Hamburg/Berlin (vwd) - Als Reaktion auf den Abruch der WHI-Studie zu Hormonersatzprodukten vor gut einem Jahr haben in Deutschland 30 Prozent der Patientinnen ihre Therapie abgebrochen. Dies meldete das Magazin "Stern" am Mittwoch vorab aus seiner aktuellen Ausgabe und berief sich auf Umfrage im Auftrag der Zeitschrift und des Bundesgesundheitsministeriums. Die meisten Frauen, die eine Hormonersatztherapie bekamen, seien aber trotz der Risiken dabei geblieben. Problematisch sei allerdings dass viele Frauen von ihren Hausärzten nicht über die Risiken wie Herzinfarkt, Schlagfanfall, Brustkrebs und Thrombose informiert worden seien, meldet der "Stern".
Offenbar belastete der Bericht am Mittwoch den Aktienkurs der Schering AG, Berlin, einem der Hersteller von Hormonersatzpräparaten. Das Papier notierte am Mittwoch gegen 16.30 Uhr mit 1,6 Prozent im Minus. Schering selbst zeigte sich durch in der Umfrage erfaßten Reaktionen der Frauen nicht überrascht. Diese entsprächen in der Tendenz den Ergebnissen einer ähnlichen Studie vom September 2002 aus den USA, die Schering den Analysten beim R&D-Day Ende Juni vorgestellt habe, sagte ein Sprecher auf vwd Anfrage. Dass sich der Bereich Hormonersatztherapie "enttäuschend" entwickelt habe, habe das Unternehmen kommuniziert. +++ Stephan Kosch vwd/27.8.2003/sk/nas
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