IZ, ich sehe deine überschlagsmäßige Rechnung fast noch als zu positiv an, zumindest was die Kosten angeht. Ich sehe für die Mobilfunkunternehmen vier große Probleme :
- Kannibalismuseffekt : Jeder UMTS-Kunde war früher einmal ein GMS-Kunde und bringt folglich auch nur einmal die Umsätze (und nicht als UMTS- und GMS-Kunde)
- Wie teilen sich die Erlöse auf ? Bisher sprechen alle von den riesigen Möglichkeiten, die UMTS technisch bietet, Inhalte zu transportieren. Ist es aber nicht so, daß die Value Added Service Provider (also diejenigen, die auf der Infrastruktur aufsetzen, um Dienste anzubieten, bspw. elektronische Städteführer, Reservierungssysteme, etc.) auch ein gutes Sümmchen verdienen wollen ? Denn diese können sich aussuchen, mit welchem Mobilfunk-Unternehmen zusammengearbeitet wird.
- die Inv. betragen insgesamt sicher um die 120-130 Mrd DM,da die Netze umgerüstet werden müssen und die Lizenzen bezahlt werden
- starke zeitliche Verschiebung : Lizenzen müssen innnerhalb von 10 Tagen bezahlt werden, erste große Umsätze werden aber erst in 2-3 Jahren kommen. Daraus resultiert ein ungünstiger Zinseffekt, denn 3 Jahre 120 Mrd DM vorfinanzieren, das bedeutet nochmal 20 Mrd DM an Zinsen, damit sind wir grob schon bei 140 Mrd DM
Für mich ist die Sache ein reiner Prestigekampf hirnloser Vorstände, die genau wissen, daß die Probleme erst auftreten, wenn sie aus dem Amt geschieden sind.
Ich hoffe nur, es gibt nicht zu viele Kunden, die bereit sind, idiotisch hohe Preise für Schnickschnack zu zahlen. Denn unentbehrlich ist diese Technologie nicht gerade.
Ciao, newbie
|