Die Vernünftigkeit des Glaubens an Gott

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neuester Beitrag: 09.12.06 02:26
eröffnet am: 22.10.06 12:38 von: kiiwii Anzahl Beiträge: 13
neuester Beitrag: 09.12.06 02:26 von: kleinlieschen Leser gesamt: 5307
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22.10.06 12:38
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129861 Postings, 7659 Tage kiiwiiDie Vernünftigkeit des Glaubens an Gott

Die Vernünftigkeit des Glaubens an Gott

Die verborgene Einheit von Allmacht und Liebe: Warum das Niedere vom Höheren aus verstanden werden muß und nicht umgekehrt


Von Robert Spaemann


Zu den unsterblichen Metaphern für die Deutung der Situation des Menschen gehört Platons Höhlengleichnis. Ganz vereinfacht, sieht das so aus: Menschen sitzen in einer fensterlosen Höhle. Sie sind angekettet und blicken auf eine Wand. Auf der Wand wird ein Schattenspiel gegeben, sozusagen ein Höhlenkino, projiziert von einer den Zuschauern unsichtbaren Lichtquelle hinter ihrem Rücken. Die Menschen kennen keine andere Situation als diese. Sie können weder einander noch sich selbst sehen. Das Filmgeschehen ist für sie die einzige Wirklichkeit. Mit Bezug auf diese Wirklichkeit ereifern sie sich, stellen Mutmaßungen an, stellen Theorien auf und machen Prognosen. Zwar geistert das Gerücht herum, es gebe so etwas wie eine wahre Welt außerhalb der Höhle. Man hat auch davon gehört, das Leben hier sei eine Gefangenschaft, es gebe die Möglichkeit einer Befreiung. Man hat gehört von solchen, die in diese wahre Welt gelangt seien. Aber deren Augen seien vom Sonnenlicht derart geblendet worden, daß sie gar nichts sahen. Die Höhlenbewohner sträuben sich deshalb mit Händen und Füßen, wenn jemand von draußen zurückkommt, um sie zu befreien.


Platon wollte mit diesem Gleichnis das Verhältnis der wahren Welt der Ideen zu deren bloßem Abbild, der materiellen Welt, symbolisieren. Aber wir können, ohne uns von Platons Absicht zu weit zu entfernen, die Deutung des Gleichnisses ein bißchen abwandeln. Die Sonne ist ja für Platon das Bild des substantiellen Guten, des höchsten Gutes, durch das alles existiert und das alles Streben der Lebewesen letzten Endes motiviert. Schon die Kirchenväter haben Platons Idee des Guten mit Gott gleichgesetzt. In meiner Abwandlung sind wir selbst nicht nur die Betrachter des Höhlenkinos, sondern die Mitspieler im Film. Unser Leben - "das Licht der Menschen", wie es im Johannesevangelium heißt - verdankt sich in jedem Augenblick dem Licht eines schöpferischen Projektors und dessen Filmstreifen. Schöpferisch nenne ich den Projektor, weil er Dinge und Lebewesen projiziert, die tatsächlich belebt sind und in gewissem Rahmen sogar frei, sich so oder so zu bewegen. Allerdings: Wie auch immer sie sich bewegen, der Filmemacher und Projektor ist ihnen immer schon einen Schritt voraus. Er fügt die Handlungen der Spieler in den Zusammenhang eines Ganzen, das er bestimmt. Die eigentliche Ursache des ganzen Geschehens, der Projektor, taucht natürlich im Film selbst nicht auf. Aber er ist die wahre Ursache der ganzen Kette und aller ihrer Glieder.  

Schöpfung ist kein Ereignis, auf das wir im Studium der Geschichte des Kosmos einmal stoßen werden.

"Schöpfung" bezeichnet das Verhältnis des ganzen Weltprozesses zu seinem außerweltlichen Ursprung, dem göttlichen Willen.


Daß es sich so verhält, sagt ein altes Gerücht, das Gerücht von Gott. Merkwürdigerweise waren die Menschen in die "innerfilmische", das heißt die innerweltliche Wirklichkeit nie so verstrickt, daß sie für dieses Gerücht unzugänglich gewesen wären. Ihr Bedürfnis zu verstehen wurde durch das, was sie sahen, nicht befriedigt. Ludwig Wittgenstein, der Vater der modernen Analytischen Philosophie, nennt es den "Aberglauben der Moderne, die Naturgesetze erklärten uns die Welt, während sie doch nur strukturelle Regelmäßigkeiten beschreiben". Diese Regelmäßigkeiten haben nichts logisch Zwingendes, sie erklären weder sich selbst noch die Welt. Daß sie sich mathematisch formulieren lassen, war für Naturwissenschaftler wie zum Beispiel für Einstein immer ein Grund des Staunens und der Hinweis auf einen göttlichen Ursprung.


Die Alternative lautet nicht wissenschaftliche Erklärbarkeit der Welt oder Gottesglaube, sondern nur so: Verzicht auf Verstehen der Welt, Resignation der Vernunft oder Gottesglaube. Der Rationalismus der Aufklärung ist ja längst dem Glauben an die Ohnmacht der menschlichen Vernunft gewichen, dem Glauben daran, daß wir nicht sind, wofür wir uns halten, freie, selbstbestimmte Wesen. Der christliche Glaube hat zwar den Menschen nie für so frei gehalten, wie es der Idealismus tat, aber er hält ihn auch nicht für so unfrei, wie es der heutige Szientismus tut. Vernunft, Ratio heißt ja sowohl Vernunft wie Grund. Die wissenschaftliche Weltanschauung hält die Welt und damit auch sich selbst für grundlos. Der Glaube an Gott ist der Glaube an einen Grund der Welt, der selbst nicht grundlos, also irrational ist, sondern "Licht", für sich selbst durchsichtig und so sein eigener Grund.


Damit bin ich bei der Frage: Was glaubt der, der an Gott glaubt? Er glaubt, daß das Gute fundamentaler ist als das Böse. Er glaubt, daß das Niedere vom Höheren aus verstanden werden muß und nicht umgekehrt. Er glaubt, daß Unsinn Sinn voraussetzt und daß Sinn nicht eine Variante der Sinnlosigkeit ist. Abstrakter, weniger rhetorisch heißt das: im Begriff "Gott" denken wir die Einheit zweier Prädikate, die in unserer Erfahrungswelt nur manchmal und niemals notwendig miteinander verbunden sind: die Einheit der Prädikate "mächtig" und "gut", die Identität des absolut Mächtigen und des absolut Guten, die Einheit von Sein und Sinn. Diese Einheit ist für uns keine analytische Wahrheit. Sie versteht sich nicht von selbst. Wer an Gott glaubt, glaubt, daß die beiden Unbedingtheiten identisch sind: die Unbedingtheit dessen, was ist, wie es ist, die Unbedingtheit des Faktischen und die Unbedingtheit des Guten.


Unbedingtheit des Faktischen: "Wie sich alles verhält, ist Gott. Gott ist, wie sich alles verhält", heißt es bei Wittgenstein. Gegen das, was ist, wie es ist, gibt es keinen Einspruch. "Den Willigen führt das Schicksal, den Widerstrebenden schleift es mit sich", lautet ein Spruch der Stoiker. "Inschallah", "wenn Gott will", sagen die Muslime, wenn sie eine Absicht kundtun. Und das gleiche hat schon lange zuvor der Apostel Jakobus empfohlen. Der Gläubige nimmt alles, was geschieht, aus der Hand Gottes entgegen, und sei es auch, indem er mit Gott hadert. Hiob hadert mit Gott wegen des Unglücks, das über ihn hereinbricht. Aber seiner Frau, die ihm empfiehlt: "Sag Gott ab und stirb", antwortet er: "Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen. Der Name des Herrn sei gepriesen."


Aber was bedeutet Unterwerfung unter das, was wir sowieso nicht ändern können? Ist es nicht menschenwürdiger, wenigstens unsere Zustimmung zu verweigern? Gut, aber wen interessiert das, wenn Gott nicht existiert, wenn das Schicksal blind und das Universum gleichgültig ist gegen Zustimmung ebenso wie gegen deren Verweigerung oder gar Protest? Wenn Hiob gegenüber Gott protestiert, dann deshalb, weil er Gott als ein Wesen denkt, zu dem es gehört, gut zu sein. Im Protest liegt noch die Anerkennung dessen, gegenüber dem wir Protest einlegen. Hielte man ihn für gleichgültig gegen irdisches Leid, dann hätte es keinen Sinn zu protestieren.


Es ist wichtig, das heute zu betonen, da sogar Priester, statt den Segen des allmächtigen Gottes auf uns herabzurufen, nur vom "guten Gott" sprechen. Die Rede vom guten Gott, vom Gott, der die Liebe ist, verliert ja ihre überwältigende Pointe, wenn sie verschweigt, von wem hier gesagt wird, er sei die Liebe, nämlich von der die Welt und unser Dasein tragenden Macht. Denn nur eine solche Macht kann vom Tod retten. Der Gedanke einer absoluten, unendlichen Liebe bleibt eine bloß regulative Idee, wenn in ihm nicht die Einheit zweier Unbedingtheiten gedacht wird, der Unbedingtheit des Faktischen, des Schicksals, und der Unbedingtheit des Guten.


Dieses, das Gute, tut sich uns nicht oder nur manchmal kund in dem, was geschieht, sondern in der leisen, aber unerbittlichen Stimme des Gewissens, der Stimme der praktischen Vernunft, deren Urteil uns oft im Widerspruch zu stehen scheint zu dem, was faktisch geschieht. Aber niemand in der Welt kann uns zwingen, das Böse gut und das Gute böse zu nennen, auch wenn das Urteil des Gewissens keineswegs unfehlbar ist, sondern das Gewissen ebenso wie die Vernunft, um wirklich vernünftig zu urteilen, der Bildung und eventuell der Korrektur bedarf. Wer also glaubt, daß das Gute und das Sein letzten Endes und im Grunde eins sind, der glaubt nicht zwar gegen alle Vernunft, aber gegen den Augenschein, er glaubt an den verborgenen Gott. Das Faktische ist uns nicht verborgen. Vernunft und Gewissen machen es uns bekannt. Was uns verborgen ist, obwohl es vernünftig ist, es zu glauben, das ist die Einheit der beiden Unbedingtheiten, die Einheit von Macht und Sinn, von Allmacht und Liebe.


Die beiden Unbedingtheiten, die wir im Begriff Gottes denken, hat Thomas von Aquin im Auge, wenn er von den beiden Willen Gottes spricht, dem Gebotswillen und dem Geschichtswillen, also dem, wovon Gott will, daß wir es wollen, und dem, wovon er will, daß es geschieht. Der Geschichtswille ist uns verborgen. Wovon Gott will, daß es geschieht, das wissen wir erst, wenn es geschehen ist. Wovon er will, daß wir es wollen, das wissen wir jederzeit. Es ist das Sittliche, und darüber belehren uns Vernunft und Gewissen oder auch die Zehn Gebote. Wovon Gott will, daß es geschieht, das wissen wir nicht im voraus und dürfen deshalb auch nicht versuchen, es zu wollen und zu tun. Wir können uns ihm nur unterwerfen. Dem Gebotswillen aber sollen wir gehorchen. Was Thomas den absoluten Willen Gottes nennt, realisiert sich in der Geschichte durch dauernde Übertretung seines Gebotswillens. "O glückliche Sünde Adams!" singt die Kirche jedes Jahr in der Osternacht.


Die Frage bleibt: Haben wir Grund anzunehmen, daß dem, was wir meinen, wenn wir "Gott" sagen, etwas in der Realität entspricht? Wir haben, wie Kant sagt, ein "fehlerfreies Ideal von diesem höchsten Wesen", einen "Begriff, welcher die ganze menschliche Erfahrung schließt und krönet". Aber welchen Grund haben wir zu glauben, daß diesem Begriff, wie wiederum Kant sagt, "objektive Realität" zukommt? Welchen Grund haben wir zu glauben, daß unser Dank für einen strahlenden Morgen oder für das Glück einer Liebe einen Adressaten hat und daß die Klagen der Unglücklichen nicht in einem gleichgültigen Universum ohne Echo verhallen? Angesichts der überwältigenden Allgemeinheit und Dauer des Gerüchts von Gott und angesichts der Gotteserfahrung vieler Menschen trägt derjenige die Begründungspflicht, der dieses Gerücht als irreführend und diese Erfahrung als Einbildung abtut. Die Frage ist, hat der Filmemacher in dem Film, in dem wir mitspielen, selbst seine Signatur mehr oder weniger versteckt hinterlassen, so daß man, wenn man will, sie finden kann?


Der Text des Philosophen Spaemann wird in der nächsten Ausgabe fortgesetzt.

Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 22.10.2006, Nr. 42 / Seite 15


MfG
kiiwii  

22.10.06 13:18
1

10665 Postings, 7466 Tage lumpensammlerDas find ich immer am besten an den

Religionsphilosophen:

"Angesichts der überwältigenden Allgemeinheit und Dauer des Gerüchts von Gott und angesichts der Gotteserfahrung vieler Menschen trägt derjenige die Begründungspflicht, der dieses Gerücht als irreführend und diese Erfahrung als Einbildung abtut."

Nach dem Motto, ich hab grundsätzlich recht, weil ich mit so vielen anderen zusammen schon immer recht hatte, also beweis mir mal das Gegenteil. Fauler Sack!

Ich beweis Ihnen, Herr Spaemann, in 3 Sätzen das Gegenteil: Die überwältigende Dauer dieses Gerüchts sind gerade einmal ein paar Tausend Jahre, also ein Komma in der Geschichte der Erde, wie ein amerikanischer Zeitgenosse, namens G.W., gerne zu sagen pflegt. Der kleine Rest von ein paar Millionen gerüchtsfreien Jahren fällt da nicht allzu sehr ins Gewicht, oder? Die Allgemeinheit ist auch schnell erklärt, wenn man etwas Alternativloses mittels früher brachialer und mittlerweile subtiler Repression und Indoktrination verbreitet, hat man schnell die Allgemeinheit auf seiner Seite, aber auch das hat einige Jahrhunderte gedauert.  

23.10.06 01:39

521 Postings, 7565 Tage zacceine Annahme (=Glauben)

entsteht durch die vernuenftigen Abwaegung aller beeinflussenden Faktoren, Variablen und Randbedingungen. Sie ist die groesste anzunehmende Wahrscheinlichkeit in einer durch Logik aufgebauten Argumentationsfolge. Handlungen oder Meinungen, die einer subjektiv gestoerten Logik oder Zwang entspringen, beeinflusst diese nicht. Ein Glaube bleibt somit eine der Wahrheit entsprechende Theorie, bis sich einer oder mehrere der Faktoren, Variablen oder Randbedingungen derart veraendern, dass die Argumentationskette dadruch verletzt wird.
So passierte es, dass grosse Denker und Wissenschaftler ihre Theorien des Atheismus nicht etwa durch Gesellschaftszwang oder aus "Trost in der Einsamkeit" verwarfen, sondern eben durch eine Theorie als Resultat eines geistes- und/ oder naturwissenschaftlichen Lebenswerkes, die erstere zunichte machte: Albert Einstein, bekennender Atheist in jungen Jahren, zog am Ende seiner Forschungsarbeit u.a. den Schluss, dass die Komplexitaet und Harmonie des Universums unmoeglich das Resultat der zufaelligen Ordnung eines vorherigen Chaos sein kann und bewies dieses rechnerisch: dieser Zufall hat eine Wahrscheinlichkeit mit so vielen Nullen vor dem Komma, die einen 6er im Lotto aus nur einer Zahlenkombination wie eine sichere Sache aussehen laesst.
Uebrigens ist der Gott-Glaube so alt wie die Menschheit. "Der kleine Rest von ein paar Millionen geruechtsfreien Jahren" scheint nur deshalb ohne "Geruechte", da sich die Lebewesen dieser Zeitraeume nicht im Stande sahen, solche fuer die Nachwelt aufzuzeichnen.
Ich fuer meinen Teil sehe mich nicht im Stande, mit der Logik eines Einsteins oder Newtons zu konkurieren, deshalb nehme ich an (=glauben), dass das logische Resultat richtig ist.
Amen :D
Gruss,
ZACC  

23.10.06 07:12
1

12175 Postings, 8588 Tage Karlchen_IIMillionen Fliegen fressen Scheiße,

deshalb ist es vernünftig, wenn alle Scheiße fressen.

So wird im Kern Gott begründet.

"Angesichts der überwältigenden Allgemeinheit und Dauer des Gerüchts von Gott und angesichts der Gotteserfahrung vieler Menschen trägt derjenige die Begründungspflicht, der dieses Gerücht als irreführend und diese Erfahrung als Einbildung abtut."  

23.10.06 07:19

112127 Postings, 7737 Tage denkideeWenn das Geld im Kasten klingt

die Seele aus dem Fegefeuer springt.
Mit diesem Spruch nahm die katholische Kirche früher den ängstlichen Gläubigen das Geld ab und gab ihnen eine Ablass-Bescheinigung  

23.10.06 07:33

3030 Postings, 7251 Tage ORAetLaboraSufismus:

~Wo ist der Verstand?~


Ahmed Hulusi  
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Übersetzt von Susanne Öz  


„Nimm den Verstand in deinem Kopf zusammen!“… „Wo hast du deinen Verstand gelassen?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum man mit solchen Fragen und Ermahnungen, den Ort des Verstandes in Frage stellt?

Der allmächtige Gott, der den Verstand erschuf und mit überragenden Eigenschaften bestückte setzte ihn ins Gehirn! Aber der Verstand bemerkte, dass um ihn herum nichts zu sehen war!

Er war erstaunt…und dachte bei sich…”Ist es dunkel oder bin ich etwa blind?”

Er war ratlos und fragte Gott:

-Gott du hast mich mit Vollkommenheit erschaffen, aber ich glaube ich bin blind!..

Du hast mich beweglich, flexibel und anpassungsfähig erschaffen, ich kann mich augenblicklich an alles anpassen, aber ich kann nicht nach vorne sehen, ich kann weder meine Umgebung noch den Ort an dem ich mich befinde, sehen! Ich kann lediglich die Informationen, die bei mir ankommen, auswerten und ihnen auf vollkommendeste Weise ihren Zielen entsprechend, den Weg weisen.

Gott antwortete:

-Ich habe dich so vollkommen geschaffen, das du keine zusätzlichen Augen brauchst! Um deinen Aufgaben gerecht zu werden, ist es besser für dich blind zu sein. Ich habe dich an solch einem Ort platziert, an dem dich alles erreichen kann! Du brauchst nur noch die ankommenden Daten auszuwerten!  Du befindest dich von deinem Aufenthaltsort her im Zentrum des Universums! Wenn du dort, die dich erreichenden Informationen richtig auswertest, wirst du der Sultan dieses Ortes werden! Vergiss nicht, das ich für den Fall der Ausweglosigkeit, die Kraft des Glaubens gleich an deiner Seite platziert habe!

Gut, sagte der Verstand und begann seiner Funktion gerecht zu werden…

Als sich aber die Menschen, bei denen der Verstand seine Funktion zu erfüllen hatte, zu vermehren begannen, wurde er mit recht unterschiedlichen Informationen konfrontiert, aus Verwunderung und Verwirrung darüber, manchmal durch falsche Informationen von außen, oder durch Hormonschübe rutschte der Verstand dann manchmal aus, mischte sich ins Blut und fand sich plötzlich in einem anderen Organ wieder!

Doch weil er Blind war, erkannte er den neuen Ort, oder das neue Organ nicht und dachte, er sei immer noch an seinem angestammten Ort. Je nach den Informtationen die er von diesem neuen Organ nun erhielt, funktionierte er auch hier so, dass er dem Organ auf die allerbeste Weise diente.

Dieser neue Ort war bei manchen der Magen, bei andere das Geschlechtsorgan, die Füße oder das Herz!

Aus dieser Situation heraus lebten einige nur noch fürs Essen, andere vergaßen ihr Menschsein, ihren Glauben und lebten nur noch für den Sex, andere frönten nur noch dem Sport und wiederum andere richteten ihr Leben nach ihren Emotionen und lebten ständig in Reue, auch wenn sich ihr Verstand mal ausruhte!

Ja, wenn der Verstand vom seinem heiligen Thron im Gehirn in ein anderes Organ rutscht, dann sagt man “nimm den Verstand in deinem Kopf zusammen”! Aber wie soll das gehen! Der Verstand  hat sich in einem anderen Organ eingenistet! Dieses Organ ist nun zu seinem Gehirn geworden!

Eine Abhilfe?

Der Glaube!

Entweder erlangt der Glaube die Übermacht und reißt den Verstand aus diesem Organ und setzt ihn auf seinen alten Thron! Oder der Verstand ist nicht mehr zu bändigen, so dass der Glaube ihn verlässt und sagt „mach doch was du willst!“  So führt dann der Verstand in dem Organ in dem er sich befindet, ein ungläubiges und glückliches Leben und wechselt seine Welt in einem ungläubigen Zustand! …

Jene die dies aus der Ferne beobachten, sagen:

„ Da ist noch einer ungläubig dahingegangen!

Ahmed Hulusi
29 Juli 2003

http://www.ahmedbaki.com/deutsch/bucher/...n/booklet_ger_verstand.htm
 

23.10.06 09:49
6

521 Postings, 7565 Tage zacc@Karlchen:

Was Du eigentlich mit diesem Vergleich vorhast, ist den in Deinen Augen nicht nachzuvollziehenden Glauben an Gott durch die Deiner Ansicht nach absurde Lebensweise von Fliegen zu beweisen. Du vergisst dabei lediglich, dass es fuer eine Fliege durchaus vernuenftig ist, Scheisse zu fressen. Das macht sie nicht, nur weil es ihre Kollegen auch tun sondern weil es in ihrer Natur liegt. Wenn eine Fliege denken koennte, wuerde sie sich wahrscheinlich darueber wundern, das manche Menschen, anstatt das zu tun, wozu der Mensch naemlich geboren ist, naemlich Dinge in Frage zu stellen und sich eigene Gedanken zu machen, lieber stereotype Sprueche nachplappern, die skurrieler Weise nur das bestaetigen, was man eigentlich zu wiederlegen versucht hat.
Gruss,
ZACC  

29.10.06 09:32

129861 Postings, 7659 Tage kiiwii"Die Spaßgesellschaft"

...Fortsetzung des Postings in # 1

(Teil II des Artikels von Robert Spaemann)


Die Spaßgesellschaft


Der Kampf gegen ihren banalen Nihilismus ist das verzweifelte Bewußtsein davon, was es bedeutet, wenn Gott nicht existiert


Von Robert Spaemann

Das Vermögen der Gottsuche ist die Vernunft. Nicht die instrumentelle Vernunft, die uns, wie Nietzsche sagt, zu "findigen Tieren" macht, sondern das Vermögen, mittels dessen der Mensch sich und seine Umwelt überschreitet und sich auf eine ihm selbst transzendente Wirklichkeit beziehen kann. Glauben, daß Gott ist, heißt, daß er nicht unsere Idee ist, sondern daß wir seine Idee sind. Es bedeutet also "Umkehr" der Perspektive, Bekehrung, wenn Gott ist, dann ist das das Wichtigste, wichtiger, als daß wir sind. Es gibt eine große Geschichte der Bemühung der Menschen, ihre Überzeugung von der Existenz Gottes durch rationale Spurensuche zu stützen, zu festigen und zu rechtfertigen. Daß die Gottesbeweise samt und sonders strittig sind, besagt dabei nicht viel. Würde von Beweisen in der Mathematik eine radikale Entscheidung über die Orientierung unseres Lebens abhängen, dann wären auch diese Beweise strittig.


Wir können diese traditionellen Beweise in zwei Typen einteilen, den ontologischen und den kosmologischen. Der ontologische Beweis, den Anselm von Canterbury im 12. Jahrhundert ersann und der Descartes, Leibniz und Hegel überzeugte, folgert, ohne auf irgendwelche empirischen Gegebenheiten Bezug zu nehmen, aus dem Begriff Gottes seine Wirklichkeit. Denn dieser Begriff ist der Begriff eines Wesens, über das hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden kann. Ein solches Wesen aber existiert per definitionem, weil ein wirklicher Gott vollkommener ist als ein bloß gedachter. Der andere Beweis war zu allen Zeiten der populärste. Er geht aus von der unbezweifelbaren Existenz zielgerichteter Prozesse, also solcher Prozesse, die wir nur verstehen können von einem Ende her, wie zum Beispiel den Flug der Vögel zum Süden, den wir nur verstehen, wenn wir wissen, daß die Vögel dort Nahrung finden. Die Vögel aber wissen das nicht. Also, so lautet der Schluß, also muß es ein schöpferisches Bewußtsein geben, das diesen Prozessen zugrunde liegt.


Eine plötzliche grundlose Entstehung einer Welt aus nichts denken zu müssen enthält eine Zumutung an die Vernunft, die alle anderen Zumutungen in den Schatten stellt. Ebenso aber auch die Zumutung, eine unbeabsichtigte Entstehung von Leben, von Trieb, von Innerlichkeit und Selbstbewußtsein als Resultat materieller Prozesse zu denken, als Resultat zufälliger Mutationen und der Selektion des Überlebensdienlichen. Solche Prozesse können Komplexitätssteigerungen hervorbringen. Aber sie können nicht erklären, wie es zu einem "Aus-sein-auf" kommt, das wir in uns selbst erleben und zumindest allen höheren Lebewesen zusprechen müssen. Wie kommen Schmerz und Lust, wie kommt Negativität in eine Welt purer Faktizität?


Der erste Schlag gegen die Argumente zugunsten der Existenz Gottes wurde geführt von Kant mit seiner These, daß unsere theoretische Vernunft und ihre konstitutiven Instrumente, die Kategorien, nur dazu geeignet sind, unsere Erfahrungen zu ordnen. Den entscheidenden Schlag aber führte Nietzsche, indem er eine Voraussetzung prinzipiell in Frage stellte, die allen traditionellen Gottesbeweisen als zugestanden zugrunde lag. Am kürzesten hat der französische Philosoph Michel Foucault formuliert, was erstmals Nietzsche dachte: "Wir dürfen nicht meinen, daß die Welt uns ein lesbares Gesicht zuwendet." Was Nietzsche prinzipiell in Frage stellte, war die Wahrheitsfähigkeit der Vernunft und damit der Gedanke von so etwas wie Wahrheit überhaupt. Dieser Gedanke hat für ihn nämlich eine theologische Voraussetzung, die Voraussetzung, daß Gott ist. Nur wenn Gott ist, gibt es etwas anderes als subjektive Weltbilder, so etwas wie "Dinge an sich", von denen ja noch Kant gesprochen hatte. Es sind die Dinge, wie Gott sie sieht. Wenn es den Blick Gottes nicht gibt, gibt es keine Wahrheit jenseits unserer subjektiven Perspektiven. Die Gottesbeweise kranken also an dem, was Logiker eine Petitio principii nennen. Diese Beweise setzen genau das voraus, was sie beweisen wollen: Gott.


Wer sagt denn, daß wir nicht im Absurden leben? Zwar verwickeln wir uns damit in Widersprüche, aber so ist es nun einmal. Wir müssen lernen, ohne Wahrheit zu leben. Wenn die Aufklärung ihr Werk getan hat, schafft sie sich selbst ab, denn, so schreibt Nietzsche, "auch wir Aufklärer, wir freien Geister des 19. Jahrhunderts leben noch von dem Christglauben, der auch der Glaube Platons war, daß die Wahrheit göttlich ist". Wenn die Aufklärung sich selbst abgeschafft hat, heißt das Resultat Nihilismus. Dieser aber schafft nach Nietzsches Sicht den notwendigen Freiraum für einen neuen Mythos. Aber auch das kann man natürlich im Grunde nicht sagen, da man Wahres überhaupt nicht sagen kann. Die Frage ist nur noch, mit welcher Lüge man am besten lebt. Man kennt die Geschichte von der Mauerinschrift "Gott ist tot. Nietzsche", unter die jemand schrieb: "Nietzsche ist tot. Gott."


Aber etwas bleibt von Nietzsche. Was bleibt, ist der Kampf gegen den banalen Nihilismus der Spaßgesellschaft, ist das genaue und verzweifelte Bewußtsein davon, was es bedeutet, wenn Gott nicht ist. Und was theoretisch bleibt, ist die Einsicht in den inneren und untrennbaren Zusammenhang des Glaubens an die Existenz Gottes mit dem Gedanken der Wahrheit und der Wahrheitsfähigkeit des Menschen. Diese beiden Überzeugungen bedingen einander. Wir wissen nicht, wer wir sind, ehe wir wissen, wer Gott ist, aber wir können nicht von Gott wissen, wenn wir die Spur Gottes nicht wahrnehmen wollen, die wir selber sind, wir als Personen, als endliche, aber freie und wahrheitsfähige Wesen.


Die Spur Gottes in der Welt, von der wir heute ausgehen müssen, ist der Mensch, sind wir selbst. Aber diese Spur hat die Eigentümlichkeit, daß sie mit ihrem Entdecker identisch ist, also nicht unabhängig von ihm existiert. Wenn wir uns selbst nicht mehr glauben, wer und was wir sind, wenn wir uns überreden lassen, wir seien nur Maschinen zur Verbreitung unserer Gene, und wenn wir unsere Vernunft nur für ein evolutionäres Anpassungsprodukt halten, das mit Wahrheit nichts zu tun hat, und wenn uns die Selbstwidersprüchlichkeit dieser Behauptung nicht schreckt, dann können wir nicht erwarten, daß uns irgend etwas von der Existenz Gottes überzeugt. Denn diese Spur Gottes, die wir selbst sind, existiert nicht, ohne daß wir es wollen, wenn auch - Gott sei Dank - Gott vollkommen unabhängig davon existiert, ob wir ihn erkennen, von ihm wissen oder ihm danken. Nur wir selbst sind es, die sich durchstreichen können. Der Begriff der Gottesebenbildlichkeit des Menschen, der oft nur als eine erbauliche Metapher benutzt wird, gewinnt heute eine ungeahnt genaue Bedeutung. Gottebenbildlichkeit, das heißt Wahrheitsfähigkeit.


Ich möchte das, was ich meine, daß nämlich Wahrheit Gott voraussetzt, an einem letzten Beispiel verdeutlichen, an einem Gottesbeweis, der sozusagen Nietzsche-resistent ist, einem Gottesbeweis aus der Grammatik, genauer aus dem sogenannten Futurum exactum. Das Futurum exactum, das 2. Futur, ist für uns denknotwendig mit dem Präsens verbunden. Von etwas sagen, es sei jetzt, ist gleichbedeutend damit, zu sagen, es sei in Zukunft gewesen. In diesem Sinne ist jede Wahrheit ewig.


Wenn wir heute hier sind, werden wir morgen hier gewesen sein. Das Gegenwärtige bleibt als Vergangenheit des künftig Gegenwärtigen immer wirklich. Aber von welcher Art ist diese Wirklichkeit? Man könnte sagen: in den Spuren, die sie durch ihre kausale Einwirkung hinterläßt. Aber diese Spuren werden schwächer und schwächer. Und Spuren sind sie nur, solange das, was sie hinterlassen hat, als es selbst erinnert wird.


Solange Vergangenes erinnert wird, ist es nicht schwer, die Frage nach seiner Seinsart zu beantworten. Es hat seine Wirklichkeit eben im Erinnertwerden. Aber die Erinnerung hört irgendwann auf. Und irgendwann wird es keine Menschen mehr auf der Erde geben. Schließlich wird die Erde selbst verschwinden. Da zur Vergangenheit immer eine Gegenwart gehört, deren Vergangenheit sie ist, müßten wir also sagen: Mit der bewußten Gegenwart - und Gegenwart ist immer nur als bewußte - verschwindet auch die Vergangenheit, und das Futurum exactum verliert seinen Sinn. Aber genau dies können wir nicht denken. Der Satz: "In ferner Zukunft wird es nicht mehr wahr sein, daß wir heute abend hier zusammen waren", ist Unsinn. Er läßt sich nicht denken. Wenn gegenwärtige Wirklichkeit einmal nicht mehr gewesen sein wird, dann ist sie gar nicht wirklich. Wer das Futurum exactum beseitigt, beseitigt den Präsens.


Aber noch einmal: Von welcher Art ist diese Wirklichkeit des Vergangenen, das ewige Wahrsein jeder Wahrheit? Die einzige Antwort kann lauten: Wir müssen ein Bewußtsein denken, in dem alles, was geschieht, aufgehoben ist, ein absolutes Bewußtsein. Kein Wort wird einmal ungesprochen sein, kein Schmerz unerlitten, keine Freude unerlebt. Geschehenes kann verziehen, es kann nicht ungeschehen gemacht werden. Wenn es Wirklichkeit gibt, dann ist das Futurum exactum unausweichlich und mit ihm das Postulat des wirklichen Gottes. "Ich fürchte", so schrieb Nietzsche, "wir werden Gott nicht los, weil wir noch an die Grammatik glauben." Aber wir können nicht umhin, an die Grammatik zu glauben. Auch Nietzsche konnte nur schreiben, was er schrieb, weil er das, was er sagen wollte, der Grammatik anvertraute.


Der erste Teil des Textes aus der Feder des Philosophen Spaemann erschien am vergangenen Sonntag.

Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 29.10.2006, Nr. 43 / Seite 15


MfG
kiiwii  

29.10.06 09:39
2

12570 Postings, 7636 Tage EichiGott ist der Namenslose

Der Mensch in seiner Hilflosigkeit ist immer wieder versucht, dem Namenlosen Namen zu geben und über ihn etwas zu schreiben, obwohl er unbeschreiblich ist.  
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18.11.06 00:54

521 Postings, 7565 Tage zaccGenau Eichi,

die ganze Filosofi ist in ihrem Versuch, Gott zu erklaeren oder wegzuerklaeren am Ausgangspunkt schon am Ende, weil man mit einem "Programm" versucht, etwas zu fassen, was mit diesem nicht kompatibel ist: das Gegenteil von Vernunft ist nicht Unvernunft sondern Grenzenlosigkeit. Und dieses Verstaendnis ist beim Menschen nicht im Kopf eingebaut, sondern im "Herz" oder wie man es auch immer bezeichnen will.

Wer hat denn den Zugvoegeln den Sueden-Kopass eingebaut? Evolutionszufall? "Unvernuenftige" Annahme *LOL*. Wenn man schon mit Vernunft argumentieren will, muss man spaetestens hier einsehen, dass das Zufallsprinzip gegen die Vernunft als "Erklaerungsprogramm" des Welt- Gottverstaendnisses spricht.

Mit Filosofi Gott zu erklaeren oder wegzuerklaeren ist so als ob man versucht, kindlichen Instinkt mit einer Differenzialgleichung fuenfter Ordnung zu berechnen. Dieser ist den meissten Erwachsenen leider abhanden gekommen und deshalb versuchen manche, diese Leere in sich mit ihrem "Rationalitaetsprogramm" zu fuellen.
Es ist deshalb oft so, dass Menschen in einer Lebenskriese, wenn sie ihre beschraenkten Versuche nach vernunftgesteuerter Selkbstkontrolle aufgegeben haben, den entdecken, der sich nur finden laesst, wenn man aufhoert, die Grenzenlosigkeit mancher Dinge zu erklaeren zu versuchen: naemlich GOTT :))

Gruss,
ZACC  

19.11.06 19:23

12570 Postings, 7636 Tage EichiDie Erklärung

über Gott ist ein absolutes Problem, weil er sich jenseits des Verstandes (Intellekt) befindet. Der Mensch lebt in der Gegensätzlichkeit von positiv/negativ (die Himmel und die Höllen). Friede-Krieg, Wahrheit-Lüge, Liebe-Hass usw. - Alle Eigenschaften (Emotionen) sind nicht Gott sondern nur von Gott. Er ist nicht Emotion.

Jenseits der Polarität (Gegensätzlichkeit von Gut und Böse) befinden sich vollkommene Regionen, wie z. B. Allwissenheit, Unbefangenheit oder Unbeirrbarkeit, Unabhängigkeit oder ähnliches. Aber auch das sind Eigenschaften. D. h., Gott als Schöpfer dieser, befindet sich jenseits davon.

Wenn nun jemand feststellt, da ist nichts mehr. Dann befindet sich Gott jenseits des Nichts. Man kommt zu Gott auch nicht durch Gnade, weil auch die Gnade eine Eigenschaft ist. Es gibt auch keinen Erlöser der Sünde.

Denn die Tat ist bereits beim Allwissenden (der Gott "untersteht") im voraus bekannt. Insofern gibt es auch keine Sünde, denn der Wille Gottes geschieht und der Allwissende kennt die Zukunft.

 
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09.12.06 02:07

521 Postings, 7565 Tage zaccmmmmmmh,

Eichi, Du scheinst ein hartgesottener Fatalist zu sein. Alles ist vorherbestimmt? Ich gebe Dir in Einem Recht: Gott als Urheber des Greifbaren und Unbegreiflichen ist somit auch Urheber der Zeit-Dimension, d.h. er kennt den Ausgang vor dem Anfang, so wie einer von einem Hochhaus zwei Autos beobachtet, die von jeder Seite des Blocks nichtsahnend aufeinander zurasen und in einer Sekunde ineinandercrashen...

Trotzdem musst Du Dir die Frage stellen, warum Gott die Dinge und schliesslich auch die Menschen geschaffen hat. Koennte es sein, dass ihm etwas gefehlt hat? Hat er sich nach etwas gesehnt? Also, wenn Gott schon vorher vollkommen war, wozu brauchte er dann das alles? Wenn Du von Gott behauptest, das er Allwissenheit, Unbefangenheit, Unbeirrbarkeit, Unabhängigkeit ist, was ist der Sinn der ganzen Story? Also, das sagt in meinen Augen, dass Gott nur mit uns vollkommen sein kann und das heisst wiederum, dass wir ein Teil des Wesens Gottes sind. Das wirft eine ziemlich "soziale Komponente" auf Gott, oder? *LOL* Fuer mich eher das Gegenteil von Unabhaengigkeit und versteckte Existens hinter dem "Nichts".

Uebrigens sind "Allwissenheit, Unbefangenheit, Unbeirrbarkeit, Unabhängigkeit" auch Eigenschaften, Dein Ansatz geht da schon mehr in Richtung "Nirwana". Aber: wie koennen aus der Bedeutungslosigkeit und Leere, Emotionen, Leben, Schoenheit entstehen? Etwas Existierendes ist immer ein Teil des Ursprungs. Somit ist der Kuenstler also eher die Summe alles Greifbaren und Unfassbaren: GOTT :D
Gruss,
ZACC  

09.12.06 02:26

8541 Postings, 7132 Tage kleinlieschensone krude Überschrift sich auszudenken,

und dann so viel wirres Zuegs zu schreiben,
dazu ist wirklich nur ein filosof in der Lage.

Die Vernunft "arbeitet" bei nichtspirituellen Menschen gegen den Glauben und bei spirituellen Menschen für den Glauben.

Spiritualität und Glauben können nie und nimmer über die Vernunft Eingang in den Menschen finden - das geht nur über die Intuition und das Herz.

Meint euer kleinlieschen zu früher Stunde.  

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