Nachdem der Dax die 5.000-Punkte-Marke erreicht und zwischenzeitlich überwunden hat, scheint die Dynamik in den Märkten zunächst etwas erschöpft zu sein. Vorbörslich deutet sich ein zum Vortag wenig veränderter Start in den neuen Handelstag an.

Rentenmarkt leicht in der Defensive
Nach den Höhenflügen der jüngsten Zeit kam es am Montag unter anderem auch auf Grund von besorgten Äußerungen von Zentralbankern über die möglichen Preiswirkungen der hohen Ölpreise zu Kursverlusten an den Rentenmärkten. Der Bund-Future gab 56 Stellen auf 122,87 Prozent nach. Die Stimmung dürfte zunächst vorsichtig beiben.
Dollar hält die leichten Kursgewinne
Im frühen Devisenhandel kann der Dollar am Dienstag seine leichten Kursgewinne vom Vortag halten. Am Markt setzt sich immer mehr die Meinung durch, daß die wirtschaftlichen Folgen des Hurrikans „Katrina” die amerikanische Notenbank Fed nicht davon abhalten werde, ihre Politik steigender Zinsen fortzusetzen. Händler gehen davon aus, daß die Fed am 20. September zum elften Mal eine Zinsanhebung beschließen wird. „Die wachsenden Erwartungen für eine Zinsanhebung auf dem nächsten Fed-Treffen werden den Dollar in dieser Woche weiter unterstützen”, sagte Takehiko Jimbo von Mitsubishi Trust and Banking. Gleichzeitig komme der Euro wegen der Risiken der Wahlen in Deutschland unter Druck. Dadurch gebe es weiteren Raum für Gewinne beim Dollar. Der Euro liegt am Morgen bei 1,2303 Dollar und zeigt sich damit kaum verändert zum Handelsschluß in New York. Wenig verändert tendiert die amerikanische Währung auch zum Yen. Der Kurs liegt bei 110,33 Yen für einen Dollar.
Japanische Aktien zeigen sich gut behauptet
Gut behauptet tendieren die Aktienkurse am Dienstag im späten Tokioter Handel. Gegen 6.10 Uhr MESZ gewinnt der Nikkei-25-Index 0,1 Prozent oder 11 Punkte auf 12. 910. Der Topix-Index steigt um 0,4 Prozent oder 5 Punkte auf 1.315. Gekauft würden vor allem Aktien von Unternehmen, die stark von der Inlandsnachfrage abhängen wie Stahlhersteller und Immobilienunternehmen, berichten Händler. Vor allem Privatanleger träten als Käufer auf, während Institutionelle sich vor dem Quartalsende zurückhielten.
Aktien in Hongkong zeigen sich mittags etwas leichter
Etwas leichter zeigen sich die Aktienkurse am Dienstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index (HSI) hat die erste Sitzungshälfte beim Stand von 15.149 Punkten beendet. Das sind 0,3 Prozent oder 50 Punkte weniger als zum Handelsschluß am Montag. Händler sprechen von geringen Umsätzen. Die jüngste Überprüfung des Optionshandels durch die Börsenaufsicht Securities and Futures Commission dämpfe nicht nur den Handel mit Optionsscheinen, sondern belaste auch den Kassamarkt. Dort gehe die Hedging-Aktivität zurück, was wiederum die Kursbewegungen begrenze. Keines der sieben Marktschwergewichte bewege sich um mehr als 0,5 Prozent nach oben oder unten.
Neuigkeiten und Meldungen nach Börsenschluß
Nachbörslich zeigten sich die Aktien an der Wall Street am Montag kaum verändert. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator stieg um 0,01 Punkte auf 1.612,3 Punkte.
Die Aktien von Majesco Entertainment haben sich im nachbörslichen Handel am Montag deutlich schwächer gezeigt. Die Titel um 34,8 Prozent auf 1,59 Dollar ein, nachdem das Unternehmen sowohl beim Gewinn als auch mit dem Umsatz im dritten Quartal die Analystenerwartungen verfehlt hatte. Cephalon legten vorübergehend bis auf 43,18 Dollar zu, nachdem die FDA ihre Zustimmung zur Vermarktung einer zuckerfreien Version eines Medikaments gegeben hatte. Später zeigte sich die Aktie nur noch mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 42,15 Dollar.
Amerikanische Börsen schließen uneinheitlich
Uneinheitlich haben die amerikanischen Börsen am Montag den Handel beendet. Wichtigste Einflußfaktoren waren der deutlich gesunkene Ölpreis sowie eine Reihe von Übernahmeaktivitäten, hieß es aus dem Handel.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 0,1 Prozent oder 4 Punkte auf 10.683. Der S&P-500-Index fiel hingegen um 0,1 Prozent oder 1 Punkt auf 1.241 Stellen. Der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 0,3 Prozent oder 4 auf 2. 183 Punkte.
Die angekündigte Übernahme von Siebel durch Oracle für 10,66 Dollar je Aktie oder 5,85 Milliarden Dollar beflügelte beide Titel, nachdem Oracle zunächst etwas unter Druck standen. Das Gebot bedeutet einen Aufschlag von rund 17 Prozent zum Freitagschlußkurs von Siebel. Durch die Transaktion, die bereits die Zustimmung des Siebel-Boards gefunden hat, werde Oracle zur Nummer Eins bei Customer-Relations-Management-Anwendungen (CRM), sagte Oracle-CEO Larry Ellison. Siebels 4.000 Kunden und 3.400.000 Nutzer stärken seiner Ansicht nach die führende Position von Oracle in Nordamerika. Siebel zogen um 13 Prozent auf 10,29 Dollar an, aber auch Oracle zeigten sich fester und verteuerten sich um 1,6 Prozent auf 13,49 Dollar.
EbBay stiegen um knapp ein Prozent auf 38,94 Dollar. Das Unternehmen bietet 2,6 Milliarden Dollar in Aktien und Bar für das Luxemburger Unternehmen Skype Technologies. Der Preis dürfte den Aktienkurs von Ebay mittelfristig allerdings belasten, glaubt Merrill Lynch. Die Bären dürften darauf verweisen, daß die Akquisition teuer sei und der Eigenaufbau eines solchen Geschäfts weniger gekostet hätte. Das Geschäft sorge dafür, daß sich Ebay weiter von den Kernkompetenzen wegbewege. Zwar ist die Haltung der Bank gegenüber dem Geschäft angesichts dessen Bewertung verhalten, doch glauben die Analysten auch weiterhin, daß die Fundamentaldaten bei Ebay solide sind.
Im Sektor der Fluggesellschaften wurde von Händlern damit gerechnet, daß Delta Air Lines noch in dieser Woche Insolvenzschutz nach Chapter 11 beantragen wird. Nach einem Bericht des ”Wall Street Journal” wird zudem erwartet, daß eine Finanzierungsvereinbarung über 1,7 Milliarden Dollar erreicht wird, die den weiteren Flugbetrieb sicher stellen soll, während das Unternehmen umstrukturiert wird. Die Papiere verbilligten sich um 22,8 Prozent auf 0,85 Dollar. Ansonsten zogen die Titel der Fluglinien angesichts des wieder nachgebenden Rohölpreises an. AMR erhöhten sich um 9,6 Prozent auf 13,16 Dollar. JetBlue Airways legten 4,8 Prozent auf 19,50 Dollar zu.
Amerikanische Anleihen schließen etwas leichter
Etwas leichter haben sich die amerikanischen Anleihen am Montag im späten Verlauf des New Yorker Handels gezeigt. Am Berichtstag habe es an Impulsen gefehlt, sagten Teilnehmer. Es hätten weder Konjunkturdaten noch Aussagen von Fed-Mitgliedern auf der Agenda gestanden. Allerdings werde sich das im Laufe der Woche ändern, weshalb sich die Händler vorsichtig gezeigt hätten, hieß es. Am Dienstag stehen die Handelsbilanz und die Erzeugerpreise an, am Donnerstag unter anderem der Empire State Manufacturing Index und die Verbraucherpreise. Zehnjährige Anleihen mit einem Kupon von 4,250 Prozent verloren 13/32 auf 100-20/32 und rentierten mit 4,172 Prozent, nach 4,12 Prozent am Freitag. Die mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Treasury gab um 25/32 ab auf 114 01/32. Hier ergab sich eine Rendite von 4,448 Prozent, nach 4,4 Prozent am Freitag.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.