ich einerseits ein sehr gutes Gefühl hatte, und andererseits damit meine Wette verloren habe. Und das alles nur wegen einem Foul, einer wohl fehlerhaften Auszeitentscheidung und anderen Kleinigkeiten. Kann man nur hoffen, dass Dallas aus den Fehlern lernt und mit den eigenen fans im Rücken dann die Oberhand behält. Bin immernoch der meinung die Mavs sind die bessere Mannschaft. Man hat bloß Wade nicht im Griff, und trifft in engen Phasen oftmals falsche Entscheidungen. In Spiel 3 und 5 kamen auch noch merkwürdige Schiri-Entscheidungen dazu, was bei solch knappen Ergebnissen natürlich besonders ärgerlich ist.
Die Statistik dass Wade in Spiel 5 genauso viele Freiwürfe bekommen hat wie die gesamte Mannschaft aus Dallas, ist ja wohl bezeichnend. Vor allem die Offensivfouls sind sicherlich Gesprächsstoff, auch wenn ich kaum was gesehen habe.
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Keine Geschenke für Nowitzki
München - Es hätte so ein schöner Tag für Dirk Nowitzki werden können.
Wenige Stunden vor seinem 28. Geburtstag erwischte er im wichtigen fünften Spiel bei den Miami Heat zwar einen schwachen Abend, dennoch wäre er fast noch zum Matchwinner avanciert. 9,1 Sekunden vor Ende der Verlängerung brachte Nowitzki mit einem Fadeaway-Jumper gegen Shaquille O'Neal seine Farben mit 100:99 in Führung. Die wichtige 3:2-Führung in der Final-Serie war zum Greifen nahe. Dabei hatten der lange Blonde und die Mavericks die Rechnung aber ohne Heat-Superstar Dwyane Wade und den Unparteiischen gemacht.
Entscheidender Pfiff
Wade, eng aber fair gedoppelt, zog 1,9 Sekunden vor der Schluss-Sirene in die Zone. Nowitzki kam zur Hilfe, störte den Shooting Guard entscheidend beim Korbleger - das Schiedsrichtergespann sah jedoch ein Foul des Deutschen. Der Rest ist Geschichte: Wade, mit 43 Punkten Topscorer der Partie, vollstreckte abgeklärt beide Freiwürfe zum 101:100-Endstand. Die Heat und nicht die Mavs fahren mit Matchball zu Spiel sechs in der Nacht auf Mittwoch nach Dallas.
Harris stocksauer
Die Mavericks suchten nach der vermeidbaren Niederlage die Schuld bei den Schiris und nicht bei sich selbst. "Es verwundert mich doch sehr, dass Wade von drei Leuten gedeckt wird und er es dennoch zur Freiwurflinie schafft", meinte Devin Harris.
Fast doppelt so viele Freiwürfe für Miami
Erzürnt fügte der Ersatz-Aufbauspieler an: "Muss man wirklich pfeifen, wenn die Uhr nur noch 1,9 Sekunden zeigt und Wade die Balance verliert? Scheinbar schon." Der Ärger ist verständlich: Insgesamt bekam Miami 49 Freiwürfe zugesprochen, Dallas nur 25. Allein Wade war genauso häufig an der Linie wie die gesamte Mavs-Mannschaft. Dazu erregte eine umstrittene Auszeit in der Endphase der Verlängerung den Zorn der Mavericks.
"Ich wollte keine Auszeit"
So hatten die Schiris den Mavs ihr letztes Time-Out ausgerechnet zwischen statt nach den beiden entscheidenden Freiwürfen von Wade zugeteilt. Laut Schiedsrichter Joe Crawford soll Josh Howard zweimal die Auszeit explizit gefordert haben. Konsequenz: Für den letzten Angriff mussten die Mavericks den Ball von der eigenen Grundlinie statt von der Mittellinie einwerfen, Harris konnte nur noch einen Verzweiflungsdreier ansetzen. Howard bestritt nach dem Spiel vehement: "Ich wollte kein Time-Out. Ich habe nicht mal etwas gesagt. Ich habe zu Coach Avery Johnson geschaut und mit den Fingern ein T angedeutet. Mehr war da nicht." Mark Cuban fügte sarkastisch an: "Mir ist die Entscheidung der Schiedsrichter egal. Das ist kein Thema für mich."
O'Neal mit 17-prozentiger Freiwurfquote
Umstrittene Freiwurfentscheidung hin, zweifelhafte Auszeit her: Die Mavericks hätten dennoch das Spiel gewinnen können, wenn nicht müssen. Beispielsweise verzichteten sie in der regulären Spielzeit beim Stand von 93:91 darauf, die bewährte "Hack-a-Shaq"-Taktik anzuwenden, um den miserablen Freiwurfschützen O'Neal in die Bredouille zu bringen. Immerhin traf der "Diesel" in Spiel vier nur zwei seiner zwölf Freiwürfe. Stattdessen übernahm Wade das Kommando und führte die Heat mit einem sehenswerten Korb in die Verlängerung.
Dallas zeigt Nerven
Zumal den Mavs die Nerven nicht mitspielten. So vergaben Howard, Nowitzki und Dampier in entscheidenden Situationen Freiwürfe. Den Chancen traute Nowitzki, mit 20 Zählern teamintern drittbester Scorer hinter Terry (35) und Howard (25), nach dem Spiel noch nach: "Wir hatten genügend Gelegenheiten, um das Spiel für uns zu entscheiden."
Mit dem Rücken zur Wand
Trübsal blasen ist jedoch nicht angesagt. "Wir wissen, wie wir die Heat schlagen können. Natürlich müssen wir die Niederlage erst einmal verdauen, aber schon morgen wird es uns besser gehen", so der Power Forward weiter. Coach Johnson sieht in der schwierigen Ausgangslage sogar einen Vorteil. "Es wird keinen Morgen geben. Wir müssen gewinnen. Aber ich mag es, wenn mein Team so unter Druckt steht. Dann zeigt sie ihr wahres Gesicht."
Haruka Gruber |