gutes posting von Dir. Auf der Ebene lässt sich gut diskutieren, ich habe nichts gg Kontroversen, im Gegenteil, für mich macht das die Sache interessanter, sofern sie konstruktiv bleibt.
ein paar Dinge habe ich einzuwenden:
- es ist egal, ob jmd positiv oder negativ, viel oder wenig schreibt, den Aktienkurs wird es nie und nimmer nachhaltig beeinflussen können. Hier im Forum sind von den sowohl schreibenden als auch lesenden, vermutlich weniger als 3% vom Freeefloat anwesend, die verkaufen nicht weil halbgott Kritik äußert oder kaufen, weil Pancho gute Argumente auftischt. Goldman Sachs liest hier nicht mit.
- ein guter Teil jedweder Polemik im Forum entsteht keinesfalls nur durch Kritik meinerseits, sondern durch so Aussagen von nba wie "Hammertransfer", "jetzt wird BVB Meister" oder gerade eben, "BVB gewinnt mit Haaland 8:0 gg Köln"
- es ging mir nie darum, daß ein Schürrle sportl wenig überzeugen würde, ich ihn also deswegen nicht gekauft hätte (das wäre eine reine Fanboydiskussion, ich maße mir da nichts an), sondern daß seine Verpflichtung insgesamt (neue, höhere Abschreibung, höhere Nebenkosten bei jedem Transfer ggü Nichttransfers, ähnliches Gehalt) viel teurer sein müsste, als die teuerste Verlängerung mit seinem Vorgänger. Und das diese Sachlage bei sehr vielen Transfers genauso vorliegen müsse.
- die Kapitalmarktkommunikation seitens Borussia Dortmund ist insbesondere diesbezüglich komplett daneben. Das ist in der Form aber neu. Es wird unterstellt, daß der Spielermarkt ein vorteilhafter für die Aktie sein könnte, das ist von vorn bis hinten vollkommen falsch und genau dieser Punkt hat sich ggü den Vorjahren TOTAL GEÄNDERT Das klar negative an Spielerhandel sah man im vorletzten Jahr, als der Aktienkurs trotz Dembele 40% konsolidierte, weil bei 223 Mio Transfereinnahmen eben nur 28 Mio Nettogewinn übrig blieben. Sehr konkret hat die Aktie bis auf die Ausnahme Dembele, wo der Aktienkurs kurzfristig leicht ansprang in 90% aller Fälle DIREKT eher negativ oder gleichgültig reagiert und das hat gute Gründe.
Ajax verkauft zwar auch Topspieler, sie selbst stellen den Verkauf der eigenen Topspieler aber nicht als vorteilhaft für den Aktienkurs da. Das kannst Du im Ajax Geschäftsbericht direkt nachlesen. Im Lazio Geschäftsbericht müsstest Du den Gesamtumsatz INKL Transfers stundenlang suchen, einzig relevant ist der Umsatz Ex-Transfer. Forbes hat in einem extra Artikel die Kommunikation vom BVB sehr deutlich angeprangert. Forbes bewertet Ex-Transfer, Deloitte auch.
In all den Jahren, in denen ich investiert war, war BVB im opertivem Geschäft OHNE Transfereinnahmen profitabel, teilweise hochprofitabel und in jedem Geschäftsbericht stand, daß man die Gewinne aus diesem operativem Geschäft ausweiten würde wollen.
Wenn Du sehr lange investiert bist, und diese Veränderung nicht mitbekommen hast, dann geht es nicht nur darum, daß sich der Investmentcase nach +1500% bei der Börsenkapitalisierung aufgrund der viel geringeren Unterbewertung verändert haben müsste, sondern auch aufgrund der neuen Unternehmenspolitik.
Wenn ich annehmen würde, daß auch Ajax oder Lazio demnächst eine 50% Kapitalerhöhung vornehmen würden, um anschließend das Risiko zu erhöhen, dann würde ich aus heutiger Sicht das Investment völlig anders beurteilen. Das halte ih aber für sehr unwahrscheinlich und ist ein wichtiger Grund für mich dort investiert zu sein.
- dauerhafte CL Teilnahme bei BVB? Ist ein guter Punkt, definitiv. Aber was wäre gewesen, wenn der BVB keine 50% Kapitalerhöhung gemacht hätte und mehr als einmal, so wie 15/16 die CL verpasst hätte? Dann hätte man viel weniger Verwässerung gehabt, viel weniger Geld gehabt für teure Fehlentscheidungen, aber wäre dann eine geringere Performance bei der BVB Aktie denkbar gewesen? Letztlich geht es bei der fairen Bewertung um die Börsenkapitalisierung. Bei Lazio hat sich der Aktienkurs völlig ohne irgendeinen nenneswerten Erfolg zwischenzeitlich verfünffachen können, natürlich auch, weil man 15 Jahre lang keine Kapitalerhöhung gemacht hatte. Konkret performt die Lazio Aktie in diversen Zeitfenstern besser, es hat nicht nur seinen Grund durch die höhere Unterbewertung, sondern weil die Anzahl der zugrunde liegenden Aktien jahrelang gleichgeblieben ist und sehr wahrscheinlich gleichbleiben wird. Der fehlende sportl Erfolg ist eben nicht zwingend nur ein Nachteil, es geht um viele andere wichtige Dinge, die auch eine Rolle spielen könnten.
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