Flatrate-Protest.de: Neue Erkenntnisse beim Gespräch mit T-Online Samstag, den 19.05.01 09:24 www.onlinekosten.de Die Initiative Flatrate-Protest.de meldet sich in diesen Tagen wieder zurück. Nachdem es in den vergangenen Wochen eher still um die Protestler um Sebastian Lübcke geworden war, traten sie nun erneut mit einer Mitteilung ins Rampenlicht. Hintergrund war der Besuch in der T-Online Zentrale in Darmstadt, zu der außer Sebastian Lübcke, noch Mike Hoffmann, Dennis Klose und Tobias Glemser auf der CeBIT eingeladen worden waren.
Bei der Einladung ging es darum, die Flatrateproblematik nochmals zu besprechen, wobei seitens T-Online, der Präsident des Verwaltungsrats Eric Danke, Klaus Schalle (Customer Service), Torsten Müller (Produktmarketing) und Ralf Sauerzapf (Öffentlichkeitsarbeit) anwesend waren. Nach Angaben der Initiative dauerte das Gespräch ca. 3 Stunden. Ein Sprecher formulierte es so: "Wir sind nun in Sachen Flatrate ein wenig schlauer". Was alle Nutzer der T-Flat interessieren dürfte, solange keine Kündigung des Vertrages erfolgt, wird der Nutzer automatisch in den Tarif Surftime 90 umgestellt.
Alle Nutzer sind - laut T-Online - davon via eMail oder Post (wobei die Anwesenden nicht genau wussten, ob manche User ausschließlich per eMail benachrichtigt worden sind) davon in Kenntnis gesetzt worden. Die Nutzer, die vor dem 11.12.2000 Ihren Vertrag mit Jahresbindung abgeschlossen haben, müssen sich also nicht wundern, noch keinen Bescheid bekommen zu haben.
Weiter hieß es von Seiten der Inititative, daß T-Online auf die hohen Vorlaufkosten für eine Enduserflatrate verwiesen habe. Diese Kosten hätten bereits mehrere Firmen in den Ruin getrieben, daher sähe sich T-Online nicht in der Lage eine kostendeckende Enduserflat anzubieten. Man stehe aber natürlich immer im Dienste des Kunden und sobald es entsprechende Vorbedingungen gebe, würde man wieder eine Flat anbieten. Allerdings ist das vorgelegte Großhandelsflatrateangebot der Deutschen Telekom dafür zu den momentanen Konditionen keine Basis, auf der sich eine Flat realisieren ließe.
Von Seiten T-Onlines wolle man aber vor Allem den Breitbandbereich fördern, natürlich über T-DSL und falls es bei anderen Übertragungswegen (Satellit, Kabel) die entsprechenden finanziellen Rahmenbedingungen gäbe, wolle man natürlich auch diesen Markt erschließen. Nach T-Online Angaben fordert der Online-Dienst seit längerem die Umstellung auf Fastpath und man habe beim Carrier Deutsche Telekom eine Untersuchung in Auftrag gegeben, ob die Verfügbarkeit bei Schaltung von Fastpath gewährleistet werden kann. Ergebnisse werden im Sommer erwartet, sollten diese positiv ausfallen, so wolle man Fastpath natürlich schnellstmöglich schalten.
Auf ein Thema das besonders die User interessiert, die nicht im DSL-Ausbaugebiet liegen, ging man von Seiten T-Onlines ebenfalls ein. Hier rechnete man der Initiative vor, daß es für für die so genannten Poweruser, den günstigstigen Tarif Surftime 120 geben würde, mit dem man immerhin im Schnitt vier Stunden pro Tag im Netz sein könne und das für unter 100 Mark im Monat. Eine "Poweruserflat" sei aber vorerst nicht geplant, da nur 3 Prozent der T- Onlineuser "Poweruser" seien und in einem solchen Tarif die sowieso schon sehr hohen Nutzungszeiten pro User noch höher werden würden.
T-Online setzt nach Angaben von Flatrate-Protest.de auch ganz klar auf einen Geschäftsbereich, der noch mehr ausgebaut werden soll - das Content - und Portalgeschäft, mit dem man in 3 Jahren immerhin 30 Prozent des Gesamtumsatzes bestreiten wolle. Von Seiten der Initiative wurden auch die unterschiedlichen Auskünfte bei der Verfügbarkeitsprüfung für DSL im Internet, bei der Hotline und in den T-Punkten zur Sprache gebracht. T-Online versprach, daß man hier natürlich weiterhin versuchen wolle. den Servicelevel und die Einheitlichkeit der Aussagen zu erhöhen.
Dass die Hotline technisch nicht immer versiert ist, erklärte man damit, dass man eines der größten Callcenter betreibe und die Schulung der Mitarbeiter ein ständiges Thema sei. Die Serviceleistungen gingen über die reinen technischen Probleme beim Onlinezugang weit hinaus, es sei auch sehr schwer die Grenze zu ziehen, was nun Zugangsspezifisch sei und was nicht. Flatrate-Protest.de appelierte zum Abschluß des Gesprächs an T-Online, sich verstärkt auch in der Öffentlichkeit für eine Großhandelsflatrate einzusetzen, 75.000 virtuelle Unterschriften sprächen hier immerhin eine deutliche Sprache. Eine bindende Auskunft oder Zusage von T-Online,ob und wie dies realisiert werden könne, erfolgte allerdings nicht.
Ein Sprecher von Flatrate-Protest.de zeigte sich nach dem Gespräch enttäuscht und sagte, "Das Gespräch habe leider keine neuen Ergebnisse gebracht, man hoffe jedoch, dass sich T-Online wenigtens bemühe, sich auch etwas für die "Poweruser" einfallen zu lassen und sich verstärkt für eine Vorleistungsflatrate seitens der Deutschen Telekom einzusetzen, um endlich die Basis für eine Enduserflatrate von unter 100 Mark zu schaffen.
Weiter wurde von Seiten der Inititative betont, dass der Protest natürlich weiter gehen werde und dass man weiterhin versuche die Öffentlichkeit zu erreichen um auf das Anliegen von Flatrate-Protest.de aufmerksam zu machen. Abschließend fügte man noch einen Satz hinzu, dem sich Onlinekosten.de nur anschließen kann: "Leider bleibt Deutschland in Sachen Flatrate weiterhin ein Entwicklungsland, das europäische Ausland macht es uns weiter vor"!
Quelle: www.Flatrate-Protest.de
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