Ich bin zwar nicht investiert, aber die negativen Nachrichten klingen doch schon sehr bedenklich.
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04.10.2000 Gigabell meiden Suntrade
Gigabell (WKN 625170) brach nach Bekanntgabe des Insolvenzantrages ein und gab letzten Freitag bekannt, dass man den finnischen Multiservice-Provider Saunalahti Oyj als neuen Partner/Investor gewinnen konnte, berichten die Analysten von Suntrade.
Der Vertrag sehe die Übernahme der Aktien des bisherigen Hauptaktionärs und Vorstandsvorsitzenden Daniel David durch Saunalahti vor. Gigabell habe heute wieder um mehr als 100 Prozent zulegen können, nachdem am Freitag schon Kursgewinne von über 65 Prozent auf Schlusskursbasis realisiert worden seien. Da stelle man sich die Frage, was mit der Aktie los ist? Ob es vorwiegend Zocker seien, die schnelles Geld verdienen wollen oder ob mehr dahinter stecke?
Auffällig sei, dass die Finnen ausschließlich die Aktien des bisherigen Hauptaktionärs und Vorstandsvorsitzenden übernehmen wollen würden. Daraufhin sei die Gigabell Aktie unverhältnismäßig stark angestiegen.
Die Platow Börse habe am Sonntag veröffentlicht, dass sich die Finnen aus dem geschlossenen Vertrag ohne Schaden zurückziehen könnten. Platow habe weiter berichtet, dass der Vertrag Ähnlichkeiten mit dem Costingham Vertrag aufweise. Die Finnen hätten sich einen schadensfreien Rückzug zusichern lassen. Damit sei der Kontrakt nicht das Papier wert, auf dem er gedruckt sei, schreibe der Börsenbrief. Daraufhin sei die Aktie um mehr als 120 Prozent–in der Spitze sogar bis zu 180 Prozent gestiegen.
Gigabell drohe die Abkoppelung vom Netz der Deutschen Telekom, da Rechnungen in Höhe von ca. 5 Mio. DM noch offen stehen würden. Verstärkt werde der Run auf die Gigabell Aktie durch ausführliche Berichterstattungen in diversen Medien. Es sei nichts in trockenen Tüchern. Die eingetretenen Kurssteigerungen würden einzig und allein auf den Spekulationen beruhen, dass Gigabell schon über den Berg und gerettet sei. Wenn man sich die Vergangenheit anschaue, sei man von sogenannten „sicheren“ Ankündigungen schon mehrmals enttäuscht worden. Händler hätten diesen Punkt bemängelt und würden Anlass zur Vorsicht geben. "Momentan ist alles offen. Pleite oder Rettung-beides ist möglich", habe ein Händler gesagt.
Es werde empfohlen, die Aktie zu meiden und die nächsten Ankündigungen abzuwarten. Selbst äußerst spekulativen „Zockern“ werde geraten, „Gewinne“ zu realisieren bevor man einen Totalverlust hinnehmen müsse.
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