mal im ernst: die derivate abzuschaffen halte ich für eine ziemlich dumme idee, da puts und calls eben auch eine sicherungsfunktion übernehmen können - dafür waren sie ja ursprünglich gedacht. wesentlich bei der bewertung der dinge ist jedoch nicht unbedingt die uridee, sondern das alltägliche procedere - und da spricht der vw-fall natürlich bände. eine aktie kann eine natürliche nachfrageschwankung von 200% zuviel bis 200% zu wenig aufweisen - das machen leute auch völlig bewusst, wie z.b. im guten alten neuen markt oder jetzt gerade andersherum bei läden, wie der vivacom (immobilien) deren gesamtwert am kapitalmarkt nur noch ein bruchteil des buchwertes abbildet. diese nachfrage-schwankung erfolgt bewusst und ist daher zumindest solange ok, wie die wirtschaftsprüfer die gröbsten fragezeichen in den bilanzen in den griff bekommen.
um aber die völlige abkoppelung des finanzmarktes von der realität in den griff zu bekommen, werden wir nicht drum herumkommen, uns mit den viel zu vielen derivaten zu befassen. es kann einfach nicht sein, dass über optionen, shorts oder leerverkäufen ein vielfaches dessen an kauf oder verkaufsrecht oder -pflicht erfunden wird, was an realer wirtschaftlicher substanz zugrunde liegt - hier müssen begrenzungen eingeführt werden, die der pokerei ein ende setzen. |