Analysten fürchten bei Banken tiefrote Zahlen

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neuester Beitrag: 23.10.02 09:10
eröffnet am: 23.10.02 08:56 von: Trader Anzahl Beiträge: 3
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Flaute an den Aktienmärkten hinterlässt in den Bilanzen ihre Spuren: Die Risikovorsorge steigt, stille Reserven schrumpfen

Von Anja Struve, DIE WELT

Frankfurt/Main – Gerüchte, Herabstufungen und Kursstürze – bei den drei börsennotierten deutschen Großbanken Deutsche Bank, Commerzbank und Hypo-Vereinsbank haben sich Anleger an extreme Kursschwankungen gewöhnen müssen. Entsprechend groß ist deshalb jetzt das Interesse an den Zahlen für das dritte Quartal, die die Institute in den kommenden Tagen vorlegen werden.

Überraschungen seien dabei aber nicht zu erwarten, sagt Metehan Sen von Sal. Oppenheim. „Der Markt rechnet ohnehin damit, dass die Institute im operativen Geschäft rote Zahlen ausweisen werden.“ Für die Hypo-Vereinsbank, die heute ihre Quartalsdaten vorlegen wird, erwarten die Experten im Schnitt einen Verlust von rund 200 Mio. Euro. „Wo sollen die Erträge auch herkommen“, fragt ein Frankfurter Branchenexperte. „Angesichts der Flaute an den Aktienmärkten und der anhaltenden Konjunkturschwäche können die Institute im Grunde nur die Kostenschraube weiter anziehen.“

Etwas besser dürften zumindest auf den ersten Blick die Quartalsbilanzen von Deutscher Bank und Commerzbank ausfallen, die von dem Verkauf ihrer Hypothekenbanktöchter profitieren. Operativ dürfte die Commerzbank, die am 12. November ihre Ergebnisse vorlegt, nach Meinung der meisten Experten aber ebenfalls Verluste erwirtschaftet haben, während bei der Deutschen Bank noch eine schwarze Null erwartet wird.

Mehr Sorgen als die Ergebnisse des dritten Quartals bereiten den Experten die Beteiligungsportfolios der Institute, die durch die Kursverluste an den Aktienmärkten zusehends an Wert verlieren. Nach Berechnungen von M.M. Warburg dürften die einst üppigen stillen Reserven der Deutschen Bank von 4,5 Mrd. Euro zur Jahresmitte auf mittlerweile 1,6 Mrd. Euro geschrumpft sein. Die Hypo-Vereinsbank wiederum hat demnach so gut wie keine unrealisierten Kursgewinne mehr in den Bilanzen, während die Analysten bei der Commerzbank sogar mit unrealisierten Verlusten in Höhe von 2,1 Mrd. Euro rechnen.

Dennoch sehen die Experten darin noch keinen Grund zur Panik: „Solange diese Gewinne oder Verluste nicht realisiert werden, ist das Kernkapital der Banken nicht berührt“, sagt Jörn Kissenkötter von M.M. Warburg. Nur wenn die Wertverluste als dauerhaft eingestuft würden, müssten die Banken Abschreibungen vornehmen – was wiederum die Ergebnisse und bei Verlusten auch das Kernkapital der Banken reduzieren würde. Die Gefahr eines Kapitalengpasses, wie an den Börsen zum Teil befürchtet, besteht nach Ansicht der Analysten aber nicht. Allerdings fehle den Banken für die Zukunft zunehmend der Puffer, um operative Verluste auszugleichen, warnt Susan Leadem von Goldman Sachs.

Noch schwerer lastet allerdings die Angst vor weiteren Kreditausfällen auf den Kursen der Bankaktien. Allein für das dritte Quartal rechnen Analysten noch einmal mit einem kräftigen Anstieg in der Risikovorsorge der Institute. Spitzenreiter ist dabei die Hypo- Vereinsbank als eines der größten Kreditinstitute in Europa: Für das Gesamtjahr rechnen die Experten bei den Münchnern mittlerweile mit einem Wertberichtigungsbedarf von knapp drei Mrd. Euro.

Auch für 2003 geben die Experten noch keine Entwarnung: „Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland dürfte sogar noch steigen und die Banken weiter belasten“, meint Jeremy Sigee von Schroder Salomon Smith Barney. Investoren rät er daher zur Vorsicht. Zwar erschienen die Kurse deutscher Bankaktien gemessen an ihrem Buchwert derzeit niedrig. „Aber“, so Sigee, „anderswo in Europa gibt es genug Banktitel, die deutlich mehr Chancen und ein geringeres Risiko versprechen.“  

23.10.02 08:59

4561 Postings, 8148 Tage lutzhutzlefutzUnsere Analysten

Blitzmerker wie immer! Haben die eigentlich studiert?  

23.10.02 09:10

7738 Postings, 8274 Tage newtrader2002deAnalysten - bestimmt die Freunde von Kleinanlegern

deshalb - Banken Strong buy !
Commerzbank, bietet derzeit das meiste Erholungspotenzial.
Die wollen doch selber billig an die Papiere,  

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