Lesermeinungen: Wozu Islam-Unterricht? 10.03.2015 - 06:00 Uhr Jörg Mielke auf Bufleben findet, dass Religionsunterricht, gleich welcher Art keine staatliche Angelegenheit ist. Klaus Riemann aus Mühlhausen fühlt sich durch die Glaubenskonflikte an die Kreuzzüge erinnert More Sharing Services Share on twitter Share on facebook Share on email Share on print Einer unserer Leser ist der Meinung, Religionsunterricht sollte keine staatliche Angelegenheit sein. Foto: Frank May/dpa Einer unserer Leser ist der Meinung, Religionsunterricht sollte keine staatliche Angelegenheit sein. Foto: Frank May/dpa Zum Beitrag "Bischöfe sprechen sich für Islamunterricht in Thüringen aus" (TA vom 28. Februar): Was ist nur in die alten Herren der Kirche gefahren? Seit Jahrhunderten kämpft die Kirche um ihre Anerkennung. Mit Zehnt und Inquisition haben sie versucht, ihre Macht zu etablieren. Vor über 1000 Jahren fanden die Kreuzzüge statt. Sie hatten neben ökonomischen Zielen, auch das Ziel der Christen im Orient zu schützen, weil schon damals der Islamismus das Christentum ausrotten wollte. Seitdem hat sich an dieser Ideologie nichts geändert. Der Großmufti von Saudi-Arabien ruft zur Vernichtung aller christlichen Kirchen im islamischen Raum auf. So etwas ist Wasser auf die Mühlen der Extremisten. Jetzt stellen die Kirchenvertreter ihre ganzen Ansichten infrage. Wie oft wurden die Kreuzzüge als Eroberungsunternehmen verteufelt? Aber die gleichen Leute setzen sich heute vehement für die Verbreitung des Islamismus in unserem Lande ein. Klaus Riemann, Mühlhausen
Mitläufer werden mitschuldig
Zur Sügida-Demo am 2. März in Suhl: Nach einem Abendrundgang am 2. März habe ich gegen 19 Uhr am Platz der deutschen Einheit in Suhl bei der Südiga -Demo zugehört. Ein "Nazi-Philosoph" hat mit aus dem Zusammenhang gerissenen Sätzen versucht, die vier Buchstaben von "Nazi" zu erklären. seiner Aussage nach gab es diesen Begriff schon im frühen Judentum. "Nazi" soll auch im Zusammenhang zu Jesus von Nazareth stehen. Natürlich wurde verschwiegen, dass Jesus ein Flüchtlingskind war. Nazi ist in Österreich und Bayern ein abwertender Gebrauch für den Namen Ignaz. Man bezeichnet damit eine einfältige törichte Person (Waren solche Personen auf dem Platz?) Der in Deutschland eingebürgerte Hitler war bestimmt nicht nur ein solcher Nazi.
Da bei diesen Sügida-Demos nicht nur Rechtsradikale mitlaufen, rufe ich diese Mitbürger auf, nicht mehr mitzulaufen. In den 1930er-Jahren gab es auch Mitläufer. Das Ergebnis war die Stabilisierung des Nazi-Regimes. Die schlimmen Folgen sind wohl den "Mitläufern" auch bekannt. Reiner Güntzel, Suhl
Besser gar keine Religion lehren
Zum Islam-Unterricht in Thüringen: Es mutet zwar recht seltsam an, dass ausgerechnet hochrangige Vertreter der "Ungläubigen", die ja doch wohl in der Gunst des Islam nicht gerade in vorderster Front stehen, sich für die weitere Verbreitung dieser Religion stark machen, sollte jedoch als Fakt diskussionswürdig sein.
Unter Berücksichtigung des daneben platzierten Leitartikels sowie der Diskussion hinsichtlich Qualität des Unterrichts, Stellung der Lehrerschaft, Ausfallzeiten sowie der völlig ungenügenden Bildungspolitik der Länder, erscheint die geäußerte Absicht, den Islamunterricht in den Rahmen der schulischen Ausbildung zu integrieren, ziemlich kontraproduktiv.
Gegenteilig wäre es doch zu überlegen, Religionsunterricht insgesamt aus dem staatlichen Bildungsprogramm zu entfernen und dies den jeweiligen Religionsgemeinschaften zu übertragen. Einmal wären aus diesen spezialisierten Reihen sicherlich die qualifizierteren Fachkräfte zu gewinnen und die finanziellen Belastungen würden die Etats der Bildungsministerien nicht belasten. Weiterhin böte sich speziell den Vertretern des Islam die effektive Gelegenheit, durch den Einsatz geeigneter Kräfte ihren Beitrag zu einer grundlegenden, effektiven Integration zu leisten. Jörg Mielke, Bufleben
Der Glauben ist Privatsache
Zum Islam-Unterricht: Es wundert mich nicht, dass die evangelische und die katholische Kirche für die Einführung des Islam-Unterrichts eintritt - würde doch damit die Finanzierung des Religionsunterrichts für alle gesichert. Die Landesregierung täte gut daran, diese Diskussion zum Anlass zu nehmen, deutlich zu machen, dass Religion Privatsache ist und in einem säkularen Staat nichts zu suchen hat. Rolf Gerking, Jena |