Schlussbericht Wall Street: Investoren halten sich zurück
Ein impulsloser Handel bescherte den New Yorker Aktienmärkten heute leichte Verluste. Angesichts wichtiger Konjunkturberichte am Donnerstag hielten sich die Investoren heute zurück. Für morgen erwarten die Börsianer allerdings einen nervösen Handel. Dann stehen die Arbeitslosenzahlen der vergangenen Woche sowie das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal auf dem Programm. Heiße Eisen, welche die US-Notenbank Fed in ihrem Beige Book heute nicht zu bieten hatte. Sie sprach lediglich von einer glanzlosen Entwicklung der Konsumententätigkeit in den Monaten Juni und Juli, welche nur für eine mäßige Belebung der US-Konjunktur sorgte. Alles wohl bekannt.
Schlussstände:
Dow Jones: 9.199,98 (-0,05%)
NASDAQ Composite: 1.721,95 (-0,54%)
Unternehmensnachrichten:
Der Reifenhersteller Goodyear Tire & Rubber Co. gab bekannt, dass er im zweiten Quartal einen Verlust ausweisen muss, nachdem höhere Rohmaterial-Kosten nur teilweise durch Kostensenkungen, höhere Preise und einen schwachen US-Dollar kompensiert werden konnten. Der Nettoverlust belief sich auf 73,6 Mio. Dollar bzw. 42 Cents pro Aktie nach einem Gewinn von 28,9 Mio. Dollar bzw. 18 Cents pro Aktie im Vorjahr. Analysten hatten mit einem Verlust von lediglch 23 Cents pro Aktie gerechnet. Der Umsatz erhöhte sich von 3,5 Mrd. Dollar auf 3,8 Mrd. Dollar. Wie der US-Konzern weiter mitteilte, wird er nächste Woche die Verhandlungen mit der Gewerkschaft United Steelworkers of America fortsetzen. Dabei geht es um neue Arbeitsverträge für fast 19.000 Mitarbeiter. Die letzten Gespräche wurden am 28. Juni ergebnislos abgebrochen.
Der amerikanische Rüstungskonzern Anteon International Corp. meldete, bedingt durch staatliche Rüstungsaufträge, einen Gewinnsprung im zweiten Quartal. Der in Fairfax, Virginia ansässige Betreiber militärischer Ausbildungszentren erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Gewinn in Höhe von 10,3 Mio. Dollar bzw. 28,3 Cents je Aktie, nachdem im Vorjahreszeitraum ein Gewinn in Höhe von 5,5 Mio. Dollar bzw. 15 Cents je Aktie erzielt wurde. Analysten hatten im Vorfeld einen Gewinn in Höhe von 25 Cents je Aktie erwartet. Der Konzernumsatz konnte um 25,8 Prozent auf 254,1 Mio. Dollar zulegen. Das Unternehmen revidierte gleichzeitig seine Gewinn- und Umsatzprognosen für das Gesamtjahr nach oben. Anteon erwartet nun im Gesamtjahr einen Gewinn in Höhe von 1,13 bis 1,15 Dollar je Aktie. Analysten waren bisher von einem Gewinn in Höhe von durchschnittlich 1,10 Dollar pro Aktie für das Gesamtjahr ausgegangen.
Der amerikanische Mischkonzern DuPont gab heute bekannt, dass er für das vergangene Quartal eine Dividende in Höhe von 35 Cents je Aktie zahlen wird. Dies entspricht dem für das Vorquartal gezahlten Betrag. Ausgeschüttet werden soll die nächste Dividende am 12. September an alle Aktionäre, die die Aktie am 15. August besitzen. Für DuPont ist dies seit 1904 die 396. Dividende in Folge.
Der US-Telekommunikations-Dienstleister Nextel Partners Inc. machte im zweiten Quartal einen Verlust von 44 Cents je Aktie. Darin enthalten sind allerdings einmalige Aufwendungen zur Schuldentilgung in Höhe von 68 Mio. Dollar. Ohne diesen Effekt liegt Nextel mit 17 Cents je Aktie im roten Bereich. Das EBITDA belief sich im zweiten Quartal auf 34,7 Mio. Dollar, verglichen mit einem Minus von 5,7 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal von 161 Mio. Dollar auf 234 Mio. Dollar. Dies entspricht einem Neuzugang von 89.000 Kunden. Insgesamt beläuft sich damit die Zahl der Nextel-Kunden auf 1,05 Mio. Menschen, von denen jeder einzelne rund 66 Dollar zum Umsatz des Unternehmens beitrug.
Der drittgrößte Krankenversicherer der Vereinigten Staaten, Aetna Inc., legte solide Ergebnisse für das zweite Quartal auf den Tisch. Demnach machte das Unternehmen einen Gewinn exklusive Einmalaufwendungen in Höhe von 1,28 Dollar pro Aktie. Analysten hatten lediglich 1,02 Dollar erwartet. Netto betrug das Ergebnis 138,4 Mio. Dollar oder 87 Cents je Aktie. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte der Nettogewinn 108,2 Mio. Dollar (70 Cents je Aktie) betragen. Der Umsatz des Versicherers war im Jahresvergleich rückläufig. Er sank von 5,1 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal auf nunmehr 4,5 Mrd. Dollar. In einer Presseerklärung zeigte sich CEO John W. Rowe erfreut über das sechste profitable Quartal in Folge und machte sogleich den Grund für das positive Ergebnis aus. Offensichtlich waren Aetna-Kunden weniger krank und haben die Dienstleistungen ihres Versicherers deshalb nicht in Anspruch genommen. Gleichzeitig beobachtete Rowe gesunkene Preise in der Pharmaindustrie.
Der US-Hardware-Spezialist Vishay Intertechnology Inc. verfehlte im zweiten Quartal mit einem Gewinn von 2,8 Mio. Dollar oder 2 Cents je Aktie die Erwartungen der Analysten. Sie hatten im Schnitt mit 7 Cents je Aktie gerechnet. Im Ergebnis enthalten sind nach Angaben von Vishay allerdings einmalige Restrukturierungskosten, die mit 5 Cents je Aktie zu Buche schlagen. Ein Jahr zuvor hatte Vishay noch einen Gewinn von 15,6 Mio. Dollar (10 Cents je Aktie) eingefahren. In punkto Umsatz geht es dem Unternehmen in diesem Jahr jedoch besser. Für 538 Mio. Dollar konnte Vishay im zweiten Quartal Produkte absetzen, verglichen mit 457 Mio. ein Jahr zuvor. Neben der Bekanntgabe der Zahlen für das zweite Quartal zog Vishay Bilanz über das erste Halbjahr. Der Umsatz betrug in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 1,07 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn belief sich auf 9,7 Mio. Dollar oder 6 Cents je Aktie. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres war der Gewinn mit 18,0 Mio. Dollar oder 11 Cents je Aktie fast doppelt so hoch ausgefallen. -am- / -am- |