Ich hoffe auf die freundliche Genehmigung von Breitmaulfrosch_2000, dass ich Euch seine auf WO veröffentlichte Analyse (selbsterstellt) zur Verfügung stelle. An dieser Stelle mal ein bischen Werbung für seine Homepage, auf der sich bis dato fünf weitere sehr gute Analysen befinden. Viel Spaß beim lesen!!!
Grüße
Demian
breitmaulfrosch`s Analysen - Teil 6
WKN 692120 - Met@box AG
Achtung: Bei diesem Posting handelt es sich nur um Auszüge aus der vollständigen Analyse, die unter http://www.geocities.com/der_breitmaulfrosch/index.html (dort auf Analysen clicken) abrufbar ist. Es handelt sich dabei um die non-profit-NeMFAX-Homepage. Das Ganze hier ist also durchaus keine Werbeaktion, ich kann es aus technischen Gründen nur nicht hier hineinkopieren - Text ist zu lang - bei etwaigen Fragen oder Unklarheiten ggf. erst mal dort schauen. Danke.
Gliederung: - Unternehmensportrait - Unternehmenslage und Marktanalyse - Fundamentalanalyse - breitmaulfrosch`s Einschätzung der Fundamentaldaten - Chartanalyse - Kursziel und Fazit - Anhang A: Schriftwechsel mit der Met@box AG - Anhang B: Analystenstatements
Unternehmensportrait Die Met@box AG wurde am 15. Mai 1996 unter dem Namen PIOS Computer AG von ehemaligen Entwicklungsingenieuren und Managern der Amiga Technologies gegründet. Das erste Grundkapital der Aktiengesellschaft, eingebracht von 7 Gründern, betrug 1,05 Millionen DM. In den ersten Jahren hat das Unternehmen sich auf die Entwicklung eines neuen Multimedia-Homesystems konzentriert. Daneben wurden sehr erfolgreich Mac-OS-kompatible Rechnersysteme - unter den Bezeichnungen Keenya und Magna - hergestellt und vertrieben 1997 hat das Unternehmen als Internetpionier erstmals Aktien aus einer Kapitalerhöhung über das WorldWideWeb zur Zeichnung angeboten. Seit Juli 1999 ist die Met@box AG am Neuen Markt notiert. Das gesamte Kapital der Gesellschaft in Höhe von ca. 55 Millionen DM verteilt sich auf 2,8 Millionen Inhaberstammaktien. Die ursprünglich vorhandenen Vorzugsaktien wurden bereits im Herbst 1998 in Stammaktien umgewandelt. Nach einigen Akquisitionen und Gründungen von 100-prozentigen Tochterfirmen in den Jahren 1998 und 1999 besteht das Produktprogramm der Met@box AG nunmehr aus Prozessor-Upgrade-Karten für Macintosh-Systeme, der Internet-Settop-Box-Familie met@box, dem europaweiten Datenrundfunkdienst BOT, (Netzwerk-) Kassensystemen der Marke ICS, Amstrad Satellitentechnik für Fernsehempfang, ANTARES-Multiswitches für Satellitenanlagen und Sicherheits- und Videosystemen auf der Basis von 2,4 GHz-Funktechnik. Aber auch Programminhalte für Internet-TV sind zu einem wichtigen zusätzlichen Standbein geworden. Die Tochtergesellschaft USM sowie die met@TV AG sorgen für die Lizensierung von Film- und Musikrechten bzw. die Produktion eigener Inhalte. Met@box International AG koordiniert die weltweiten Verkaufsaktivitäten der Muttergesellschaft. (Quelle: Met@box AG)
[Anm.: Auf der Homepage ist zusätzlich ein ergänztes, unabhängiges Portrait der nachzulesen]
Unternehmenslage und Marktanalyse Die Met@box AG sieht den Markt des interaktiven TV, den sie a) durch den Vertrieb der Set-Top-Boxen anspricht, und auf den b) sich die zukünftigen Aktivitäten des Unternehmens konzentrieren werden, als noch am Anfang seiner Entwicklung.
[Anm.: Es folgt ein Artikel aus der Tageszeitung DIE WELT vom Sommer 1999]
Dieser Artikel ist sicherlich nicht der aktuellste, zeigt aber die Probleme, die sich stellen, wenn man sich das Ziel setzt, zwei heterogene Märkte wie das Fernsehen und das Internet mittels eines Produkts zu verknüpfen. Daß die Technologieunternehmen hier jedoch durchaus Chancen sehen, zeigt sich an den Kooperationen, die sich in den letzten Monaten gebildet haben, um Internet über das Fernsehen anzubieten: bereits im Juni 1999 taten sich National Semiconductor und Acer zusammen [...] Auch bei AOL (in Kooperation mit RealNetworks) und Microsoft gibt es lt. Pressemeldungen die Absicht, an diesem Markt zu partizipieren. Und im Januar 2000 wurde schließlich gemeldet: "Neben AOL (Börse Frankfurt: AOL) und Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) plant noch ein weiteres IT-Schwergewicht den Einstieg ins interaktive Fernsehen: Motorola will Hardware vom im September vergangenen Jahres übernommenen Unternehmen General Instrument nutzen, um Internet über den Fernseher anzubieten. Zunächst plane man keinen eigenen Fernsehsender, sondern wolle lediglich Video-on-Demand sowie Internet via Set-top-Boxen an die Nutzer liefern. Mitte September 1999 hatte die Abteilung Telecommunications and Semiconductor Equipment Group von Motorola General Instruments für rund elf Milliarden Dollar in Aktien gekauft." Motorola selbst wird von der Met@box AG als Chip-Lieferant für deren Boxen angegeben. Die Firma Siemens beschränkt sich bislang auf ein Set-Top-Box-basiertes Business-TV; Bestrebungen, auch im Private-Consumer-Bereich hinsichtlich Internet-TV tätig zu werden, sind derzeit nicht erkennbar. Mit Motorola, National Semiconductor, Acer und nicht zuletzt AOL und Microsoft stehen der Met@box AG also durchaus kapitalkräftige und kapazitätsreiche Konkurrenten gegenüber, deren Produkte allerdings - im Gegensatz zu denen der Met@box AG - bereits in größerem Umfang auf dem Markt angeboten werden. Die Met@box AG könnte sich also nicht einmal den unter Umständen kleineren Unternehmen zugute kommenden First-Mover-Effekt zunutze machen, indem sozusagen ein Standard installiert wird (in dem Sinne, als das Produkt Set-Top-Box automatisch mit dem Namen Met@box verknüpft wird), bevor die anderen Unternehmen den Markt mit ihren Kapazitäten sättigen können.
[Anm.: An dieser Stelle folgt der Presseexzerpt der Marktanalyse von Strategy Analytic Research vom 12. Juni 2000]
Nach dieser Studie hätte der Markt für Interaktives Digitales Fernsehen insgesamt im Jahre 2002 seinen größten Boom abgeschlossen, dementsprechend muss eine hypothetische Wachstumskurve eines Unternehmens, das in diesem Markt Fuß fassen will, gegen 2005 hin abflachen. Übrigens besagt diese Studie nicht, wie Stefan Domeyer auf der Hauptversammlung der Met@box AG in seiner Rede meinte, daß im Jahr 2001 31,6 Mio. Set-Top-Boxen verkauft werden, sondern vielmehr, daß insgesamt 31,6 Mio. Haushalte im Jahr 2001 interaktives TV besitzen und im Jahr 2001 14,7 Mio. Anschlüsse zu den bestehenden hinzukommen werden.
Fundamentalanalyse Geschäftsergebnisse der Jahre 1996 bis 1999 Jahr ................................................... : ...1999...1998...1997...1996 Umsatz .............................................. : ..42,89 .10,08 .. 8,20 .. 8,91 (in Mio. DEM) Erg. gew. Geschäftstätigkeit ............. : .-10,55 .. 0,09 . -0,53 . -0,16 (in Mio. DEM) Jahresüberschuß .............................. : ...-5,67 .. 0,06 . -0,61 . -0,27 (in Mio. DEM) Ergebnis je Aktie in DM brutto ...........: ...-4,22 .. 0,06 . -1,44 . -0,58 Ergebnis je Aktie in DM netto ............: ...-2,27 .. 0,04 . -1,66 . -0,98
Auftragslage Den Löwenanteil der aktuellen und mittelfristig folgenden Umsätze wird die Met@box AG aus drei Großaufträgen erwirtschaften, von denen einer abgeschlossen ist und zwei weitere als Letter of Intend bzw. als Rahmenvertrag unterzeichnet und daher noch in der Schwebe sind. Der Kunde des schon abgeschlossenen Vertrags wird lt. Met@box AG auf dessen Wunsch geheimgehalten.
Abgeschl. Vertrag .... unbek. Konsortium ..... Volumen: ca. € 250.000.000 (500.000 STBs) Letter of Intend ........ Internordic (Kons.) ...... Volumen: ca. € 720.000.000 (1,8 Mio. STBs) Rahmenvertrag ....... Worldsat S.A.R.L. ....... Volumen: ca. € 200.000.000 (500.000 STB`s)
Um die beiden letztgenannten Großkunden gab es in den Wochen nach Bekanntgabe der Aufträge einigen Wirbel, zu dessen Beruhigung die Met@box AG auch nicht gerade beigetragen hat. Die Fakten: Unter der Domain www.inter-nordic.com wird das Produkt Met@box vorgestellt (Das Design wurde dem der Meta@box-Website angepaßt). Als Ansprechpartner ist Thao Ngo aufgeführt. Die Domain ist angemeldet auf die "CommUniq ApS; Jernbanevej 65; Odense NV, 5210; DK", die Adresse ist mit der des Konsortiums Inter-Nordic identisch. Ansprechpartner ist auch hier:Thao Ngo. Die Domain www.communiq.dk wiederum ist angemeldet auf "Thao Ngo,(CommUniq), Dronningensgade 23; 5000 Odense C; Tel: +4566199302" (Quelle: dknic) - Übrigens führt eine der Verzweigungen auf der Internordic-Site zu diesem link: http://www.communiq.dk/inter-nordic/index.html. Von der Communiq-Homepage führt hierhin allerdings kein link. "Worldsat wurde 1983 vom heutigen Geschäftsführer Simon Haddad gegründet und ist eine der führenden französischen Hersteller von digitalen Set-Top-Boxen. Zu seinen Kunden zählen Canal+, France Telecom, Reseaux Cables, Telediffusion de France, Carrefour, Fnac und Ocean. Worldsat wurde erst jüngst mit dem Preis der Zeitung LA TRIBUNE für die meist dynamische Firma in der Region Provence Alpes - Cote D`Azur ausgezeichnet." (Quelle: Ad-hoc der Met@box AG vom 5.Juli 2000). Seit dem 7.Juli 2000 gibt es die Domain www.worldsat.fr . Diese ist seitdem unverändert und mit dem Vermerk "SITE EN CONSTRUCTION" gekennzeichnet. Ich werde das hier weiter nicht kommentieren, ebensowenig wie es die Met@box AG tut. Nach eigenen Angaben befindet sich die Met@box AG noch im Gespräch mit mindestens zwei weiteren potentiellen Auftraggebern, von denen Aufträge im Umfange des ersten Großauftrags denkbar seien.
aktuelle Geschäftssituation Für das Jahr 1999 meldete die Met@box AG bei einem Umsatz von über € 7 Mio. einen Verlust von etwa € 3 Mio. (€ 1,16 pro Aktie). Nachdem im ersten Quartal 2000 bei einem Umsatz von € 9 Mio. noch ein Gewinn von € 0,52 je Aktie erwirtschaftet wurde, rutschte das Unternehmen mit Abschluß des zweiten Quartals wieder in die roten Zahlen: für das erste Halbjahr wurde ein Umsatz von € 13,6 Mio., sowie ein Verlust pro Aktie von € 0,21 je Aktie. Die Verluste erklärte das Management mit Kosten, die durch die Vorfinanzierung des ersten Großauftrags entstanden seien. Damit konnte das Unternehmen zwar im Vergleich zum ersten Halbjahr 1999 seine Umsätze um über 300% steigern und die Verluste verringern, im zweiten Quartal 2000 war allerdings - anders als im zweiten Quartal 1999 - ein Umsatzeinbruch von fast 50% im Vergleich zum ersten Quartal 2000 zu beklagen. Hierzu gab das Unternehmen keine Erklärung ab. Für das Geschäftsjahr 2000 plant die Met@box AG weiterhin einen Umsatz von € 102,26 Mio., sowie einen Gewinn von mindestens € 2,86 je Aktie. Grundlage der weiterhin optimistischen Aussichten sei vor allem die Ende des dritten Quartals beginnende Auslieferung an den ersten Großkunden. Zur Erfüllung dieser Zahlen muß die Met@box AG allerdings im zweiten Halbjahr 2000 einen Umsatz von knapp € 90 Mio. erzielen und dabei einen Gewinn von € 3,08 je Aktie (insgesamt also € 7,7 Mio.) erwirtschaften. Damit müßte (bei einer zugrundegelegten Netto-Marge von 8%) deutlich mehr als ein Drittel des entsprechenden Großauftrags (mindestens 190.000 Set-Top-Boxen) noch in diesem Jahr ausgeliefert werden. [...] Für das kommende Geschäftsjahr wird ein Umsatz von € 300 Mio. prognostiziert, der Gewinn je Aktie soll auf € 7,00 je Aktie steigen. Geht man davon aus, daß die auf zwei Jahre avisierten Großaufträge von Inter-Nordic und Worldsat innerhalb des Jahres 2001 zu 40% und innerhalb des Jahres 2002 vollständig abgeschlossen werden und der erste Großauftrag vollständig abgeschlossen wird, bedeutete dies bei einem zugrundegelegten Stückpreis je Produkt von € 300 für die Met@box AG einen Umsatz aus dem Vertrieb der Boxen von € 351 Mio. in 2001 und von € 414 Mio. in 2002 aus den bisherigen Geschäftsverbindungen, wenn sie unverändert in Kaufverträge übergehen. [...] Insgesamt sind bei idealem Geschäftsverlauf für die Jahre 2001 und 2002 (unter Einrechnung auch der nicht durch das Produkt Met@box generierten Erlöse) Umsätze in Höhe von ca. € 560 Mio., bzw. € 820 Mio. und Gewinne im Rahmen von € 13,00 bzw. € 17,00 pro Aktie denkbar. Diese Zahlen stellen die bei vollständiger Umsetzung von Absichtserklärung und Rahmenvertrag idealerweise zu erwartenden Ergebnisse dar, ohne daß weitere Aufträge hinzukommen müßten. Aufgrund der hohen Kapazitätsauslastung und der großen Kapitalkraft der Konkurrenz ist jedoch eine langfristige Prognose der aus Großaufträgen zu generierenden Einnahmen schwierig. Bei vollständigem Abschluß der drei oben erwähnten schwebenden Verträge erwartet die Met@box AG für sich einen Weltmarktanteil von 15-20% für sich. Demgegenüber kommt eine Studie von Strategy Analytics Research für das Jahr 2002 auf eine Zahl von 54,7 Mio. per Set-Top-Box ans Internet angebundene Haushalte, woraus sich aus für die Met@box AG bei optimistischerweise angesetzten gut 3,5 Mio. Stück bis 2002 ein Weltmarktanteil von 6,4% ergibt. Geht man davon aus, daß sich Met@box dauerhaft einen Weltmarkt-Anteil von 8% sichern kann (schließlich schläft die Konkurrenz nicht), und geht man konform zur Studie von Strategic Analytics davon aus, daß der Markt beim Zeitpunkt der Geschäftsausführung auf Sicht von weiteren drei Jahren (bis 2005) erst zu weniger als einem Drittel abgedeckt sein wird, ergeben sich natürlich hier noch enorme Potentiale. Die Steigerungsraten, die im Idealfall für 2001 und 2002 eintreten könnten, werden sich mittel- und langfristig jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht halten lassen - für die Jahre nach 2002 ist ein Umsatzwachstum von ca.40% p.a. idealerweise vorstellbar, unter der Voraussetzung, daß sich die Met@box-Technik dauerhaft am Markt durchsetzt. Allerdings sind auch die Risiken hier nicht zu unterschätzen: - Hinter allen drei Aufträgen stehen Fragezeichen, die die Met@box AG auch auf mehrfache Nachfrage nicht auszuräumen bereit ist. - Zwar mag es zu einer friedlichen Koexistenz zwischen TV im Internet und Internet im TV kommen, ob jedoch AOL, Motorola und Acer eine friedliche Koexistenz mit Met@box anstreben, ist zweifelhaft. Aufgrund der wesentlich höheren Kapitalkraft ist es diesen Unternehmen wesentlich leichter möglich, auf eine stark steigende Nachfrage schnell zu reagieren als einem verhältnismäßig kleinen Unternehmen wie der Met@box AG.
breitmaulfrosch`s Einschätzung der Fundamentaldaten Es steckt viel Phantasie in diesem Unternehmen. Für einen fundamental interessierten Anleger, insbesondere aufgrund der immer noch nicht sicheren Auftragslage, sicher zuviel der Phantasie. Die Met@box AG selbst ist, soweit ich das beurteilen kann, auch nicht gerade vehement an der Klärung der diffusen Lage interessiert. Zur Illustration kopiere ich als Anhang einen von meiner Seite her recht umfangreichen, von der Met@box AG jedoch umso knapper gestalteten Schriftwechsel auszugsweise hier hinein. Der Verdacht, daß hier unter vielem anderen auch eine gehörige Portion heiße Luft gehandelt wird, läßt sich bei der gegenwärtigen Nachrichtenlage weder erhärten noch widerlegen. Vor Gericht heißt es bekanntlich "in dubio pro reo", bei Aktieninvestments halte ich es allerdings eher mit dem Motto "im Zweifel gegen das Invest". Um dennoch eine realistische Orientierung gewinnen zu können, bewerte ich den mit dem weiterhin (seit mehreren Monaten!) geheimzuhaltenden Partner geschlossenen Vertrag mit einem Risikoabschlag von 30%, die noch nicht fixierten Aufträge an die Met@box AG mit einem Risikoabschlag von 60%, ferner - in Anlehnung an die bisherigen Verkaufserfolge des Produkts Met@box in Deutschland (die von Met@box-CEO Stefan Domeyer in einem TV-Interview einmal mit dem wohl mangelnden Interesse seitens des Verkaufspersonals im Einzelhandel zurückzuführen seien --- ich lasse das so unkommentiert stehen!) rechne ich bei den zu erwartenden Erlösen aus dem eCommerce-Geschäft mit einem Risikoabschlag von 80% (damit gehe ich von 200.000 aktiven Boxen in 2001 und 400.000 Boxen in 2002 aus, wobei derzeit - 2000 - insgesamt etwa 10.000 Met@boxen aktiv sein dürften!!). Da im Unterhaltungselektronik-Sektor langfristig mit weiter fallenden Preisen für Endverbraucher zu rechnen ist und unabhängig vom Geschäftsmodell der Met@box AG auch der Zwischenhandel über Betreibergesellschaften davon betroffen sein wird, lege ich einen Durchschnittspreis von € 250 je verkauftes Produkt 2001/2002 sowie eine Netto-Marge von 6% zugrunde. Daraus ergeben sich die folgenden Schätzungen bezüglich Umsatz und Gewinn für die Jahre 2000 bis 2002 (der bevorstehende Split, sowie die Verwässerung aus der 16%igen Kapitalerhöhung werden hierbei nicht berücksichtigt):
Umsatz 2000e / 2001e / 2002e..............: € 88,1 Mio. / € 198,3 Mio. / € 278,0 Mio. Gewinn je Aktie 2000e / 2000e / 2002e ..: € 0,40 / € 1,83 / € 3,76
Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von € 480,20 Mio. (bei einem Kurs von € 171,50) ergeben sich daraus die folgenden Kennzahlen:
KUV 2000e / 2001e / 2002e : 5,5 / 2,4 / 1,7 KGV 2000e / 2001e / 2002e : 429 / 94 / 46
Damit wäre die Met@box-Aktie zum gegenwärtigen Kurs angemessen bewertet, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Annahmen, die zur Umsatz- und Gewinnschätzung geführt haben, recht optimistisch gesetzt wurden.
Chartanalyse [Anm.: Aus technischen Gründen nur auf der Homepage]
Abschätzung eines Kursziels Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist bereits viel Phantasie im Aktienkurs der Met@box AG eingepreist. Mit einem nach meinen Berechnungen sich ergebenden 2001er KGV von 94 liegt die Bewertung im Rahmen des angenommenen Wachstums, für 2002 gilt in bezug auf 2003 etwa dasselbe. Damit erachte ich den Kurs der Met@box AG bei einem Stand von über € 160,00 für mittelfristig vollständig ausgereizt. Erst wenn das Unternehmen durch Zahlen und durch endgültige Vertragsabschlüsse die positive Haltung der Investoren gegenüber dem Titel bestätigen kann, sind auch höhere Kurse denkbar. Mein persönliches Kursziel auf 12-Monatsbasis, dem ein 2002er KGV von 50 nach den von mir aufgrund der gegenwärtigen Nachrichtenlage als einigermaßen realistisch eingeschätzten Zahlen zugrundeliegt, lautet daher € 188,00. Ich persönlich sehe aufgrund der großen Unsicherheit vom Kauf des Titels ab. Es ist zu berücksichtigen, daß Veränderungen an einem der drei Großaufträge beträchtliche Auswirkungen auf diese Zahlen, sowohl nach oben als auch nach unten haben, da gerade aus diesen schwebenden Verträgen das Potential des Unternehmens kommt - diese sind also im wahrsten Sinne des Wortes existenziell für die Met@box AG. Die bestehende Substanz ohne die Verträge ließe nur einen Bruchteil der gegenwärtigen Bewertung zu, die vollständige Ausführung der Aufträge ohne jegliche Komplikationen bei Entwicklung, Produktion, Auslieferung und Weitervertrieb eröffnete natürlich noch wesentlich größere Potentiale. Konkret heißt dies folgendes: Kann nur einer der drei Großaufträge - aus welchen Gründen auch immer - nicht ausgeführt werden und folgt nicht unmittelbar ein mindestens gleichwertiger Auftrag nach, ist für die Aktie auf derzeitigem Niveau ein Rückschlagpotential bis auf einen Kurs von € 50,00 gegeben. Sollten alle drei Aufträge perfekt abgewickelt werden können und auch das Endkundeninteresse sehr groß sein, sodaß die oben angegebenen Erlöse aus dem eCommerce-Geschäft erwirtschaftet werden können, wäre ein Kurs von bis zu € 560,00 innerhalb der nächsten 12 Monate ebenso vorstellbar.
Fazit Die Aktie der Met@box AG ist eines der spekulativsten Papiere, die derzeit am Neuen Markt gehandelt werden. Einem konservativen Anleger oder einem, der mit einem kontinuierlich geführten Depot eine Wachstumsstrategie umsetzten will, würde ich persönlich von einem Engagement in diesen Titel abraten, bevor keine fundamentale Sicherheit in diesen Wert gekommen ist. Diese dürfte allerdings frühestens nach dem Jahresabschluß für 2000 erkennbar sein; zu undurchsichtig ist die gegenwärtige Geschäftslage, und zuwenig ist das Unternehmen selbst an der Klärung der Unsicherheiten interessiert. Spekulativ orientierte Anleger könnten sich die Phantasie, die in diesem Wert steckt, zunutze machen und zu Kursen von deutlich unter € 150,00 Trading-Positionen aufbauen.
Anhang A: Schriftverkehr mit der Met@box AG bitte auf der Homepage einsehen ... ist für ein Posting zu umfangreich!
Anhang B: Analystenstatements dito.
Gruß und quaaaak, der breitmaulfrosch
Diese Analyse stellt die persönliche Meinung des Autors dar und wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Die getroffenen Einschätzungen stellen in keinem Fall eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar, sondern sollen bestenfalls eine Anregung zu vertiefendem Eigenresearch darstellen. |