Kritikwürdig erscheint aus Beamtensicht auch, dass bei der sechsten Planänderung des Tiefbahnhofsabschnitts diverse Großbäume eingezeichnet worden seien, die etwa einen ICE um ein Vielfaches überragen. Der für solche Großbäume nötige Erdaufbau sei dagegen auf den Detailplänen nicht zu erkennen, sagte zur Brügge ? wohl weil es ihn gar nicht gibt. Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) meinte jedenfalls etwas desillusioniert, dies habe man der Bahn "schon zehn Mal gesagt, man dringt damit aber nicht durch".
Auch die acht neu hinzu gekommenen Fluchttreppenhäuser mit je 4,80 Meter Breite sind kontrovers diskutiert worden. Sie sind zwar für das Brandschutzkonzept unabdingbar, produzieren auf den Bahnsteigen aber 16 neue Engpässe. Zwischen Treppenhaus und Bahnsteigkante bleibt nur 2,05 Meter Raum, zwischen Treppenhaus und Sicherheitsstreifen 1,05 Meter. "Das ist der Mindestwert, den man auf einem kleinen Bahnhof in Hintertupfingen verantworten kann, aber nicht in Stuttgart", sagte Thomas Adler (Linke).
Für Pätzold ist selbstverständlich, "dass sich die Leistungsfähigkeit des Tiefbahnhofs auf die Entfluchtung auswirkt". Da die Bahn behaupte, beim Stresstest 49 haltende Züge in der Spitzenstunde nachgewiesen zu haben, dürfe sie sich bei der Bemessung der Fluchtwege nicht mit 32 Zügen bescheiden. Branddirektor Frank Knödler betonte zwar erneut, er sei Bahn-Laie und werde die in der Plangenehmigung genannten Personenzahlen zugrunde legen. Im Ausschuss sagte er aber, das Stresstest-Ergebnis müsse die Grundlage beim Brandschutz sein.
Rettungskonzept nicht realistisch