17.07.2002 MobilCom Totalverlust wahrscheinlich Prior Börse
Nach Meinung der Experten der "Prior Börse" ist bei der MobilCom AG (WKN 662240) ein Totalverlust wahrscheinlich.
In genau zwei Wochen, am 31. Juli, würden bei der Telefongesellschaft Bankschulden in Höhe von 4,7 Mrd. Euro fällig. Bis heute sei jedoch noch keine Einigung mit den insgesamt 17 Gläubigerbanken erzielt worden. Nach Aussage eines MobilCom-Sprechers mache Großaktionär France Telecom die weitere Unterstützung von einer Einigung mit Unternehmensgründer Gerhard Schmid und den Lieferanten Nokia sowie Ericsson abhängig.
Eine Lösung der Probleme sei aber nicht in Sicht. Schmid pokere weiterhin hoch und wolle sich seinen Mehrheitsanteil mit 14,50 Euro je Aktie vergolden lassen. Dabei sei klar, dass die MobilCom-Aktie eigentlich keinen Pfifferling mehr wert sei. Die Lieferanten Nokia und Ericsson wollen sich zudem nicht auf den faulen Kompromiss einlassen, zu dem sich die Banken angeblich schon bereit erklärt haben sollen.
Die angedachte Ablösung des 4,7 Mrd. Euro-Kredits in eine Wandelanleihe der France Telekom habe für die betroffenen Kreditinstitute, das Konsortium würden Deutsche Bank und Merrill Lynch führen, einen Abschreibungsbedarf in Höhe von mehreren Milliarden Euro bedeutet. Der ganz offensichtliche Kuhhandel sehe nämlich vor, dass die Geldhäuser ihre Forderungen zu einem Wandlungspreis von ca. 50 Euro in Aktien des französischen Staatskonzerns umtauschen können. Bei einem jetzigen Kurs der FT-Aktie bedeute dies, dass die Gläubigerbanken den größten Teil ihrer Ausleihungen in den Wind schreiben sollen.
Marktkreise würden daher auch an der Tragfähigkeit der angeblichen Grundsatzvereinbarung mit den Geldhäusern zweifeln. Auf Nachfrage habe die Deutsche Bank gestern jeden Kommentar zum Stand der Verhandlungen abgelehnt. Auch sonst würden die beteiligten Institute schweigen.
Nach Ansicht der Experten der "Prior Börse" ist bei MobilCom ein Totalverlust wahrscheinlich. |