LHA Krause
Eine Perle wird entdeckt - enormes Kurspotenzial vorhanden !!
Vorbei ist die Ära Dot.com!
Zumindest sind die Zeiten vorbei, als man mit Hits, Klicks und fragwürdigen Geschäftsideen noch dreistellige Kurs-Umsatz-Verhältnisse erzielen konnte, ohne überhaupt daran denken zu müssen, jemals mehr Umsatz als Ausgaben zu generieren.
Es kam, wie es kommen musste - die Korrektur bei den heissgelaufenen Werten ist voll im Gange.
Doch während die Cash-Burner die volle Attraktion der letzten Monate genossen, wurden andere Werte links liegengelassen, mit denen sich mit Sicherheit ruhiger schlafen und in vielen Fällen auch mehr verdienen lässt. Wir alle wissen, dass das Internet hohe Gewinnchancen bringen kann, aber Konzepte, die ausschliesslich auf Werbeeinnahmen und stark umkämpften Konkurrenzgebieten basieren, haben keine Berechtigung mehr auf die in der Vergangenheit erzielten Marktkapitalisierungen.
Einer dieser in unseren Augen "unbeachteten Perlen" ist die am Hamburger Start-Up- Markt notierte LHA Krause AG. Im Juni 2000 debütierte der "Milchbroker" mit einem Emissionspreis von 10 Euro bei den Stämmen und 15 Euro bei den Vorzügen in diesem neuen Marktsegment.
Das Unternehmen:
LHA Krause ist hauptsächlich im Brokerage mit Milchprodukten tätig und betreibt Marktausgleichshandel zwischen Molkereien, tritt somit als Milchbroker u.a. in den Produkten Rohmilch, Sahne, Magermilch sowie Magermilchkonzentrat auf. Der Bedarf für diese Mittlertätigkeit liegt bei den zeitlichen und örtlichen Überkapazitäten der milcherzeugenden Betriebe. Die Logistik wird von auserwählten Transportunternehmen durchgeführt - der Hauptvorteil darin liegt im Fremd-Haftungsrisiko, welches bei verderblicher Ware eine wichtige Rolle spielt.
Zu den jetzigen Kunden der LHA Krause gehören unter anderem in Deutschland Zott, Tuffi, Campina, Dr. Oetker und Nordmilch. International zählen die grössten Anbieter in den Niederlanden, Frankreich, England sowie Spanien / Frankreich und Belgien zum Kundenportfolio des Milchbrokers.
Bisher konzentrierte sich der Handel nahezu ausschliesslich auf die Kommunkationsmittel Telefon und Fax, vor kurzem jedoch eröffnete die Gesellschaft zusätzlich eine innovative Internethandelsplattform, über der sukzessiv das Geschäft aufgebaut werden soll. Diese steht den Kunden seit August 2000 unter www.milchbroker.de zur Verfügung.
Unseres Erachtens könnte die Ausweitung auf die Internetplattform boomen, allerdings fehlt zum grossen Durchbruch als elektronischer Milchhändler der gewisse Dienstleistungsbereich, der weitere internationale Kunden locken wird. So setzt z.B. die Lebensmittelplattform efoodmanager.com auf Zusatzservices wie Beschaffung von Dokumenten und Siegeln oder die Herstellung von Kontakten zu Behörden. Die Möglichkeit eines solchen Supply-Management bringt nicht nur weltweit neue Kontakte und Absatzmöglichkeiten, sondern auch Kostenersparnisse zwischen 10 und 30 % für die Unternehmen der milchverarbeitenden Betriebe. Noch wird der Grossteil der im vergangenen Jahre 114.600 Mio. Kg. umgesetzten Milchmengen mit langfristigen Lieferverträgen zwischen den Produzenten und Abnehmern gehandelt, doch dies könnte sich bald zugunsten von paneuropäischen Handelsplattformen, wie sie LHA bereits plant, ändern.
Der Milchmarkt für Europa wird in der Zukunft aus zwei Märkten bestehen, einem offenem und einem individuellen, geschlossenen Teilnehmerkreis, wie eben beschrieben. Künftig wird der offene Markt und die geschlossenen Teilmärkte um einen weiteren Handelsplatz erweitert: den Spotmarkt, einer Auktion, die es möglich machen wird, Restbestände der verderblichen Ware zu versteigern. Werden diese Geschäftsgebiete zusätzlich erschlossen, wird aus LHA Krause nach unserer Einschätzung einer derKey Player im Europäischen Milchmarkt.
Durch das IPO und dem laufendem Geschäftsjahr stehen dem Unternehmen liquide Mittel in Höhe von 9,6 Mio. DM zu, welche in weitere Geschäftszwecke investiert werden. Target werden die Ausweitung der Geschäftstätigkeiten im EU-Umfeld sowie vereinzelt auch ausserhalb des europäischen Raumes. Des weiteren wird man einen neuen Geschäftsbereich im Kontrakthandel mit haltbaren Milchprodukten erschliessen.
Die Zahlen
Im den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres konnte eine Ergebnissteigerung nach Ertragssteuern von 98,9 % auf Gesamt 753.000 DM erzielt werden. Bei diesem Überschuss sind bereits die Kosten für den Börsengang enthalten. Der Umsatz lag zum Ablauf des 3. Quartals bei 114,3 Mio. DM, dies entspricht einer Rohertragsmarge von 2,2 %, welches unter anderem auf die niedrigen Personalkosten (geringen Personalbestandes, schlankes Management) sowie die geringe Anlageintensivität aufgrund nicht benötigter hoher Maschinenanschaffungs- und Wartungskosten zurückzuführen ist; der Grossteil des Anlagevermögens stellt EDV Ausstattung dar. Die gegenwärtigen Verwaltungs- und Fixkosten belaufen sich auf 0,36 % des Umsatzes.
Zum Ende des Geschäftsjahres werden 152 Mio. DM Umsatz, und ein Nachsteuergewinn von 1 Mio. DM erwartet, d.h. ein Gewinn pro Aktie von DM 1,25. Das aus unserer Sicht attraktive an dieser Aktie ist, dass die Gesellschaft eine Dividendenausschüttung von 1,00 Euro bei den Vorzügen und 0,25 Euro bei den Stämmen plant. Dies würde auf aktuellem Kurs eine Dividendenrendite von sagenhaften 10 % bei den Vorzügen bedeuten, wohl bemerkt, dass die Dividende zusätzlich die KöSt-Gutschrift beinhaltet.
Fazit
Wir sehen in LHA Krause eine Investment mit äußerst viel Fantasie, allerdings mit einem mehr als günstigen Preis. Alleine aus Sicht der Dividendenausschüttung ist dieser Wert in der jetzigen Börsenlage ein klarer Kauf. Nimmt man die noch die zusätzliche Wachstumsaussichten durch die Internethandelsplattform dazu, so müssen wir uns schon fragen, warum dieser Wert nicht früher entdeckt wurde - nun, Old Economy war wahrscheinlich einfach nicht überzeugend genug in der letzten Zeit - jetzt aber mehr denn je - und wenn dann auch noch ein Touch Internet zu einem mehr als überzeugenden Realgeschäft hinzukommt...
Unseres Erachtens ist der Titel mit einem Kurs von 23 Euro in den Vorzügen bzw. 18 Euro bei den Stämmen als angemessen bewertet, was noch einiges an Fantasie bedeutet. Zu beachten für den Anleger bleibt die Tatsache, dass der Start-Up Markt nicht sehr liquide ist, und die Orders stets limitiert werden sollten.
Wir empfehlen die Vorzüge (649013) aufgrund der Dividendenrendite zum klaren Kauf, Limit bis 13,50 Euro.
Börsenplätze: Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, Berlin.
WKN 649 013 (VZ) 649 010 (St)
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