HypoVereinsbank prüft Übernahme der Commerzbank Analysten können in einem Zusammenschluss der beiden Häuser keinen wirklichen Mehrwert erkennen Von Ulrich Reitz Frankfurt - Die Münchner HypoVereinsbank prüft derzeit ein Zusammengehen mit der Commerzbank. Wie WELT am SONNTAG aus Unternehmenskreisen erfuhr, handelt es sich dabei um eine Übernahme, nicht um eine Fusion. Die Gespräche zwischen den Banken sollen auf Initiative der Münchner Rück zu Stande gekommen sein, die Anteile an beiden Banken hält.
Die Gespräche befinden sich den Kreisen zufolge in einem frühen Stadium. Die Einrichtung von Arbeitsgruppen sei für Ende August geplant. Mit konkreten Ergebnissen der Teams rechnen Beobachter für den Herbst. "Es kann durchaus sein, dass der Deal noch platzt", hieß es in Bankkreisen. Das sei vor allem dann der Fall, wenn bei der Commerzbank "Altlasten entdeckt werden, die derzeit noch nicht bekannt sind". Eine endgültige Entscheidung soll bis spätestens Anfang 2003 fallen und dann bis zum Wechsel von HypoVereinsbank-Chef Albrecht Schmidt, der nach der Hauptversammlung im Mai an die Spitze des Aufsichtsrats wechseln soll, vollzogen werden.
Nach Informationen von WELT am SONNTAG hatte die Commerzbank im Frühjahr 2000 versucht, bei der HypoVereinsbank anzudocken. Der damalige Vorstandschef Martin Kohlhaussen konnte Schmidt trotz weit reichender Zugeständnisse damals aber nicht überzeugen. Weil die Commerzbank damals zu international aufgestellt war, passte die Bank nicht zu Schmidts Strategie. Der hatte sein Haus ganz nach seinem Konzept der "Bank der Regionen" ausgerichtet und im Juli 2000 die österreichische Bank Austria übernommen.
Kohlhaussens Nachfolger Klaus-Peter Müller denkt anders und will die Commerzbank als Mittelstandsbank mit europäischem Fokus positionieren.
Analysten können in einem Zusammenschluss der beiden Häuser keinen wirklichen Mehrwert erkennen. Beide Banken kämpfen wie andere deutsche Großbanken zurzeit massiv mit ihren Kosten und senken ihre Prognosen. So musste HypoVereinsbank-Chef Schmidt Ende Juli zum ersten Mal in der Geschichte der Bank einen Quartalsverlust ausweisen. Commerzbank-Lenker Müller schrammte im gleichen Zeitraum nur knapp an den roten Zahlen vorbei.
Strategisch könnte der Deal dennoch überzeugen. Vor allem deshalb, weil durch das Zusammenführen der beiden Institute ausländische Übernahmeinteressenten der Commerzbank in die Schranken verwiesen werden könnten. So wurde in der Vergangenheit mehrfach darüber spekuliert, dass der italienische Versicherer Generali, der mit 9,9 Prozent ähnlich viel wie die Münchner Rück an der Commerzbank hält, ausgebremst werden könnte. HypoVereinsbank-Chef Albrecht Schmidt hatte mehrfach erklärt, dass in Deutschland auf Dauer nur zwei Großbanken überlebensfähig seien. Diese Vision wäre mit der Übernahme der Commerzbank durch sein Haus eingetreten.
Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 11,31 Milliarden Euro ist die HypoVereinsbank die zweitgrößte deutsche Bank. Die Commerzbank liegt mit einer Bilanzsumme von 5,67 Milliarden Euro auf Platz drei. Auf Anfrage wollten die beiden Institute einen entsprechenden Plan nicht kommentieren.
koennte sein , dass eine uebernahme sinn machen wuerde um eine feindliche uebernahme auslaendischer banken zu verhindern...der derzeitige kurs der Commerzbank koennte viele auslaendische finanzinstitute aufhorchen lassen !!!
fazit...fuer spekulativ orientierte anleger ein klares schnaeppchen!!!
gruss
nick
|