Geratherm: Kurs auf dem Weg nach oben23 Minuten her Es ist immer eine Frage der Perspektive: Wer sich die Geratherm-Aktie vor fünf Jahren ins Depot legte, liegt mittlerweile – inklusive der in dieser Zeit aufgelaufenen Dividendenzahlungen von brutto 1,14 Euro je Anteilschein – um knapp 30 Prozent vorn. Investoren, die erst vor zwei Jahren bei Kursen um 5,60 Euro eingestiegen sind, kommen bereits auf eine Performance von 60 Prozent. Bestimmt gab es viele Small Caps, die sich in den vergangenen Jahren noch besser entwickelt haben. Fakt ist aber auch: Die Transformation des Fieberthermometerspezialisten Geratherm hin zu einem Anbieter von hochwertigen Medizintechnikprodukten kommt immer besser voran. Nicht nur charttechnisch orientierte Anleger sind daher extrem gespannt, ob der Small Cap bald den Widerstandsbereich zwischen 8,50 und 9,00 Euro knackt, an dem der Titel im Jahr 2010 regelmäßig scheiterte. Die Chancen für einen Ausbruch nach oben stehen gut, zumal auch das Stammgeschäft zurzeit brummt. Experten gehen davon aus, dass ein Großteil der erhöhten Nachfrage nach Gallium-Fieberthermometern mit der Ebola-Epidemie zusammenhängt.
Für Kursfantasie sorgt auch die im Vorjahr mehrheitlich übernommene LMT Medicalaus Lübeck. Die Gesellschaft entwickelt unter anderem spezielle Brutkästen mit der Frühgeborene via MRT untersucht werden können. Großes Interesse an dem Produkt hat der US-Konzern General Electric. Die Kompatibilitätstests hat LMT bereits erfolgreich bestanden, wie die Norddeutschen mittlerweile auf ihrer Homepage bestätigen. Fortschritte macht aber auch die Geratherm-Beteiligung apoplex mecical technologies. Die Gesellschaft aus Pirmansens hat einen Algorithmus entwickelt, mit dem sich schlaganfallgefährdete Patienten untersuchen lassen können. Das Verfahren funktioniert ähnlich wie ein EKG und ist hoch skalierbar, da apoplex „nur” die Daten auswertet und sie dann direkt an die Klinik oder teilnehmende Ärzte zurückschickt, die dann das Gefahrenmoment sofort erkennen können. Dem Vernehmen nach lief bis Ende 2014 ein großer Feldversuch mit einem US-Pharmahersteller. In Frage kommen hier in erster Linie Konzerne wie Pfizer und Bristol-Myers Squibb, die sich 2007 zu einer Allianz auf dem Gebiet Herzkreislauf-Erkrankungen zusammenschlossen und in Deutschland auf dem Gebiet sehr aktiv sind. Abgerundet werden die neuen Bereiche durch Lungenfunktionstests und Wärmesysteme, wie sie etwa in der Ambulanz oder vom Militär eingesetzt werden. Die Zahlen für 2014 wird Geratherm am 23. April präsentieren. Konkrete Prognosen hat die im gut 50 Kilometer von Erfurt entfernten Geschwenda sitzende Gesellschaft noch nicht vorgelegt. Auf Investorenkonferenzen ließ Vorstandschef Gert Frank aber stets durchblicken, dass er mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis rechnet. Die Analysten von Solventis hatten zuletzt Erlöse von rund 20 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 2 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Nach neun Monaten kam Geratherm bereits auf ein EBIT von 1,7 Mio. Euro, sodass das Unternehmen die Erwartungen locker einlösen sollte. Boersengefluester.de geht zudem davon aus, dass die schuldenfreie Gesellschaft ihre Dividende für 2014 von 0,24 auf 0,28 Euro je Anteilschein erhöhen wird. Damit bringt es der Spezialwert auf eine ansehnliche Rendite von mehr als drei Prozent. Ebenfalls positiv: Die Experten der BankM hatten die Geratherm-Aktie Ende 2014 auf ihre vielbeachtete Liste „Aussichtsreiche Small Caps 2015″ genommen. Wir lehnen uns in diesem Fall mal ein wenig aus dem Fenster und nennen mit Sicht auf zwölf Monate ein Kursziel von 11 Euro. Gute Perspektiven also – auch für Langfristanleger.
INVESTOR-INFORMATIONEN | ©boersengefluester.de | Geratherm Medical | WKN | Kurs in € | Empfehlung | 549562 | 8,481 | Kaufen | KGV 2016e | KBV | Börsenwert in Mio. € | 17,31 | 2,23 | 41,98 | Dividende '14 in € | HV-Termin | Div.-Rendite in % | 0,28 | 05.06.2015 | 3,30
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