GPC Biotech & MediGene – Kursverdopplung mit Ansage GPC Biotech und MediGene sind die beiden Titel aus dem TecDax-30, die in letzter Zeit von sich reden machten, vor allem durch eine beeindruckende Kursperformance. Genau diese beiden Werte waren die Biotech-Anlagefavoriten in der zweiteiligen exklusiven Biotech-Story von Ende Mai / Anfang Juni des Performaxx-Anlegerbriefs – quasi eine Kursverdopplung mit Ansage.
Von 2 auf 8 Euro, und das nicht mal zu unrecht. Ein Stop-Kurs wäre jetzt angebracht, um Gewinne zu konservieren.
GPC startete spät, aber dafür richtig Wie wir schon im letzten Jahr orakelten, hielten wir es für eine sehr gute Idee, ein Unternehmen zu kaufen, der nur mit der Hälfte der liquiden Mittel notierte – die Wirkstoffentwicklungs-Phantasie gab es also praktisch mehr als gratis. Das war GPC Biotech bei Kursen von unter 3 Euro. Nach 2,07 Euro im Tief schraubte sich die Martinsrieder Biotechschmiede bis auf 8,38 Euro nach oben.
Und zwar nicht zu unrecht. Denn von der US-Zulassungsbehörde kam, wie sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte, das OK für die Zulassungsstudie für das Anti-Krebsmedikament Satraplatin. Das ist die Vorstufe für eine folgende klinische Phase-III-Studie. Die Erwartungshaltung ist groß, doch hat Saraplatin in Kombination mit dem Medikament Prednisone gegenüber der Behandlung mit Prednisone alleine bei Patienten mit Hormon-resistentem Prostatakrebs bereits hervorragende Ergebnisse erzielt, die ganz zu recht Hoffnung auf Mehr schüren.
Weitere Erfolgsmeldungen betreffen den monoklonalen Antikörper 1D09C3, der bei zu unterschiedlichen menschlichen Blutkrebsarten zum gezielten Absterben von Tumorzellen geführt haben soll. Jetzt muss die Wirksamkeit des Antikörpers in Kombination mit dem Blockbuster-Krebsmedikament Rituxan verifiziert werden. Bei Kombination der beiden Antikörper hatte sich die Zeitspanne bis zum Fortschreiten der Krankheit verdoppelt – eine Welt in der Krebsforschung.
Nach der Kursverdopplung muss jetzt eine Nachricht nachgeschoben werden. Kommt sie nicht, droht der Rückfall in tiefere Regionen.
MediGene riskanter als GPC Biotech MediGene konnte zwar selbst noch keine derartigen positiven Nachrichten wie GPC präsentieren, doch sprang die Phantasie auch auf den Münchner Forschungsnachbarn über. Wir hielten und halten MediGene für mindestens eine Klasse riskanter als GPC Biotech. Erstens ist GPC in der Forschung und Entwicklung mittlerweile weiter fortgeschritten, zweitens besitzt GPC die bei weitem bessere Kapitalausstattung mit ca. 100 Mio. Euro und Kooperationspartner / Investor Altana in der Hinterhand – wobei allerdings auch der Barmittelverbrauch unverändert hoch bleibt. Beide Titel halten wir weiterhin für aussichtsreich, raten aber speziell bei MediGene zur Mitnahme von Gewinnen nach der Kursverdopplung im letzten Monat. Sollte hier die erwartete positive Nachricht ausbleiben, wird der Kurs zwangsläufig wieder nachgeben. Bei GPC böte sich ein Stopp-Kurs bei 7 Euro (oder etwas freizügiger bei 6,50 Euro) an.
|