Hoffnung auf positive US-Konjunkturdaten
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hat die bereits lange erwartete Konsolidierung an den Märkten bereits begonnen? Es sah zuletzt fast danach aus: Die Anleger haben weltweit Gewinne eingestrichen. Am kräftigsten zum Wochenschluss in China, wo der Shanghaui-Composite-Index mehr als 5 Prozent verlor. Das war der größte Verlust seit mehr als 14 Monaten. Grund für den Einbruch: Die Anleger befürchten aufgrund der steigenden Inflationsraten eine Zinsanhebung.
In Deutschland sehen die Charttechniker aber weite berechtigte Hoffnungen für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. "Der DAX hat in den letzten Tagen eine längst überfällige Konsolidierung eingeleitet. Dennoch ist der laufende Aufwärtsimpuls noch nicht gefährdet. Wichtig ist jedoch, dass die Konsolidierung schnell beendet wird, um die Nachhaltigkeit des Aufwärtstrends zu untermauern", heißt es bei Helaba.
Allerdings hat die Euphorie gelitten angesichts der wieder gestiegenen Sorgen um die Zahlungsfähigkeit von Euroländern wie Irland oder Portugal und Unsicherheiten wegen drohender Inflationsrisiken in den USA, die bereits die zurückliegenden Handelstage bestimmten. Die Experten der Landesbank Berlin befürchten mittlerweile, dass die Jahresendrally bereits größtenteils vorweggenommen worden sein könnte und es nun erst einmal zu stärkeren Kursschwankungen kommt. "Weder ein Test der psychologischen 7.000er-Marke im DAX noch ein Rückfall bis 6.400 Zähler sollten dabei überraschen."
DAX: Rückfall oder Test der 7.000er-Marke
Impulse könnten in der neuen Woche von dem Münchner Konzern Infineon kommen, der am Dienstag Zahlen vorlegen wird. Der Umsatz des Chipherstellers im vierten Geschäftsquartal sollte im Jahresvergleich um rund acht Prozent gestiegen sein, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sogar um mehr als 160 Prozent. Im Fokus dürfte aber auch stehen, was der Konzern mit den 1,4 Milliarden US-Dollar vorhat, die er aus dem Verkauf des Wireless-Solutions-Geschäfts an Intel erzielt hat.
Zudem legt Rheinmetall aus dem MDAX am Montag seinen Bericht zum dritten Quartal vor. Die Analysten erwarten, dass der Autozulieferer und Rüstungskonzern seine Jahresprognose erneut anhebt. Kabel Deutschland berichtet am Dienstag und der Zahlungsverkehrsabwickler und TecDAX-Konzern Wirecard am Donnerstag über das abgelaufene Quartal.
Mit Blick auf die Konjunkturseite stehen nach einer ruhigen Woche nun wieder einige neue Daten an. Neben den Konjunkturerwartungen des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag, von denen Volkswirte nach sechs Rückgängen in Folge ein Aufhellung erwarten, sind es vor allem US-Daten, die die Märkte bewegen dürften.
Zahlen vom US-Einzelhandel und zur Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten werden am Montag und Dienstag veröffentlicht. Zudem stehen Daten vom Immobilienmarkt und zu den Verbraucherpreisen an. Die meisten Bankvolkswirte gehen davon aus, dass nach zahlreichen positiven Überraschungen in der jüngsten Zeit auch die neuen Konjunkturzahlen eher robust ausfallen werden.
Und nun wünschen wir Ihnen noch viel Spaß beim Lesen des GBC-Insiderindikators.
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financial.de-Redaktion ----------- Es ist schwierig, Menschen hinters Licht zu führen, sobald es ihnen aufgegangen ist. |