personalentscheidung begrüßt, denn es gelte für den Chipkartenhersteller, seine Glaubwürdigkeit gegenüber den Investoren wieder herzustellen. Und Peter Bohn habe mit seinen Äußerungen, dass es keine Umsatz- oder Gewinnwarnung geben werde, die sogar noch kurz vor der dann doch erfolgten Zurücknahme der Planungen aufrecht erhalten worden sei, die Vertrauenskrise der Anleger ausgelöst, sagte ein Analyst. Zwar habe Bohn beispielsweise bei der Integration der Töchter in den Konzern gute Arbeit geleistet, und vielleicht fehlende Managementerfahrungen der Gründer bei der Strukturierung der Holding ausgeglichen.
Doch nun gelte es vorrangig, die Kommunikation mit den Anlegern zu verbessern. So sieht Analyst Michael Geiger von Credit Suisse First Boston den Kurseinbruch infolge der Mitteilung über die Personalie als unverständlich an. "Vielleicht glauben einige Anleger, dass nun bei ACG noch Leichen aus dem Keller geholt werden. Ich glaube das nicht", sagt er. Es bleibe bei der Einstufung "Hold" für ACG mit Kursziel 12,00 EUR. Bis gegen 11.30 Uhr verliert die Aktie 13 Prozent auf 8,11 EUR.
+++ Torsten Wolf
ACG AG: 500770
2.Nachricht:
Wiesbaden (vwd) - Die ACG AG, Wiesbaden, hat eine Vertriebskooperation mit der Legic Identsystems, Wetzikon/Schweiz, geschlossen. Laut dem ab 1. Juli 2001 geltenden Vertrag werde ACG kontaktlose Identifikationslösungen von Legic weltweit, vor allem in Asien und den USA, vermarkten, teilte der Chip-Broker am Montag mit. Damit sei für das laufende Geschäftsjahr mit einem zusätzlichen Umsatzvolumen zu rechnen, hieß es weiter.
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