New York: Qualcomm gesucht (Instock) Der Markt drohte in einer Flut neuer Quartalszahlen zu ertrinken. Beachtung fanden vor allem positive Bilanzen, die in Verbindung mit besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen Arbeitsmarkdaten – das sind jene Zahlen, die aufgrund ihrer hohen Volatilität vor wenigen Monaten noch niemand ernsthaft interessiert haben – zunächst für steigende Notierungen sorgten. Im Gegensatz zum Vortag ging den Indizes allerdings in den letzten beiden Handelsstunden der Atem aus. Als Erklärungen mußten Spekulationen um neue Terroranschläge, Gewinnmitnahmen beziehungsweise eine große Verkaufsorder im S&P-Future herhalten.
Der Dow Jones-Index büßte 81 Zähler oder 0,9 Prozent auf 9.112 Punkte ein. Der breiter gefasste S&P 500 gab 7 Zähler oder 0,7 Prozent auf 981 Punkte nach. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index auf 1.701 Punkte – ein Verlust von 17 Zählern oder 1 Prozent.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 4,17 Prozent (+ 6 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 5,09 Prozent (+ 5 Stellen). Am Devisenmarkt fiel der Euro auf 1,1476 US-Dollar zurück. Der Preis für eine Feinunze Gold notierte mit 362,20 Dollar. Ein Barrel Rohöl kostete 27,80 Dollar.
Im Blickpunkt
Seinem Ruf gerecht wurde einmal mehr Qualcomm: Der Mobilfunkausrüster kehrte im dritten Geschäftsquartal in die Gewinnzone zurück und übertraf die Schätzungen der Analysten. Da auch die weiteren Aussichten stimmten, legten die Anteile 2,6 Prozent auf 37,21 Dollar zu.
Lange Gesichter gab es beim IT-Konzern EDS, der mit einem Gewinneinbruch von 56 Prozent auf sich aufmerksam machte. Der Umsatz stieg nur durch den schwachen Dollar um magere 2,4 Prozent. Obendrein lagen die Gewinnprognosen für 2004 unter den allgemeinen Schätzungen. Die Aktie sackte 9,4 Prozent auf 20,80 Dollar ab. Erz-Rivale IBM büßte 0,9 Prozent auf 81,56 Dollar ein.
Die Rückkehr von Computer Associates (+ 13,4 Prozent auf 25,23 Dollar) in die Gewinnzone honorierte CSFB mit einer Kaufempfehlung. Das Kursziel wurde von 23 auf 29 Dollar erhöht. Der Software-Hersteller übertraf die Prognosen der Analysten und hob die eigenen Schätzungen an. Auf operativer Basis lag der Gewinn bei 14 Cents pro Aktie und übertraf damit die Analystenprognosen von 9 Cents pro Aktie.
Medienriese Viacom konnte dank des Fernsehsenders MTV die Umsatzprognose für 2003 erhöhen und verbesserte sich daraufhin um 3,5 Prozent auf 44,45 Dollar. Die Telefongesellschaft SBC rutscht nach Vorlage ihrer Bilanz 3,2 Prozent auf 23,19 Dollar ab. Bei SBC ging der Quartalsumsatz binnen Jahresfrist um 5,9 Prozent zurück.
Im Biotechsektor übertraf Biogen die Schätzungen und bestätigte seinen Ausblick. Der Aktie machten jedoch dürftige Testergebnisse eines Medikamentes gegen Multiple Sklerose und Morbus Crohn zu schaffen, das zusammen mit der irischen Elan entwickelt wird. Biogen gab 6 Prozent auf 38,70 Dollar nach.
Ungeachtet der versteckten Umsatz- und Gewinnwarnung von DaimlerChrysler kletterte der US-Riese General Motors um 0,2 Prozent auf 36,27 Dollar. Ford war für 10,68 Dollar zu haben – ein Zugewinn von 0,8 Prozent.
Beim Papierproduzenten International Paper (- 1,8 Prozent auf 37,87 Dollar) brach der Gewinn im zweiten Quartal um knapp 60 Prozent ein. Dennoch lag das Ergebnis leicht über den Erwartungen. |