Das mit dem negativen EK ist bei Transdigm ja schon lange so (siehe Screenshot unten). Aber klar, irgendwann ist das ausgereizt und wenn die Zinsen ansteigen, wird das natürlich immer riskanter.
Zur Verschuldung:
Transdigm hat 11,5 Mrd 'long term debt'. Im letzten Quartal haben sie 161 Mio 'interest expense' gehabt, das heißt, sie haben aktuell einen durchschnittlichen Zinssatz von 5,6% (wenn ich den Quartalswert x 4 nehme). Irgendwas scheint nicht ganz zu stimmen, weil ich im letzten Quartalsbericht gelesen habe, dass der Zinssatz auf die 'term loans' (die 7 Mrd von den 11,5 Mrd ausmachen) im letzten Quartal 4,1-4,35% war. Aber egal. Ich denke, relevant sind die Änderungen bei steigenden Zinssätzen.
Gewinn hat Transdigm 191 Mio gemacht im letzten Quartal und einen free Cash Flow von 280 Mio generiert (wenn ich mich nicht verkuckt habe). Ich halte den Cash Flow aber für vermutlich durch Einmaleffekte überhöht. Gehen wir also davon aus, dass Transdigm 800 Mio im Jahr Gewinn macht und diese verwenden kann, um Schulden zu tilgen (bsp.weise).
Es sieht in der Tat bei den 'term loans' so aus, dass Leitzinserhöhungen mehr oder weniger direkt auf die Zinszahlungen durchschlagen (LIBO + 2,75%, was auch immer in diesem Zusammenhang LIBO sein soll). Um das exakt zu beurteilen, müsste man sich durch das Agreement quälen. Aber gehen wir mal davon aus, dass die Erhöhung 1:1 durchschlägt.
Eine 1% Erhöhung des Leitzinses würde sich also in einer Erhöhung der Zinszahlungen von 70 Mio niederschlagen, da davon 'nur' die 'term loans' betroffen sind. Die Anleihen laufen bis 2020-2026 und sind fest verzinst (wenn ich mich nicht irre). Dadurch würde der Gewinn von Transdigm also um knapp 10% reduziert. Gleichzeitig hat Transdigm aber auch jede Menge Swaps auf Zinssätze laufen, die diesen Effekt sicherlich deutlich reduzieren würden.
Vom Gefühl her sollte Transdigm die nächsten 3-5 Jahre den Gewinn nutzen, um die Verschuldung zu reduzieren, um dieses Risiko zu reduzieren. Die steuerliche Absetzbarkeit der Zinszahlungen ist unter der neuen US-Steuer ja auch begrenzt.
Ich bin mir aber sicher, dass Transdigm selbst diese Erwägungen durchführt und die richtigen Maßnahmen ergreift.
Aber klar: Sollte hier der Cash Flow nach unten gehen, wäre Transdigm direkt von der Pleite bedroht. Bisher sieht es allerdings nicht so aus.
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Angehängte Grafik:
transdigm.png (verkleinert auf 40%)