Im Rahmen der Jahreswirtschaftspressekonferenz hat der Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland (VUD) nochmals offiziell Zahlen für den Unterhaltungssoftwaremarkt in Deutschland für das Jahr 2001 vorgelegt. Bei der Betrachtung des Gesamtmarktes muss, wie bereits berichtet, ein Umsatzrückgang im Vergleich zum Jahr 2000 um 5,6 Prozent auf 1,527 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,618 Mrd. Euro) verzeichnet werden. Im Hinblick auf die Einführung neuer Spielkonsolen sei dies jedoch nicht dramatisch, ähnliche Entwicklungen habe man in der Vergangenheit bei der Einführung neuer Systeme auch registriert.Bei der Einzelanalyse kann beim Verkauf der PC-Spiele zwar ein Plus um 4,6 Prozent auf 34,64 Mio. Stück (Vorjahr: 33,13 Mio.) verzeichnet werden, der damit genierte Umsatz ging jedoch leicht um 0,9 Prozent auf 692,80 Mio. Euro (Vorjahr: 699,45 Mio. Euro) zurück. Grund hierfür sei der niedrigere Durchschnittpreis pro verkauftem Titel von 20,01 Euro (Vorjahr:21,12 Euro).Die Entwicklung bei Lern- und Informationssoftware verlief laut VUD genau entgegengesetzt: Hier brach der Stückabsatz sogar um 15,2 Prozent auf 18,5 Mio. Einheiten (Vorjahr: 21,81 Mio.) ein, der Umsatz reduzierte sich jedoch „nur“ um 7,2 Prozent auf rund 273,4 Mio. Euro (Vorjahr: 294,56 Mio. Euro). Der durchschnittliche Abgabepreis je Titel stieg damit hier auf 15,24 Euro (Vorjahr: 13,50 Euro).Im Bereich Konsolensoftware wurde 2001 mit 16,77 Mio. verkauften Spielen ein Umsatz von 555,7 Mio. Euro erzielt; im Vorjahr lag der Software-Absatz bei 17,25 Mio. Stück, was einem Wert von 609,7 Mio. Euro entsprach. Im Rahmen der Veröffentlichung der Daten zur Software-Entwicklung hat der VUD Zahlen zum Absatz von Leermedien bekannt gegeben: Laut einer repräsentativen Studie der GfK seien 2001 ca. 332 Mio. dieser Datenträger verkauft worden, von denen allein 13 Prozent (43 Mio. Stück) zum illegalen Kopieren von Computer- und Videospielen Verwendung gefunden hätten.„Besonders im 3. Quartal 2001 erfuhren die Softwareabsätze den für das Gesamtergebnis relevanten Einbruch. Dieses konnte durch das Weihnachtsgeschäft nicht mehr aufgefangen werden“, äußert sich die VUD-Geschäftsführung zu den Zahlen für 2001. Entgegen allen Prognosen behaupte der PC in Deutschland jedoch weiter seine Vormachtstellung; die große Anzahl an Highend-PCs in privaten Haushalten biete weiterhin eine hervorragende Basis für lohnende Softwareabsätze. Bei den Konsolenanbieter sei eine neue Runde um die Gunst der Gamer eingeläutet worden. Große Sorgen bereite laut VUD jedoch die mittlerweile erreichte Dimension beim Verkauf von digitalen Leermedien und den durch die GfK-Studie belegten Verwendungszweck. Hier sei Industrie gemeinsam mit Gesetzgeber gefordert, gezielte Präventionsmaßnahmen in rechtlicher und praktischer Form umzusetzen. (Quelle: mcv online, 25.4.2002) |