wie der Auszug aus dem Text im vorhergehenden Posting zeigt.
"Ohne Vorwarnung hat Deutschland ungedeckte Leerverkäufe von Staatsanleihen der Euro-Länder, bestimmten Kreditausfallversicherungen für diese Papiere sowie Aktien von zehn deutschen Banken verboten. Es ist der bislang überraschendste deutsche Vorstoß zur Finanzmarktregulierung. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sprach den Schritt nicht einmal mit Frankreich als wichtigstem Partnerland in Europa ab. Entsprechend verschnupft waren die ersten Reaktionen. Man hätte vorab wenigstens um Rat fragen können, sagte die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde. Der CDS-Markt trocknete binnen weniger Stunden praktisch aus.
Völlig neu ist das Handelsverbot nicht. Bereits auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 hatten Aufsichtsbehörden weltweit ungedeckte Leerverkäufe zeitweise verboten. In den USA gilt das Verbot für Leerverkäufe von Aktien bis heute. In Deutschland hatte die Finanzaufsicht BaFin das Verbot dagegen mehrfach verlängert, es Anfang Februar aber auslaufen lassen. Die Märkte hätten sich ausreichend stabilisiert, hieß es damals."
Das Problem der Amis ist allerdings, dass sie dieses Verbot nicht kontrollieren können - wie übrigens alle Kursmanipulationen - weil sie immer noch nicht den Handel in Dark Pools verboten haben. Ansonsten wäre es für die SEC ziemlich leicht mit Hilfe eines Programms Manipulationsstrategien zu entdecken. So ist man auf den Zufall angewiesen und die Hoffnung, dass die Akteure ehrlich sind. Ich glaube zwar, dass Banken nicht betrügen, weil das ihre Lizenz kostet - aber bei einem Hedge-Fund mit 20 Mann Personal, der Zig Milliarden bewegt, wird durchaus vorkommen, dass man sich nicht an Gesetze hält, wenn man weiss, dass die SEC im Rahmen von Dark Pools nicht in der Lage ist, jemanden zu erwischen und selbst bei Banken schließe ich das nicht völlig aus, auch wenn es sehr viel weniger wahrscheinlich ist als vor der Krise. Machen könnte die SEC aber durchaus etwas, indem sie bei den Hedge-Funds zumindest stichprobenartige Kontrollen macht, ob nur legale Strategien verwendet wurden. Da auch das bisher nicht stattfand und die Wahrscheinlichkeit, dass beim Betrügen nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 : 100.000 für 30 Jahre in den Knast kommt und Madoff beim Türschildermachen helfen darf, geht das Betrügen der Anleger weiter.
Dem Bafin müsste es eigentlich leicht möglich sein, Manipulationsstrategien zu entdecken, wenn man denn will. Und nach meinen bisherigen Erfahrungen bei einzelnen kleineren Werten bin da in Sachen "Wille des Bafins, Kursmanipulationen aufzudecken" sehr skeptisch. Die Voraussetzungen sind an sich gut, da in Deutschland jede Wertpapiertransaktion dem Bafin gemeldet wird, die das nicht an die Finanzämter weiterleiten darf. Aber ob die beim Bafin überhaupt ein Programm haben, um illegale Transaktionen zu verfolgen, weiss ich nicht. Nach meinen Erfahrungen entdecken sie nicht einmal Wash-Trading oder wollen es absichtlich nicht, obwohl es auch eine Laie schon mit einem Auge erkennt. |