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Merkel spricht sich für grosse Koalition aus Während sich der Druck auf den CSU-Vorsitzenden Stoiber innerhalb der eigenen Reihen verstärkt, glaubt CDU-Chefin Angela Merkel an eine grosse Koalition, die funktionsfähig ist. Merkel erklärte, die Verhandlungen könnten noch binnen einer Woche abgeschlossen werden.
(ap) Der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber gerät nach seinem Rückzug von einem Ministeramt in Berlin in den eigenen Reihen immer mehr unter Druck. Zu einer möglichen erneuten Spitzenkandidatur Stoibers bei der bayerischen Landtagswahl 2008 verwies der designierte Wirtschaftsminister Michael Glos auf die CSU-Landtagsfraktion. Der Münchner Landtagspräsident Alois Glück soll dem Ministerpräsidenten ein Ultimatum von sechs Monaten gestellt haben. Der 31-jährige CSU-Bundestagsabgeordnete Andreas Scheuer forderte eine Partei-Verjüngung.
Merkel glaubt an grosse Koalition Trotz der Turbulenzen ist CDU-Chefin Angela Merkel zuversichtlich, die Koalitionsverhandlungen mit der SPD binnen einer Woche erfolgreich abschliessen zu können. Auch wenn das tägliche Geschehen das demokratische Grundgefühl auf eine harte Probe stelle, «wird in sieben Tagen doch ein gewisses Ordnungsprinzip sichtbar werden», sagte Merkel am Samstag als Festrednerin bei der 50-jährigen Jubiläumsfeier der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bonn.
Vor rund 3000 Gästen im früheren Plenarsaal des Bundestags bekräftigte Merkel nochmals ausdrücklich den Wunsch der Union nach einer grossen Koalition: «Wir wollen die grosse Koalition und zwar nicht die des kleinsten gemeinsamen Nenners sondern eine, die die Probleme Deutschlands im Blick hat und Lösungen findet.»
Demokratie sei zuweilen anstrengend, aber dafür auch sehr lohnenswert. Wie die Konrad-Adenauer-Stiftung müsse man es verstehen, Brücken zu bauen.
Lob für Merkel Die Stiftung, die 1955 ursprünglich als Parteischulungsstätte gegründet worden war, lobte Merkel für ihren Beitrag zur Entwicklung und Verteidigung der Demokratie. Sie sei im Ausland wie im Inland Ratgeber, Helfer und Stabilisator zugleich. Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik stelle Merkel weiterhin hohe Erwartungen an die Stiftung: «Wir brauchen diejenigen, die über den Tag hinaus denken und immer neue Anregungen geben.»
Auch Bundespräsident Horst Köhler dankte in seiner Festrede der Stiftung für ihren «unverzichtbaren Beitrag für Freiheit und Gerechtigkeit». Neben der Förderung der internationalen Zusammenarbeit sei heute besonders auch die des akademischen Nachwuchses aktueller denn je. Gerade in der Bildung liege die Zukunft Deutschlands und damit auch die der Stiftung.
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