eigentlich einen miesen Job. Solang es läuft meckert kein Kunde rum ... Wenn es anders kommt, sagen sie, sie - die Berater/Banken hätten es wissen müssen. Tatsache ist, daß selbst freie Vermögensberater (z.B. DVAG) etc. verkauft haben ohne Ende und die Fonds die sie verkauft haben, meinst Du vielleicht, die hätten besser abgeschlossen als andere Fonds. Wo Du hinhörst, egal Deutsche, Dresdner, Commerzbank und Deine freien Vermögensberater, meinst Du die hätten Skrupel gehabt, ihre Fonds zu verkaufen ? Mit der Masse möglichst mitlaufen und Geschäft machen, logisch. Mit der Masse falsch liegen ist nicht schlimm, als einzelner die Welt mit Warnungen versuchen zur Vorsicht zu bewegen- ein mühevolles und letztlich aussichtsloses Unterfangen.
Und jetzt möchte ich Dir einmal ein Beispiel aus der Praxis aufzeigen.
Ich betreue einen Kunden seit langen Jahren (!!!). Er fragte mich bei der 1. Telekomtranche - ob er zeichnen sollte - in der Zeitung stand : Mit DM 28 = ca. 14 Euro - viel zu teuer - Ich empfahl kaufen - in der Telekommunikation liegt die Zukunft . Kunde war gläubig und kaufte ....
Der Kurs stieg auf über 30 Euro bis Frühjahr 1999, die 2. Tranche stand vor der Tür. von EURO 14 zu 30 Euro ein satter Gewinn.
Kunde fragt soll ich zeichen - in der Zeitung stand : ist viel zu teuer - Ich empfahl kaufen - in der Telekommunikation liegt die Zukunft...Kunde war gläubig und kaufte, wieder für sich, für seine Frau, und für Tante Frieda (Name frei erfunden ...)
Der Kurs stieg rasant von Emmisionspreis 35 innerhalb von kurzer Zeit - wie wir wissen auf EUR 69,-- innerhalb von nur einem 1/2 Jahr schlappe 100 % ...
Ich rief den Kunden an : Der Kurs ist übertrieben gestiegen. Schlage vor teilweise zu verkaufen und Gewinne sicherstellen
Kunde willigte ein.
Der Kurs stieg weiter und bei EUR 98 erhielt ich einen Brief der die unmögliche Beratung - Empfehlung Gewinnmitnahme - anprangerte.
Die Kundenrechnung sah wie folgt aus:
Kunde - Stck 300 Verkauf Euro 69/aktueller Kurs 99 - Differenz Euro 30 - mal 300 Stück = Euro 9.000 w/Ehefrau und Tante xxx = und jetzt haltet Dich fest -
Ein Verlust von 9.000 Euro = ca. 18.000,-- DM wurde mir vorgerechnet ...
Ein Witz und grundsätzlich kein Einzelfall ....
Der vermeintlich entgangene Gewinn, wurde mir als Berater als Beratungsfehler angekreidet .
Der Erfolg von DM 28,-- zu DM 138,-- mal Stückzahl = DM 110 * 300 = DM 33.000 steuerfreie Gewinn wurde einfach vergessen.
Wir wissen heute, Telekom stieg in der Spitze noch bis 104/105 Euro . Der Kunden ist noch heute stolzer Besitzer von mehreren hundert Stück zu 25 Euro (!!!) Hätte er mal alles zu EURO 69,-- verkauft ....
Weiterer Kommentar zu diesem Fall überflüssig ...
Ein weiteres Beispiel :
Ich rate von einer Aktie im Neuen Markt ab... Kunde folgt mir, zunächst ... Die Aktie steigt innerhalb der nächsten 14 Tage wieder um 10 % .
Kunde kommt wieder - "Sie haben mich schlecht beraten, Sie haben mir die Aktie ausgeredet. Ich hätte schon gewonnen, wenn ich nicht ihrem Rat gefolgt wäre. Jetzt kaufe ich aber, auch wenn sie das nicht gut finden." Der Kunde kaufte - heute fehlen ihm 85 % seines ursprünglichen Kapitals ....
Stramme Leistung ... Für einen Berater kann das nur bedeuten ... Folge dem Trend. Empfehle das, was in ist und halte dich mit Wahrnungen möglichst zurück, denn wenns gut geht, ist das selbstverständlich, wenns schief läuft bekommt er die Schuld .... Herumdiskutieren will man nicht.
Eine Bank kann nicht warnen, wenn in jeder Börsenzeitung und ja auch nachvollziehbar die Börse brummte. Gelder würden von der eher konservativen und vorsichtigen Bank, dorthin übertragen, wo "die Zeichen der Zeit richtig erkannt wurden" Später ist man schlauer - definitiv, die Schuld bekommen immer die anderen besonders die Banken...
Die Kunden kamen von alleine und meckerten über die "miese" Rendite eines Immofonds, der nichts anderes zu bieten hatte als Sicherheit. Umgetauscht und gewandelt wurde in "Perspektive ...." Hätte sich ein Bankberater entziehen können, ohne den Kunden an die Konkurrenz zu verlieren ?
Mein Fazit: Chartanalyse hilft - Übertreibungen zu erkennen und eine Strategie zu entwickeln ... die Verlust ersparen und Gewinne sichern können ... aber man sollte niemals versuchen jemanden zu etwas zu zwingen ....
MFG MONG |