durchzulesen aber muss gesichert werden, falls es gelöscht wird
. @csFraudAnalysis ES SPIELT FÜR DIE BEWERTUNG 2019 KEINE ROLLE, damit ist diese Aussage des Gerichts so oder so falsch! In dem Moment, wo eine möglicherweise beabsichtigte Wirkung auf den Aktienkurs ERFOLGT ist durch BELEGBARE VORWÜRFE, werden diese Vorwürfe an sich "neutral", egal, ob sie zuvor in manipulativer Absicht lanciert wurden.
Genau das habe ich mit der BaFin diskutiert!!!
BaFin: Zu Ihrer Frage, ob der BaFin der Researchbericht der Zatarra Research & Investigations vorliege und wann die BaFin diesbezüglich tätig geworden sei, kann ich Ihnen Folgendes antworten: Die BaFin hat unmittelbar nach Veröffentlichung des o.g. Berichtes begonnen, den Handel in Wirecard-Papieren routinemäßig im Hinblick auf mögliche Marktmanipulationen zu analysieren.
Ich meinte natürlich (auch), ob die BaFin die in den Zatarra-Berichten gemachten Aussagen überprüft hat, da diese erhebliche Auswirkungen auf die Bewertung der Marktmanipulationsvorwürfe in 2008 und insbesondere 2010 haben. Dazu gab es ja auch Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft München und ich wage doch zu konstatieren, dass diese erheblich anders verlaufen wären, wenn damals bereits bekannt gewesen wäre, was Zatarra (mit eindrucksvollen Belegen unterstützt) behauptet.
Aufgrund der weitreichenden Schlußfolgerungen (!) die im Bericht plakativ gezogen werden, liegt der Verdacht nahe, dass die ABSICHT gewesen sein könnte, den Kurs zu drücken.
Dessen ungeachtet liefern die vorgebrachten Beweise eine Reihe von Ansatzpunkten, die Wirecard AG in aller Ruhe noch einmal genauer anzuschauen. Als Behörde haben sie da natürlich das Problem, einen konkret formulierten "Anfangsverdacht" haben zu müssen. So etwas wie "2010 wäre anders gelaufen, hätte Wirecard die Wahrheit gesagt" ist natürlich kein ausreichender "Anfangsverdacht", daher möchte ich noch einmal das Augenmerk darauf richten, wie die Wirecard damals mit den Konten umgegangen ist, die später in US-Gerichtsprotokollen aufgetaucht sind (Kolyma, Bluetool). Da hieß es 2010, Wirecard sei halt eine Bank und "zufällig" seien diese Online-Gambling-Gelder über Wirecard gelaufen. Genau das widerlegt Zatarra aber: es war systematisch, gezielt und daher ist die Reaktion, das Konto zu schließen, NACHDEM das FBI angefragt hat, äußerst grenzwertig.
Eine letzte Anmerkung bezieht sich auf eine von Reuters stammende Meldung (als Quelle wird "ein Interview mit der BaFin" angegeben) http://handelsblatt.com/finanzen/maerkte/aktien/...tien/13577154.html "Die Finanzaufsicht Bafin sieht Indizien dafür, dass die Aktien des Zahlungsabwicklers Wirecard manipuliert wurden. Nach einer ersten Prüfung habe man den Fall an das zuständige Referat für die Analyse von Marktmanipulationen weitergereicht, sagte BafFin-Direktorin Elisabeth Roegele am Dienstag in Frankfurt."
Es gefällt mir nicht, wie einseitig diese Geschichte dargestellt wird. Denn die Vorwürfe sind sehr konkret, sie sind sehr gut belegt, man kann sie selbständig verifizieren - und Markus Braun bzw. die Wirecard (die mehr als Zatarra die ganze Wahrheit wissen) erklären alles zur Lüge. Das ist in meinen Augen massive Marktbeeinflussung und wenn es wider besseren Wissens geschieht - Marktmanipulation! Denn Anleger vertrauen darauf, dass an Zatarra nichts dran ist, wenn es Markus Braun sagt, wenn es die Analysten sagen und wenn die BaFin auch noch verkündet, es läge Marktmanipulationsverdacht vor. Schließlich liegt eine Stellungnahme der Wirecard zu den Anschuldigungen vor, die ebenfalls marktbeeinflussend ist und daher ebenfalls zu überprüfen ist. Ich vertraue auf Ihre Neutralität und insbesondere auf den "Verbraucherschutzgedanken", der bei der BaFin mehr in den Mittelpunkt rücken soll (wie man lesen konnte und was zu begrüßen ist) Nochmals vielen lieben Dank für Ihre Antworten,...
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Am 20.05.2016 um 13:44 schrieb xxx.xxx@bafin.de: > > Sehr geehrter Herr Zzzzz > > > > die BaFin prüft die Aussagen in Researchberichten nicht nur einseitig in Richtung Marktmanipulation durch irreführende oder unrichtige Angaben. Sie schaut sich vielmehr alle Aussagen bzw. Vorwürfe auch daraufhin an, ob sie ggf. auf Verstöße gegen aufsichtsrechtliche Vorschriften beim analysierten Unternehmen hindeuten könnten. In Frage kommen etwa Versäumnisse bei den Transparenzpflichten des Wertpapierhandelsgesetzes (Ad-hoc-Publizität, Stimmrechtsmeldungen etc.). Für die Verfolgung von Verstößen gegen strafrechtliche Vorschriften, etwa Betrug, ist hingegen allein die Staatsanwaltschaft zuständig. > > > > Die BaFin ist bei ihren Untersuchungen ausdrücklich zur Neutralität verpflichtet und sieht sich keinesfalls, wie von Ihnen hinterfragt, als „Anwalt von Firmen, die angegriffen werden, weil sie Angriffsfläche bieten“. Vielmehr können die in Researchberichten enthaltenen Informationen selbstverständlich auch richtig und zutreffend sein. > > > > Mit freundlichen Grüßen > > > > i.A. xxx > Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht > Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit und Reden > Federal Financial Supervisory Authority > > Head of Section Public Relations and Speeches > Graurheindorfer Straße 108 > 53117 Bonn
nochmals vielen Dank für Ihre Antworten. Ich wollte Sie nicht attackieren, der Tonfall in meinen Mails kommt mir beim Durchlesen doch etwas aggressiv vor, dafür bitte ich um Entschuldigung. Das kommt daher, dass ich mich schon sehr lange mit dieser Firma beschäftige und - sehen Sie dies als Meinungsäußerung - nicht fassen kann, dass diese Firma immer noch unangetastet als "armes Opfer böser Intriganten" gesehen wird.
Natürlich haben Straub und Bosler Geld damit verdient, dass es etwas gab, was man der Wirecard vorwerfen konnte. Aber deren (auch in meinen Augen) "verwerfliches Vorgehen" schafft ja die Zweifel und die Belege nicht aus der Welt.
Ich selbst bin froh, keine finanziellen Interessen zu haben, da meine Bemühungen, "die Firma schlecht zu machen" (bzw. sie mal ordentlich zu hinterfragen) ansonsten ebenfalls verwerflich wären.
Ich bin gespannt, wie diese Geschichte ausgeht und wünsche Ihnen erfolgreiche und spannende Untersuchungen.
Für ein gelingen Ihrer Untersuchungen drücke ich Ihnen die Daumen!!!
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(einige Monate später)
Sehr geehrte Frau xxx, wahrscheinlich sind Sie nicht die Person, mit der ich mich über die Inhalte der Zatarraberichte und der nachfolgenden Recherchen unterhalten kann. Einen solchen Gesprächspartner bei der BaFin hätte ich nur zu gerne. Vielleicht habe ich bei der StA München mehr Glück...
Mich ärgern folgende Punkte: - es werden wiederholt Aussagen der BaFin gestreut, obwohl es immer heißt, dass die BaFin gar keine Aussagen macht - wenn diese Aussagen im Markt sind, müsste die BaFin Stellung nehmen, da ansonsten die Möglichkeit besteht, dass verzerrte Informationen im Markt sind. Da sollte die BaFin dringend mal in sich gehen und überlegen, wie man das handhaben will. - die Aussagen von gestern werden von jedem, der sie liest, so interpretiert werden, als sei klar, dass die Aussagen von Zatarra (und die sich darauf berufenden Recherchen) falsch sind (sonst würde ja wohl nicht ermittelt werden) - Gleichzeitig wird die kombinierte Aussage von BaFin ("haben Untersuchung abgeschlossen und der StA übergeben") und StA ("wir ermitteln nicht gegen Wirecard") so verstanden, als sei bereits entschieden, dass es keine Vorwürfe gegen die Wirecard gibt (eben auch nicht den naheliegenden Vorwurf der Marktmanipulation durch die - doch wohl eindeutig als falsch belegbare - Aussage, Zatarra sei von vorne bis hinten Lüge. Das hat Burkhard Ley noch im Mai gesagt (denn die erste Reaktion könnte man ja noch mit gutem Willen als eine Art "Selbstschutz" interpretieren). Hier verweisen Sie mich auf die StA München... Dabei sehe ich auch hier die Gefahr, dass aus dem Zusammenhang gerissene oder mit anderen Aussagen kombinierte Aussagen der BaFin auf dem Markt zu falschen Annahmen führen könnten. - eine Untersuchung wegen des Managermagazin-Artikels wird klar bestätigt, aber die Bildzeitung durfte eine klare Aussage machen ("Jack ma steigt bei Wirecard ein"), die sich als falsch herausstellte, und als ich nachfragte, gab es nur eine allgemeine Aussage, man schaue sich halt alles an. Das ist nicht neutral. - obwohl im Zusammenhang mit Zatarra einige Dinge zu weiteren deutschen Personen und Firmen bekannt wurden (Retiarius GmbH, Helge Kiessler, Frau Fruchtlander, Inatec, Freddy Kalder, Jochen Hochrein usw.) hört man nirgends auch nur ansatzweise, dass sich jemand damit auseinandergesetzt hätte. Das ist erstaunlich, denn israelische Journalisten erzählen mir fast täglich neue Details dazu. Warum wird Zatarra nicht näher geprüft, auch über die Wirecard hinaus? ich lasse es wieder, hat ja keinen Sinn, da man mit der BaFin nicht wirklich kommunizieren kann. Das ist bedauerlich. Sollte sich nach einigen Tagen mein Ärger nicht gelegt haben, werde ich mir die Mühe machen, mal alles etwas geordneter zusammen zu schreiben und dann lote ich aus, ob es Sinn macht, dies mit der BaFin oder anderen übergeordneten Behörden zu diskutieren. Solange ich den geringsten Zweifel habe, dass hier nicht ergebnisoffen und neutral ermittelt wird, werde ich nicht still sein. Diese Behördenmentalität ist furchtbar, man kann nichts erfahren und soll sich doch darauf verlassen, dass alles richtig läuft. Nun ja, das ist ja alles nicht zu ändern, leider... Ich will gerne der BaFin vertrauen und werde es weiter versuchen :)
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als dann wieder nur BlaBla kam, gab es die auch im PUA zitierte Mail an die StA M 1 und eine Wutmail an die BaFin (in Kopie ans BMF!!!)
Sehr geehrte Frau xxx, sehr geehrte Frau Roegele, sehr geehrter Herr Hufeld,
nach dem Artikel im manager-Magazin gestern gab es heute zwei erstaunliche Meldungen auf Börse-Online:
Um 12:55:36 hieß es: Die Finanzaufsicht BaFin hat Anzeige wegen Kurs-Manipulation von Aktien des Zahlungsabwicklers Wirecard erstattet. Die Behörde habe die im Frühjahr 2016 begonnene Untersuchung abgeschlossen und eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft München eingereicht, erklärte eine Sprecherin am Donnerstag.
Um 14:36:36 Die Staatsanwaltschaft München ermittelt wegen dubioser Handelsaktivitäten mit Aktien des Technologieunternehmens Wirecard. Nach einer Anzeige der Finanzaufsicht Bafin sei bereits im vergangenen Mai ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Verdächtige eingeleitet worden, erklärte ein Behördensprecher am Donnerstag. Das Verfahren dauere an.
Es hieß, dass nicht gegen die Wirecard ermittelt werde, woraus ich schließe, dass die BaFin keinen Anhaltspunkt dafür sieht, dass die in zahlreichen Berichten gemachten und mehrfach belegten Vorwürfe gegen die Wirecard ausreichend sein könnten für irgendeinen Anfangsverdacht im Hinblick auf die geäußerten Vorwürfe, noch, dass (ungeachtet der Frage nach der für eine Verfolgung ausreichenden "Beweiskraft") die Aussagen der Wirecard nach der Veröffentlichung der Berichte einen ausreichenden Verdacht der Marktmanipulation seitens der Wirecard begründen. Ist diese Interpretation korrekt?
Sie werden mir (wie gehabt) nicht antworten können/dürfen, aber ich frage trotzdem: Ist es der Ernst der BaFin, dass weder die Mail von Iris Stöckl an ausgewählte Empfänger Anfang März, noch die Aussagen der Wirecardführung nach dem ersten Bericht, noch die Ausagen von Markus Braun ggü. Bank of America und Morgan Stanley, noch die Aussagen von Burkhard Ley im Finance-Interview im Mai 2016, die mehr oder weniger alle lauteten "Zatarra hat in jedem Punkt gelogen", den Verdacht der Marktmanipulation begründen?
Das kann einfach nicht wahr sein!
Wer ist eigentlich die Aufsichtsbehörde der BaFin?
Kopfschüttelnde Grüße |