Schachmatt! Schwarz-weiße Kästchen vertreiben die Lust auf Zigaretten Schmacht auf eine Zigarette? Wollen Sie aufhören zu rauchen und hatten mit den üblichen Tricks wie Kaugummi-Kauen, Lolli-Lutschen oder dem drögen Nikotin-Pflaster bisher kein Glück? Dann starren Sie doch mal auf ein Schachbrett! Kein Scherz: Ein englischer Psychologe hat rausgefunden, dass der Blick auf die schwarz-weißen Kästchen den Wunsch nach einer Kippe unterdrücken kann. Eine Minute reicht schon, so Jon May von der Universität Sheffield. Der Trick dabei: Das Schachbrettmuster muss flackern – 1000 Mal in der Sekunde. Der Wissenschaftler setzte die Testpersonen deshalb vor einen Computer. Mit dem Schachbrett gegen den Zigaretten-Schmacht: Der englische Psychologe Jon May. Hintergrund für Mays Untersuchung war die Erkenntnis, dass bestimmte Bilder, Gerüche oder Töne im Gehirn unterschiedliche Wünsche verursachen. Denkt man zum Beispiel an warmes, frisches Brot, meldet der Kopf umgehend: Hunger! Klar war ebenso, dass dieser Automatismus unterdrückt werden kann – mit Symbolen wie flackernden Punkten und Quadraten.
Doch klappt das auch beim Rauchen? Jon May arbeitete mit zwei Test-Gruppen: Die eine sollte sich Bilder und Töne vorstellen – einen Sonnenaufgang, Telefonklingeln oder ein schreiendes Baby. Die andere Gruppe setzte er vor Bildschirme, auf denen die Schachbrettmuster zu sehen waren. Bei beiden Testgruppen wurde dann gemessen, wie stark der Drang nach einer Zigarette war. Ergebnis: Nach nur einer Minute hatten weitaus mehr „Schach-Gucker“ die Lust auf eine Kippe verloren als die Tester, die sich nur Bilder vorstellten. Das flackernde Schachbrett verdrängt im Kopf Bilder, die das Verlangen nach einer Zigarette auslösen. Flackernde Punkte haben einen ähnlichen Effekt.
Jetzt will May seine Erkenntnisse benutzerfreundlich vermarkten. „Wir hoffen auf ein entsprechendes Programm für Palm-PC's. So können Raucher ihr Schachbrett immer dabei haben – wenn der kleine Jiper kommt.“ Bild.de |