News - 28.03.09 13:32 US-Börsen vor aufregender Handelswoche
Börsenhändlern an der Wall Street dürfte eine turbulente Woche bevorstehen. Zum einen könnten aufkeimende Hoffnungen, dass die Wirtschaftskrise langsam an Schlagkraft verliert, das Geschehen auf dem Parkett positiv beeinflussen.
HB NEW YORK. Sollte es zum Wochenauftakt zumindest keine völlig katastrophalen Nachrichten geben, könnte der S&P 500 im März sogar die größten Monatsgewinne seit rund zwei Jahrzehnten einstreichen. Andererseits könnten die Kurse nach der jüngsten Rally auch eine Verschnaufpause einlegen, während Anleger die Grundlagen für ihren Optimismus überprüfen: An Gewinnprognosen im Countdown zur Bilanzsaison und an den in der kommenden Woche reichlich erwarteten Konjunkturdaten.
Der Markt suche nach weiteren Hinweisen darauf, dass die Lage sich langsam verbessert, sagte Bucky Hellwig von Morgan Asset Management. Soweit diese Hoffnung von Daten unterfüttert werde, könnte es dem Aktienmarkt helfen. Doch das Ausmaß der jüngsten Rally lässt auch die Erwartung zu, dass es zu einer Konsolidierung und zu einigen Gewinnmitnahmen kommen könne.
Von Gewinnmitnahmen war schon der Handel am Freitag geprägt, als die US-Börsen nach einer erfreulichen Woche mit deutlichen Verlusten schlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Minus von 1,9 Prozent bei 7776 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 verlor zwei Prozent auf 815 Punkte, und der Index der Technologiebörse Nasdaq sank 2,6 Prozent auf 1545 Stellen. Auf Wochensicht ergab sich beim Dow-Jones ein Gewinn von 6,8, beim S&P von 6,2 und bei der Nasdaq von sechs Prozent. Seit ihrem Zwölf-Jahrestief haben die Aktienmärkte unlängst kräftig Auftrieb bekommen: Der S&P legte mehr als 20 Prozent zu.
"Konsolidierung wäre keine schlechte Sache", sagte Sasha Kostadinov von Shaker Investments. "Ich suche weiter nach Anzeichen dafür, dass sich die Situation nicht noch verschlechtert." Realistisch bis resigniert gibt sich in dieser Frage Chip Hanlon von Delta Global Advisors. "Wir sind jetzt in einer Lage, wo die Daten kaum noch schlechter sein können als erwartet", sagt er. Und bei den Unternehmen gebe es sogar ein paar positive Überraschungen. "Nicht unbedingt gute Zahlen, aber nicht so schlecht wie erwartet."
Zwar läutet der Aluminiumproduzent Alcoa erst am 7. April die Bilanzsaison ein. Doch schon im Vorfeld der Unternehmenszahlen vom ersten Vierteljahr dürften die Anleger jegliche Äußerungen der Konzerne über ihre Geschäftserwartungen mit größter Spannung verfolgen. Auf die Wall Street rollt in der kommenden Woche zudem eine ganze Flut von Wirtschaftsdaten zu: Zu den Höhepunkten dürften der Arbeitsmarktbericht und der Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen für März gehören, die beide am Freitag erwartet werden. Auch der Einkaufsmanagerindex Industrie sowie Zahlen zum Immobilienmarkt und dem Verbrauchervertrauen stehen in der kommenden Woche an. Zudem dürften Äußerungen von Londoner Gipfel der wichtigsten 20 Industrie- und Schwellenländer Wellen an der Börse schlagen.
Quelle: Handelsblatt.com |