Instock:
Sie melden, dass Sie einen der nicht umgesetzten Aufträge von Ravisant abwickeln lassen. Ravisant fungiert auch als Hersteller dieser Metaboxen. Welchen Sinn hat es, dass Sie weder Herstellung noch Vermarktung der Geräte übernehmen?
Domeyer:
Wir haben uns aus gewährleistungrechtlichen Erwägungen entschlossen, den Auftrag über Ravisant abzuwickeln. Es ging uns darum, die Geräte aus unserem Lager zu bekommen.
Instock:
Was wird Metabox an dem Deal verdienen?
Domeyer:
Metabox verdient nichts an diesem Geschäft. Wir haben nur einen reinen Lagerabgang. Es entsteht aber auch kein Verlust. Es ist allerdings erfreulich, dass wir mit den Geräten keine Arbeit mehr haben werden.
Instock:
Werden Sie gegen den anderen Kunden gerichtlich vorgehen?
Domeyer:
Der Vorgang wird zur Zeit von unserer Rechtsabteilung geprüft. Es liegt hier offensichtlich eine schuldhafte Vertragsverletzung vor, da das Geschäft durch Akkreditive gesichert war.
Instock:
Welche Rolle spielt Ihr nunmehr ehemaliger Vertriebsvorstand Kochan in diesem Zusammenhang?
Domeyer:
Herr Kochan hatte zwar auch dieses Geschäft in seiner Verantwortung, der Bereich Vertriebs- und Marketing ist aber im allgemeinen im Jahr 2000 nicht zu unserer Zufriedenheit gelaufen. Daher hat Herr Kochan die Konsequenzen gezogen und den Platz für bessere Lösungen frei gemacht.
Instock:
Sie wollen nun auch die Mitarbeiter von Metabox International in den Vertriebsbereich der Metabox AG eingliedern. Erklären Sie die Internationalisierungstrategie damit für gescheitert?
Domeyer
Nein. Wir wollen mit der Eingliederung nur erreichen, dass die Erfolge von Metabox International auch auf Deutschland ausgeweitet werden.
Instock:
Von welchen Erfolgen sprechen Sie? Sie haben laut Ihrer letzten Meldung doch keines Ihrer Ziele erreicht?
Domeyer
Die Erfolge der Metabox International stehen völlig außer Frage. Das Unternehmen hat international erfolgreich Aufträge akquiriert, mit deren Auslieferung im nächsten Quartal begonnen wird.
Instock:
Im September vergangenen Jahres haben Sie in einem Gatrixx-Gespräch den Kunden in Deutschland einen Graetz-Fernseher mit integrierter Metabox versprochen. Dieser sollte noch Weihnachten 2000 auf dem Gabentisch liegen. Was ist aus diesem Projekt geworden?
Domeyer:
Wir verbringen unsere Zeit mit dem Phönix-Projekt, der neuen Produktserie von Metabox. Es entstand außerdem eine enorme Arbeitsbelastung durch den Presserummel im vergangen Quartal. So mussten manche Dinge einfach unterbleiben. Wir sind selber auch nicht so glücklich darüber, dass wir die Marke bisher nicht genutzt haben. Der Tag hat eben nur 24 Stunden.
Instock: Herr Domeyer, wir danken für das Gespräch.
Quelle:
http://www.instock.de/grillparty/artikel/index.jsp?151917