noch ein Wort zur Eigenheimzulage.
Du sagst, damit wären nur verteilungspolitische Ziele verfolgt worden. Glaubst Du das wirklich? Meinen Eltern geht es u.a. deshalb im Alter so gut, weil sie in einem bezahlten Haus wohnen. Und Millionen von Rentnern wird es in zwei bis drei Jahrzehnten vielleicht nicht mehr so gut gehen, wenn sie zur Miete wohnen, weil unser Rentensystem heute schon absehbare Probleme aber keine Lösungen hat. Du hast auch einen viel zu sehr auf die Gegenwart und auf Ostdeutschland begrenzten Blickwinkel. Im Augenblick wird hier kaum noch gebaut. Das ist die beste Voraussetzung für steigende Mieten in wenigen Jahren. Wir wirken eigentlich steigende Mieten "verteilungspolitisch"? Da ich Eigentümer von Mietobjekten bin, finde ich übrigens diese Art der Umverteilung hervorragend, auch wenn sie nicht sehr sozial sein sollte. Das einzige, wovor ich als Vermieter Angst habe, ist Deflation.
Ich würde es übrigens der Logik unserer Regierung zutrauen, daß sie auch versucht, den Selbstnutzern von bezahlten Immobilien Mietersatzsteuern abzuknöpfen, weil sie ja im Vorteil gegenüber Mietzahlern sind (deren Mieten obendrein durch die Vermieter zu besteuern sind). Mit den Anlegern ist man ähnlich umgegangen. Erst hat man ihnen unter Kohl gesagt: Investiert im Osten, weil der Staat das allein nicht leisten kann. Dafür - und für das Risiko - könnt ihr Steuern sparen. Dann hat man unter Schröder festgelegt, daß die Spekulationsfrist aufgehoben wird, so daß der Staat bei einem späteren Verkauf die Steuern praktisch wieder zurückbekommt. Da hat man zwar keine Steuervorteile mehr, aber wenigstens noch das Risiko. Unserem Staat mangelt es etwas an Verläßlichkeit. Das einzige, was bald noch sicher sein wird, sind die Pensionen.
R.
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